Die Staatsanwaltschaft hat ein Mitglied der mennonitischen Kolonie Nueva Durango angeklagt. Darüber berichten die Zeitungen ABC Color und La Nación. Gestern ordnete die Staatsanwaltschaft die Verhaftung eines 25-jährigen Mannes an, der aus der Kolonie Nueva Durango im Departament Canindeyú kommt. Der Mann wird beschuldigt, einen 18-jährigen Bekannten aus der Siedlung tätlich angegriffen und körperlich verletzt zu haben. Der war am 17. Oktober Opfer einer brutalen Schlägerei geworden, die auf einem Video festgehalten und anschließend in den sozialen Netzwerken verbreitet worden war. Ärztliche Untersuchungen haben ergeben, dass der 18-Jährige mehrere Brüche im Gesicht und Verletzungen an einem Auge erlitten hat. Aus Sicht der beratenden Kieferorthopädin, bräuchte der junge Mann dringend eine Operation. (ABC Color, La Nación)
In Argentinien sind Paraguayer wegen des Verdachts auf Sklaverei verhaftet worden. Zwei paraguayische Staatsangehörige im Alter von 36 und 39 Jahren wurden in der argentinischen Stadt La Plata verhaftet, weil sie angeblich fast 100 Menschen dazu anhielten, auf einem Gemüsefeld Sklavenarbeit zu verrichten. Wie Última berichtet, handelte es sich bei den Übeltätern um Gerardo Gareca und Nery Marcial Espinoza.
Alles begann am vergangenen Sonntagabend gegen 18 Uhr, als ein Notruf die Polizei von Buenos Aires auf zwei Gruppen von etwa zehn jungen Männern aufmerksam machte, die mit hoher Geschwindigkeit die Provinzstraße 36 entlang rannten, während sie von anderen Männern verfolgt wurden. Einige aus dieser Gruppe waren wenige Minuten zuvor von der „Quinta de Victor“ geflohen, einem 6 Hektar großen Grundstück, das mit 45 Gewächshäusern für den Anbau von Tomaten und Paprika ausgestattet ist. Sie erklärten, dass sie gegen ihren Willen aus der Provinz Corrientes dorthin verschleppt worden waren und unter menschenunwürdigen Bedingung arbeiten und leben mussten. Die gleiche Situation wurde von vier weiteren Männern aus der Gruppe geschildert.
Die Polizei begab sich daraufhin zur „Quinta de Victor“ und fand fast 100 Menschen vor: 47 ausländische Erwachsene, meist Bolivianer und Paraguayer, 32 Argentinier, fast alle unter 30 Jahren, aus der Provinz Corrientes und 19 Minderjährige. Gegen die beiden Paraguayer wird nun wegen Freiheitsberaubung und Menschenhandel ermittelt. (Última Hora, Infobae)
Früherkennung kann im Fall von Schlaganfällen Leben retten. Und auch die richtige Vorsorge verhindert eine Vielzahl an Zwischenfällen. Darauf weist am Weltschlaganfall-Tag, der heute begangen wird, die Weltschlaganfall-Organisation hin. Sie will mit diesem Themen-Tag am 29. Oktober das öffentliche Bewusstsein für die Erkrankung schärfen und die Prävention fördern. In Paraguay haben Experten sich heute über die Perspektiven von betroffenen Patienten in Paraguay mit Reportern unterhalten. Die Doktoren Fátima Pedrozo und Ricardo Mernes von dem Schlaganfall-Notfall-zentrum am Uniklinikum Hospital de Clínicas gaben Reportern der Zeitung Hoy zum aktuellen Thema ein Interview. Das Ziel sei, so weit wie möglich Schlaganfälle vorzubeugen, sagte Pedrozo. Dazu gehört eine ständige Kontrolle der Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht, Herzerkrankungen, Diabetes und das Rauchen. Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden richtet sich nach dem Schweregrad einer Herzkreislauferkrankung, die der Patient schon mitbringt, aber auch nach dem Alter, Geschlecht und Veranlagung
Die meisten Schlaganfälle entstehen durch ein Blutgerinnsel, das plötzlich eine Arterie verstopft, die das Gehirn mit Blut versorgt. Durch den Durchblutungsstopp oder eine Minderdurchblutung kommt es zum Sauerstoffmangel im Hirngewebe und je nach betroffener Hirnregion zu entsprechenden Symptomen eines Schlaganfalls. Die häufigsten sind: Schwächegefühl in Arm und Bein, Sprechschwierigkeiten und Lähmungserscheinungen am Mund. Schon nach 4,5 Stunden entstehen bleibende Schäden, daher muss der Blutfluss in der verstopften Arterie so schnell wie möglich wiederhergestellt werden.
Die Schlaganfall-Ambulanz am Clínicas nennt sich „Unidad Ictus“. Deren Leiter, Doktor Ricardo Mermes, sprach mit Hoy über den Ictus-Code, der in Paraguay angewandt wird, um Schlaganfall-Patienten so schnell wie möglich richtig zu behandeln. Der Code wurde 2016 eingeführt. Es ist ein System, über das Patienten, die einen ischämischen Schlaganfall erleiden, dorthin weitergeleitet und überstellt werden können, wo sie die notwendige spezifische Behandlung erhalten können. Dreh- und Angelpunkt ist die Krankenhaus-externe Ambulanz, Seme, die die Koordination in solchen Fällen hat, und rund um die Uhr Patienten an das IPS- oder Clínicas-Krankenhaus leiten kann.
Weil die Zeit zwischen dem Schlaganfall und der entsprechenden Behandlung entscheidend über den Schweregrad der bleibenden Schäden ist, arbeitet man an einem System, das für Patienten, die sich in ländlicher Region und weit weg von einer Fachklinik aufhalten, eine Behandlung auf Distanz vorsieht. Die Idee ist, dass Krankenhäuser aus dem Landesinneren mit den Fachkräften und spezialisierten Kliniken in Asunción zusammengeschlossen werden, um im Falle eines Falles schnell und richtig beraten werden und handeln können. Durch den Austausch von Bildern sollen Ärzte per Videokonferenz Fälle besprechen, auswerten und über einen Behandlungsplan entscheiden können. Das System hat sich bereits weltweit, wo es praktiziert wird, bewährt. Laut Doktor Mermes beträgt das Zeitfenster für eine effektive Behandlung eines Schlaganfalls viereinhalb Stunden. (Hoy/ Deutsche Gesellschaft für Neurologie/ Vorhofflimmern.de)
In Alto Paraná ist eine Sauerstoffanlage errichtet worden. Es ist die erste Anlage für die Produktion von medizinischem Sauerstoff im öffentlichen Gesundheitswesen im genannten Departament, wie das Gesundheitsministerium laut La Nación und Hoy mitteilte. Die Sauerstoffanlage wurde gestern im Bezirkskrankenhaus von Presidente Franco in Betrieb genommen. An der Einweihungsfeier nahmen neben weiteren Gästen der Gouverneur von Alto Paraná, Roberto González Vaesken, die Bürgermeisterin von Presidente Franco, Julia Ferreira und die Direktorin des Krankenhauses, Paola Zarza, teil. Die Investitionen für die Anlage beliefen sich auf rund 1,5 Milliarden Guaraníes, wie es heißt. Der dazugehörige Tank hat ein Fassungsvermögen von 600 Litern und der Luftkompressor eine Leistung von 30 Kilowatt. Bei dieser Gelegenheit übergab der regionale Gesundheitsrat dem Krankenhaus weitere Ausrüstung und Material im Wert von rund 50 Millionen Guaraníes. (Hoy, La Nación)
In Asunción sind drei blaue Aras befreit worden. – Und vier Personen, aus Ciudad del Este stammend, wurden laut Última Hora verhaftet. Dies war das Ergebnis einer Aktion, bei der für den Fall zuständige Beamten einen Scheinkauf der Tiere simulierten, wie das Ministerium für Umwelt und nachhaltige Entwicklung, Mades, twitterte. Der Mades-Direktor für Wildtiere und Kontrolle, Julio Mareco, erklärte, der Fall sei aufgefallen, als die vier Verhafteten versucht hatten, die Tiere über soziale Netzwerke zu verkaufen. Er gab an, dass es sich um Jungtiere handelte, die für 6 Millionen Guaraníes pro Stück, insgesamt also 18 Millionen Guaraníes, angeboten wurden. Der Ara gehört zur Familie der Papageien und ist hauptsächlich im nördlichen Teil des Landes verbreitet. Es gäbe nur noch sehr wenige Exemplare dieser Art in Paraguay, betonte Mareco.
Die Aras bilden eine Gattung innerhalb der Familie der Eigentlichen Papageien. Sie sind alle in Süd- und Mittelamerika beheimatet. Das Wort Ara ist indigenen Ursprungs, das lautmalerisch aus dem Schrei der Tiere gebildet wurde. Diese typischen Laute sind jedoch nur den großen Arten eigen. Die Gattung wurde vom französischen Naturforscher Bernhard Germain de Lacépède 1799 erstmals definiert. Alle Echten Aras weisen eine Gesichtsmaske auf, die auf beiden Gesichtsseiten aus einer größeren Hautfläche besteht, die völlig unbefiedert ist oder nur einige Reihen sehr kleiner Federn aufweist. Der Kopf ist breit mit einem sehr großen und kräftigen Schnabel. Der Schwanz ist lang und gestuft gefiedert. (Última Hora, Wikipedia)
Der Plastiktütenverkauf ist um fast die Hälfte zurückgegangen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay berichtet, ist der Plastiktütenverbrauch bei Einkäufen durchschnittlich um 40 Prozent zurückgegangen. Dieser Rückgang ist auf die Durchsetzung des Gesetzes Nummer 5.414/2015, das schrittweise angewendet wird. Der Vorsitzende des Verbandes der Supermarktunternehmer, Alberto Sborovsky, wies darauf hin, dass ein großer Teil der Bevölkerung Plastiktüten mehrmals verwendet. Einige würden auch Pappkartons nutzen oder kleinere Einkäufe in ihren Händen tragen. Der Vizeminister für Handel und Dienstleistungen, Pedro Mancuello, erklärte, dass die Nichteinhaltung des Gesetzes momentan nicht mit Strafen geahndet werden kann, solange das Gesetz des sanitären Notstands gültig ist. Dieser läuft dem Minister zufolge am 31. Dezember aus. (IP Paraguay)