Mariano Roque Alonso: Ein starker Sturm ist gestern über weite Teile Ostparaguays hinweggefegt. Windböen von mehr als 100 Stundenkilometern richteten in mehreren Städten Ostparaguays schwere Schäden an. Am schwersten betroffen ist laut Angaben der Zeitung ABC color die Stadt Mariano Roque Alonso. Hier begann der Sturm um etwa 21 Uhr. Er dauerte nur einige Minuten, hinterließ jedoch eine Spur der Verwüstung. Es wurden mindestens 5 Tote und zwischen 40 und 50 Verletzte gemeldet. Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt, Werbeplakate umgerissen und Strommasten, sowie Antennen umgeknickt. Diese fielen auf Dächer und auf Autos. Der Sturm riss auch ganze Dachplatten von Geschäften und Wohnungen. Die Presse sprach von Bildern, die einem Schlachtfeld ähnlich waren. — Dem Sturm folgte Hagel, Gewitter und Regen. In dem Logistik Kommando des paraguayischen Militärs von Roque Alonso stürzten die Wände einer Kaserne ein. In der Kaserne befanden sich den Angaben zufolge 80 Kadetten. Drei Soldaten kamen dabei ums Leben. Bei einem weiteren Soldaten, der in das Militärkrankenhaus gebracht wurde, stellten die Ärzte einen Hirntod fest. Mehrere Soldaten erlitten Verletzungen und wurden im Militärkrankenhaus behandelt. — Beim Shopping Rural kam eine Minderjährige in einem Auto ums Leben, als das Auto von einem Strommast getroffen wurde, der durch den Sturm umstürzte. Auch der Shopping Mariano erlitt schwere Schäden, als ein Teil des Daches von dem Sturm abgerissen wurde. Auch Tankstellen und andere Geschäfte erlitten große Sachschäden. Die Evakuierung der Verletzten wurde durch die zahlreichen Hindernisse auf der Transchaco-strasse erschwert, die auch ein Chaos im Straßenverkehr auslösten. Die Stromversorgung war für mehrere Stunden unterbrochen. Manche Stadtviertel blieben auch ohne Wasser. Der Bürgermeister von Mariano Roque Alonso, Heriberto Marmól erklärte gegenüber den Pressemedien, dass ein Teil der Stadt wieder neu aufgebaut werden müsse. Er schätzte etwa 2 tausend beschädigte Wohnungen. Die Straßen waren vielfach durch umgestürzte Bäume und Strommasten gesperrt, so dass die Bewohner nicht mit ihren Autos auf die Straße fahren konnten. Auch in der Landeshauptstadt Asunción fiel die Strom- und Wasserversorgung in mehreren Stadtteilen aus. — Auch andere Departamente in Ostparaguay wurden von starken Windböen und Hagel getroffen. Betroffen waren die Departamente Ñeembucú, Misiones, Itapúa, Caazapá, Guairá, Caaguazú, Paraguarí, Central, Cordillera, sowie der Süden San Pedros und der untere Chaco. Am meisten betroffen war jedoch das Departament Ñeembucú. Hier fielen große Hagelstücke, die große Sachschäden an Dächern und auf Feldern anrichteten. Etwa 1 tausend 200 Wohnungen wurden beschädigt. Die Katastrophenschutzbehörde bereitete sich heute Morgen für die Lieferung von Hilfsgütern vor, vor allem sollen Wellblechplatten an die betroffenen Familien geliefert werden. (abc/lanación/uh)
Asunción/Amambay: Staatspräsident, Federico Franco hat seinen Besuch im Departament Amambay suspendiert. Wie das staatliche Nachrichtenportal, IP-Paraguay informierte, seien die geplanten Aktivitäten des Staatschefs aufgrund der Sturmschäden suspendiert worden. Er wolle sich nun in erster Linie um die Angelegenheiten in dem Katastrophengebiet kümmern und die Katastrophenschutzbehörde in ihrem Einsatz unterstützen, hieß es. Franco begab sich den Angaben zufolge heute früh zum Sitz des Chefkommandos der National Polizei, um bei den Koordinationsarbeiten der Katastrophenschutzbehörde dabei zu sein. (ipp)
Asunción/Madrid: Spanien hat Paraguay nicht zu der Teilnahme an dem Ibero-amerikanischen Gipfeltreffen von Cádiz eingeladen. Das bestätigte Außenminister, José Félix Fernández Estigarribia. Das Gipfeltreffen soll im November stattfinden. Das Thema des Ausschlusses Paraguays von dem Gipfeltreffen hatte laut Fernández Estigarribia zu langen Diskussionen mit dem Sekretär für die Kooperation Iberoamerikas, Jesus Gracia Aldaz geführt. Trotzdem habe sich Spanien letztendlich gegen eine Teilnahme Paraguays an dem Gipfeltreffen entschieden, informierte die Zeitung ABC color. (abc)
Asunción: Die Gewerkschaften staatlicher Angestellten fordern eine 20 prozentige Gehaltserhöhung für das kommende Jahr. Nur einen Tag nach der Gründung der neuen Zweikammerkommission üben die staatlichen Angestellten Druck auf die Parlamentarier aus, die Gehälter für das kommende Jahr anzuheben. Mehr als 20 Gewerkschaften drohen mit einer Demonstration, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Die Demonstranten wollen sich heute um 15 vor dem Heldenpanteon treffen und dann bis vor das Kongressgebäude marschieren. Neben einer Gehaltsanhebung fordern die staatlichen Angestellten die Wiederanstellung zahlreicher entlassener Funktionäre, eine Krankenversicherung für alle Vertraglich Angestellten, sowie die Nominierung von Angestellten, die bereits 2 Jahre und darüber im Öffentlichen Dienst sind. Weiter fordern die Funktionäre die Schaffung von Kindertagesstätten in den Öffentlichen Institutionen, sowie kollektive Arbeitsverträge. Auch wollen sie eine Reduzierung der Rentenbeiträge von 16 auf 9,5 Prozent erreichen. (uh)
Asunción: Die Vereinigung privater Betreibergesellschaften hat den unmittelbaren Anstieg der Treibstoffpreise angekündigt. Aufgrund der hohen Rohölpreise auf dem internationalen Markt, sei ein Anstieg der Preise für Benzin und Diesel noch in dieser Woche vorgesehen. Die staatliche Rohölgesellschaft Petropar dagegen versicherte, dass sie vorläufig noch nicht die Preise anheben würden. Die Preise würden so lange stabil bleiben, bis der jetzige Vorrat aufgebraucht sei. Erst in etwa 3 Wochen werde eine eventuelle Preisanhebung analysiert werden. Wie der Vorsitzende der Apesa, Ausberto Ortellado seinerseits erklärte, habe die Firma Puma bereits die Preise von Diesel Premium um 200 Guaranies pro Liter angehoben. Auch die anderen privaten Betreibergesellschaften würden in den kommenden Tagen eine Preisanhebung vornehmen, erklärte Ortellado gegenüber Lanación. (lanacion)
Filadelfia: Das Frauenministerium stellt heute in Filadelfia ein Projekt vor. Es geht dabei um den Zusammenschluss von institutionellen Mechanismen zur Betreuung und Schutz von Frauen und Mädchen, die Opfer von Unterdrückung und Menschenhandel sind. Auch sollen Vorschläge zur Wiedereingliederung dieser Frauen und Mädchen in die Gesellschaft präsentiert werden. Die Präsentation des Projekts begann heute Vormittag im Sitz des Frauenzentrums, dass sich im Stadtteil Amistad von Filadelfia befindet. Zu der Präsentation waren Öffentliche Institutionen und Organisationen der zivilen Gesellschaft eingeladen. Auch war die Durchführung eines Seminars über die Problematik des Menschenhandels vorgesehen. Weiter sollte eine interinstitutionelle Kommission auf Departaments-ebene gegründet werden, informierte das staatliche Nachrichtenportal Ip-Paraguay. Als Menschenhandel wird eine planmäßige Ausbeutung von Menschen bezeichnet. Dieses umfasst die Ausbeutung der Arbeitskraft, sexuelle Ausbeutungen, Ausnutzungen von Zwangslagen und Zwangs-prostitution. (ipp)
Asunción: Die Industriekammer für Autos und Motorräder, Cipama will erreichen, dass die Munizipalitäten wieder für die Registrierung und Ausstellung der Kennzeichen bei Motorrädern zuständig sind. Die Entwürfe zur Wiedergewinnung der Zuständigkeit liegen seit einiger Zeit im Kongress auf Eis. Wie der Vorsitzende der Cipama, Jorge Samaniego und Geschäftsführer der Firma Leopard erklärte, seien sie seit einiger Zeit mit der Paraguayischen Organisation für Intermunizipale Kooperation, Opaci im Kontakt, um eine Lösung für das Problem bei der Ausstellung von Kennzeichen für Motorräder zu finden. Laut Samaniego gibt es in Paraguay 220 Distrikte. Das Fahrzeugregister RUA verfügt dagegen nur über 15 Büros zur Registrierung von Fahrzeugen, sowie 13 Werkstätten zur technischen Fahrzeugkontrolle im Inland. Die Cipama ihrerseits habe seit 2005 den Verkauf von 1,2 Millionen Motorrädern verzeichnet, von denen bis Juli 2012 nur 289 tausend registriert wurden. Aus diesem Grund sei es notwendig, dass diese für den Erhalt eines Kennzeichens erneut in den Munizipalitäten des Landes registriert werden könnten, erklärte Samaniego gegenüber abc color. (abc)
Asunción: Lehrergremien haben Demonstrationen und Straßensperren für morgen angekündigt. Ein Zusammenschluss von 15 Gremien hat angekündigt, dass diese Maßnahme dazu dienen soll, die Haushaltserweiterung des Erziehungsministeriums zu verlangen. Wie die Organisatoren der Tageszeitung Ultima Hora gegenüber aussagten, soll heute vor dem Finanzministerium ein Drama präsentiert werden. Damit sollen die prekären Bedingungen gezeigt werden, in denen die Lehrer unterrichten müssen. Falls die Regierung auf die morgige Demonstration nicht reagiert, soll am 27. September ein Streik auf unbestimmte Zeit begonnen werden. (uh)
Pedro Juan Caballero: Zwei peruanische Chemiker sind gestern in Pedro Juan Caballero festgenommen worden. Wie die Tageszeitung ABC Color berichtete, arbeiteten die Chemiker angeblich für die Drogenhändler an der Grenzzone. Laut den polizeilichen Ermittlungen bereiteten die Chemiker eine Mischung mit Kokain vor, das von anderen Ländern in das Departament Amambay geschmuggelt wurde. Von hier wurde die Mischung dann nach Brasilien und Europa versandt. (abc)