Missionsnachrichten am 28./29. Juli 2012

NATIONALE NACHRICHTEN

Zunächst eine Mitteilung aus den lokalen Kirchengeschehen:

Die Buena Vista Mennonitengemeinde feiert an diesem Sonntag ein Tauffest. 6 Personen lassen sich auf den Glauben an Jesus Christus taufen. Möge Gott das Tauffest, das anschliessende heilge Abendmahl und die ganze Gemeindefamilie segnen!

Die deutsche Bibelgesellschaft hat eine neue Übersetztung des Neuen Testaments, genannt die BasisBibel, herausgegeben. Als Mitarbeiter der paraguayischen Bibelgesellschaft verteilt Herr Alfredo Altamirano die neue deutsche Bibel unter der deutschsprachigen Bevölkerung in Paraguay. Über die neue Bibelübersetzung informiert Herr Altamirano im folgenden Interview: Interview – A. Altamirano

Radio ZP-30 hilft im Auftrage der paraguayischen Bibelgesellschaft die BasisBibel kostenlos hier im Chaco zu verteilen. Mehr darüber berichtet Missionar Dennis Wiebe im folgenden Beitrag. Gleichzeitig informiert Herr Wiebe über den aktuellen Stand der Dinge bezüglich der neuen Camioneta, die eigens für den Gebrauch der Besuchsdienste seitens der Missionare gekauft wurde: Interview – D. Wiebe

INTERNATIONALE NACHRICHTEN

Argentinien: Die Verteilaktionen von «Every Home for Christ» wecken in vielen Menschen Neugier auf den Glauben und bringen Tausende zu Jesus Christus. Aber Gott bewirkt auch Heilungswunder. «Every Home for Christ» arbeitet verstärkt unter den Wichi Indianern Argentiniens. Somit ist es nicht weiter verwunderlich, dass sie auch anderen vom Evangelium weitersagen möchten. Nach einer grossen Erweckung in ihren christlichen Kleingruppen fühlten die gläubigen Wichi den Drang, anderen Stämmen im benachbarten Bolivien von Jesus Christus zu erzählen. Während des Sommereinsatzes 2011 wurden 3000 Wichi des Nachbarlandes erreicht. Es ist ein gefährliches Unternehmen, in die Urwalddörfer Boliviens vorzudringen, besonders wegen der Schlangen und dem Mangel an Strassen. Ein Mitarbeiter musste ohne Unterschlupf zehn Stunden im strömenden Regen warten. Bei solchem Wetter kommen auch Giftschlangen aus ihren Verstecken. Doch Gott beschützt die Mitarbeiter, die sich bemühen, das Evangelium in jedes Haus und jede Hütte zu bringen. Viele Menschen kommen dadurch zum Glauben an Jesus Christus.

Iran: Im Iran entschliessen sich Hunderttausende Muslime, Christen zu werden, obwohl sie mit Verfolgung durch die Islamische Republik rechnen müssen. Wie die Londoner Zeitung «The Times» berichtet, kann der Religionswechsel den Verlust von Familie, Arbeitsplatz und des Lebens bedeuten. Trotzdem werde die Zahl der Christen mit muslimischen Wurzeln inzwischen auf mehr als 500 tausend geschätzt. In den nächsten Jahren könne ihre Zahl nach Einschätzung von Experten wie dem christlichen Hilfswerk Elam um Hunderttausende, wenn nicht Millionen anwachsen. Offiziell leben unter den 74,2 Millionen Einwohnern Irans 393 tausend Christen aus orthodoxen Kirchen ethnischer Minderheiten wie der Armenier oder Syrer. Sie dürfen der Times zufolge Gottesdienste in ihrer Muttersprache abhalten, während der Staat immer stärker gegen Kirchengemeinden vorgehe, die Gottesdienste in der persischen Sprache Farsi anbieten. Sie würden entweder geschlossen oder gezwungen, ihre Versammlungen auf Farsi einzustellen. Viele ihrer Pastoren seien verhaftet worden. Betroffen seien pfingstkirchliche, anglikanische und katholische Kirchen. Nach dem islamischen Religionsgesetz Scharia, das im Iran gilt, kann der Übertritt von Muslimen zu einer anderen Religion mit dem Tode bestraft werden. Internationales Aufsehen erregt hat der Fall von Pastor Youcef Nadarkhani. Der 35-jährige frühere Leiter einer Untergrundgemeinde nahm mit 19 Jahren den christlichen Glauben an. Er ist wegen «Abfalls vom Islam» und «Verbreitung nicht-islamischer Lehren» zum Tode verurteilt und sitzt seit 2009 im Gefängnis von Rascht ein. Doch Nadarkhani ist der Times zufolge kein Einzelfall. Insgesamt seien mindestens 14 christliche Gemeindeleiter wegen christlicher Aktivitäten in Haft. Seit Anfang 2011 seien im Iran mehr als 300 Christen festgenommen und verhört worden – manche nur für ein paar Stunden, andere für Wochen und Monate. Viele würden aufgefordert, ihrem Glauben abzusagen. Wenn Menschen im Iran zum Glauben an Jesus Christus kommen, eine christliche Gemeinde besuchen und dies bekannt werde, versuchen die Behörden, sie einzuschüchtern. Sie bestellen sie zum Verhör. Ausserdem verlieren sie fast immer ihre Arbeitsstelle und ihre Mietwohnung. Auch der Ausbildungs- oder Studienplatz könne ihnen genommen werden.

Deutschland: Eine rollende Ausstellung informiert künftig über Luthers Wirken. Ein „Reformations-Mobil“ wird künftig durch Deutschland rollen, um über das Wirken Martin Luthers zu informieren. Anlass ist das Reformationsjubiläum im Jahr 2017. Dann jährt sich die Veröffentlichung von Luthers 95 Thesen, die die Reformation auslösten, zum 500. Mal. Der umgebaute Doppelstock-Reisebus war bisher als Bibelmobil unterwegs. Am 27. Juli wurde die rollende Ausstellung beim Festival der Reformation in Zeitz in Dienst gestellt. Der Bus bietet im Unterdeck unter anderem eine Ausstellung zur Entstehung der Bibel sowie einen Buchladen. Das Oberdeck beherbergt zwei multimediale Unterrichts- bzw. Gesprächsräume. Das Angebot richtet sich insbesondere an Schulklassen, wird aber auch auf öffentlichen Plätzen zur Beschäftigung mit der Reformation einladen. Das mobile Bildungszentrum befindet sich in Trägerschaft der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Das Bibelmobil wurde zum „Jahr mit der Bibel“ 1992 ins Leben gerufen. Zunächst unter dem Dach der Bibelgesellschaft unterwegs, wurde der Bus 2005 ein Projekt der Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland. Jährlich machen sich etwa 16.000 Gäste, überwiegend Schüler, einen Eindruck vom „Buch der Bücher».

Indien: Die Übergriffe gegen Christen durch extremistische Anhänger des Hinduismus haben auch in den vergangenen drei Monaten nicht nachgelassen. Gottesdienste wurden überfallen und Christen schikaniert, verprügelt und mit dem Tod bedroht. Für gewöhnlich finden die Übergriffe in entlegenen oder ländlichen Gebieten statt und werden häufig lautstark begleitet von der Aufforderung an Christen, ihrem «falschen Glauben» abzusagen. Indien den Hindus!, so die Botschaft von nationalistischen Hindu-Extremisten an Andersgläubigen, obwohl die Verfassung Indiens der Welt Religionsfreiheit garantiert. Indien belegt auf dem Weltverfolungsindex von Open Doors Platz 32. Aus den vergangenen Wochen wurden folgende Vorfälle berichtet:

Bundesstaat Andra Pradesh: Am 24. Mai wurde eine die «Seyonu Prarthana Mandhiram»-Kirche in Shelanagar niedergebrannt. Zuvor hatten lokale Anführer behauptet, das Grundstück gehöre ihnen und Druck auf die Christen ausgeübt, das Grundstück aufzugeben. Einer der Anführer ließ daraufhin das Land um die Kirche einzäunen, um seinen Besitzanspruch durchzusetzen. Der Pastor erstattete Anzeige. Zwei Wochen später stand die Kirche in Flammen.

Bundesstaat Assam: Allein im Mai wurden aus diesem ostindischen Bundesstaat mehrere zumeist bewaffnete Übergriffe gegen Christen gemeldet. Das seelische Leid der verfolgten Christen wird noch verschlimmert durch den Verlust ihres Eigentums.So wurden am 23. Mai in Loharghat mehrere Christen von Hindu-Extremisten öffentlich geschlagen und bedroht, ihrem Glauben abzusagen. Andernfalls würden ihre Kirchen niedergebrannt werden. Am Vortag wurden Christen aus der Ortschaft Tulsibari im Bezirk Kamrup während einer Dorfversammlung des Rahba-Stammes verprügelt und aufgefordert, zum Hinduismus zurückzukehren – andernfalls würden sie vertrieben oder sogar getötet werden. Zehn erst vor Kurzem zum christlichen Glauben gekommene Besucher eines Sonntagsgottesdienstes in Jharapata wurden am 20. Mai von Hindu-Extremisten fünf Stunden lang schikaniert und immer wieder geschlagen. Die Christen wurden unter Druck gesetzt, ihrem Glauben abzusagen und Information über ihre Gemeindeleiter preiszugeben.

Im Gebet für die islamische Welt lasst uns in dieser Woche für Irak beten. Dazu einige Fakten:
Im Irak leben über eine Million Witwen. Sie tragen die Spuren der Gewalt der letzten Jahrzehnte in ihrem eigenen Leben. Das Land war über die letzten 32 Jahre in drei grosse, kostspielige und zerstörerische Kriege verwickelt, die viel Leid und Tod brachten. Zu den Kriegswirren kamen die Unterdrückung durch Saddam Hussein, ein misslungener Schiiten-Aufstand gegen das Regime 1991 sowie Saddams Anti-Kurden-Kampagne im Nord-Irak. Ihnen fielen mehrere zehntausend Menschen zum Opfer. Im Dezember 2011 wurden die ausländischen Armeen aus dem Irak abgezogen. Terroristische Anschläge, zuletzt eine Serie am 23. Juli mit über 100 Toten, lassen das Land nicht zur Ruhe kommen. Die traurige Bilanz: über eine Million Witwen – etwa 9 Prozent der Frauen im Land. Junge Frauen mit einem oder zwei Kindern finden meistens wieder einen Ehemann. Die älteren Witwen oder jene mit mehr Kindern können selten wieder heiraten. Die irakische Regierung unternahm einiges zur Unterstützung dieser Frauen. Das Ausmass der Not übersteigt jedoch schlicht die Möglichkeiten und Budgets der Amtsstellen. Wir können uns die Misere dieser Witwen kaum vorstellen. Ohne Mann in einer Gesellschaft zu leben, die der Berufstätigkeit und den sozialen Aktivitäten von Frauen ablehnend gegenüber steht, ist sehr schwierig. Nur wenige haben einen Verdienst, der ihnen erlaubt, ihre Familie durchzubringen. Für manche ist die Prostitution der einzige Weg, zu Geld zu kommen.

Beten Sie

Dass Gott sich der Witwen und deren Kinder annimmt und sie versorgt

Dass diese Frauen in ihrer Not Gott kennenlernen können (Johannes 17,3).

Für Mut und Kreativität und genügend Mittel für die irakischen Amtsstellen, die für Witwen und Waisen zuständig sind. Jesus überraschte die Menschen, als er die Menge mit fünf Broten und zwei Fischen speiste. Wunder sind möglich, doch gute Verwaltung der anvertrauten Güter ist ebenso nötig.