Morgen beginnt in Brasilien der historische Prozess gegen einen der Mörder von Pablo Medina. Am morgigen Donnerstag soll der Gerichtsprozess gegen den Paraguayer Flavio Acosta in Brasilien beginnen. Darüber berichtet ABC Color berichtet. Flavio Acosta und sein Onkel, Wilson Acosta, hatten am 16. Oktober 2014 den ABC Color-Journalisten Pablo Medina und seine Begleiterin Antonia Almada bei einem Anschlag getötet. Der Anschlag wurde von dem Onkel des Angeklagten, Vilmar „Neneco“ Acosta, in Auftrag gegeben. «Neneco» war zu dem Zeitpunkt Bürgermeister der Stadt Ypejhú im Departement Canindeyú, und angeblich in den Drogenhandel verwickelt. Für den Mordauftrag an Medina hat „Neneco“ im Jahr 2018 eine Haftstrafe von 39 Jahren bekommen.
Pablo Medina hatte vor seinem Tod schon wiederholte Male Drohungen erhalten, da er über Verbrechen im Grenzgebiet zu Brasilien, zum Beispiel über Drogenhandel, recherchierte und schrieb. Am 16. Oktober 2014, als er mit den Schwestern Antonia und Juana Almada auf dem Weg zu einem Interview in die Stadt Villa Ygatimí war, wurde sein Auto von zwei Männern in Militäruniform angehalten. Einer von ihnen erschoss Medina, der andere die 19-Jährige Antonia.
Flavio Acosta wurde am 9. Januar 2016 festgenommen. Da er neben der paraguayischen auch die brasilianische Staatsangehörigkeit besitzt, entschied die brasilianische Justiz, dass ihm in Brasilien der Prozess gemacht werden soll. Er beginnt morgen und ist auf zwei Tage angesetzt. Aufgrund der Pandemie und auf Anfrage der Verteidigung wird Acosta telefonisch an dem Prozess teilnehmen. (ABC Color/Archiv ZP-30/Seguridad Periodistas)
Die Abgeordneten genehmigen Gesetzprojekt zur Gründung eines nationalen Tages der paraguayischen Folklore. Wie La Nación berichtet, verabschiedete die Abgeordnetenkammer ein Gesetz aus der Senatorenkammer, das den 22. August jeden Jahres zum Nationalen Tag der paraguayischen Folklore erklärt. Nach Angaben der Abgeordnetenkammer erinnert das gewählte Datum an den 22. August 1846, als der britische Archäologe William G. Thorns in der Londoner Zeitschrift «Atheneum» einen Brief veröffentlichte, in dem er zum ersten Mal den Begriff «Folklore» verwendete.
Die Parlamentarier hielten es für wichtig, Initiativen zu fördern, die zur Stärkung und zum Schutz der paraguayischen Folklore beitragen. Sie umfasst eine Vielzahl von volkstümlichen Ausdrucksformen, die die Identität eines Landes ausmachen. Der Begriff Folklore ist eine Wortschöpfung aus zwei englischen Wörtern: «folk», was Volk bedeutet, und «lore», was Wissen heißt. Damit weist der Begriff auf die Erscheinungsformen von Kulturen aus aller Welt hin, die bis heute überlebt haben. Über das Gesetz zur Schaffung eines offiziellen Folklore-Tages muss nun der Staatspräsident befinden. (La Nación)
In der Nähe von Cambyretá ist ein Mann in den Fluten des Paraná Flusses verschwunden. Er wurde als Leonor Portillo Cardozo identifiziert und wird seit dem vergangenen Sonntag vermisst, wie Paraguay.com berichtet. Portillo war nach einer Bootsreise in der Nähe des Samuhú-Hafens in Itapúa in das Wasser gesprungen, um sich zu erfrischen. Wie seine Begleiter berichteten, tauchte er jedoch nicht wieder auf. Die Männer informierten die Polizei über das Verschwinden von Portillo. Der Mann ist verheiratet und hat drei Kinder. (Paraguay.com)
Der paraguayische Außenminister Euclides Acevedo reist heute nach Chile. In dem Andenland wird er mit seinem Amtskollegen, Andrés Allamand, Handels- und Kooperationsabkommen unterzeichnen. Darüber schreibt die Zeitung Última Hora. Das wichtigste Thema, das die beiden Minister demnach besprechen werden, ist das Abkommen über die wirtschaftliche Ergänzung. Es soll dafür sorgen, dass sich die Produktionssysteme in Paraguay und Chile besser ergänzen. Chile soll durch das Abkommen insgesamt noch stärker in den Mercosur eingebunden werden.
Zu den Erleichterungen, die das Abkommen bringt, gehört zum Beispiel die gegenseitige Anerkennung von Führerscheinen; – Außerdem eine Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich und in der Vorbeugung und den Ermittlungen von Menschenhandel, sowie Zusammenarbeit im digitalen Bereich. Chile ist ein wichtiger Handelspartner für Paraguay. Zum Ende September hatte Paraguay Produkte im Wert von fast 800 Millionen US-Dollar in das Andenland ausgeführt. Die Importe aus Chile im selben Zeitraum betrugen mit einem Wert von 80 Millionen Dollar, ein Zehntel davon. (Última Hora)
se/fr
„Líneas Aéreas Paraguayas“ kehrt zurück. Die «Nella Airlines Group» hat die Nutzungsrechte der Marke «Lap» erworben, wie Latina Press und die paraguayische Zeitung La Nación berichten. Die nordamerikanische Unternehmensgruppe „Nella Airlines“ unternimmt damit einen weiteren Schritt in der Umsetzung ihrer Strategie, den Betrieb in mehreren lateinamerikanischen Ländern auszuweiten. Die Marke Lap soll laut Aussagen des Dinac-Leiters Félix Kanazawa, aufgegeben, aber der Name beibehalten werden.
Es handelt sich um eine einhundertprozentige Investition des Privatunternehmens. Kanazawa kündigte an, dass zwei Boeing 737 mit den Originalfarben von Lap ausgestattet werden. Wenn alles wie geplant läuft, werde der Flugbetrieb im März 2022 aufgenommen, kündigte der Geschäftsführer von Nella Airlines, Mauricio Souza, an. Nach seinen Worten handelt es sich bei den Flugzeugen, die für den Betrieb in Paraguay eingesetzt werden sollen, um Maschinen vom Typ Boeing 737-800 mit einer Kapazität von einhundertneunundachtzig Passagieren. Zunächst sollen die Strecken bedient werden, die Paraguay mit Brasilien, Peru, Bolivien und Argentinien verbinden. Die Nella-Gruppe hatte bereits im Juli 2021 die venezolanische „Albatros“ übernommen und plant laut Souza neben Brasilien und Bolivien Übernahmen in zwei weiteren Ländern, die er nicht nannte, aber womit er auf den möglichen Kauf weiterer Fluggesellschaften anspielte. (Latina Press/La Nación)
Die Produktion von Blaubeeren im Departament Guairá wird ausgeweitet. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color heute. Das Unternehmen Yhacá hat momentan 5 Hektar Blaubeersträucher mit dem Ziel, demnächst die Plantage auf 10 Hektar auszuweiten. Leiter des Betriebs ist der Italiener Francesco Terzuoli. Seinen Angaben zufolge bietet Paraguay gute Bedingungen für den Anbau von Blaubeeren. Die Sträucher brauchen sauren Boden und vertragen keinen Frost. Geerntet werden kann während 10 Monaten im Jahr. Der Ertrag liegt bei maximal 12 tausend Kilogramm pro Hektar. (ABC Color)
Der Direktor der Verkehrspolizei hat dem Kongress einen Bericht über umstrittene Sonderregelungen für Beamte vorgelegt. Wie die Zeitung „La Nación“ berichtet, wurde der Bericht des Polizeidirektors Osvaldo Cabrera der Kommission für Bauten, öffentliche Dienste und Kommunikation im Unterhaus übergeben. Darin soll die Situation von 15 Beamten der Verkehrspolizei erklärt werden. Die Polizisten hatten vor drei Jahren eine Sondergenehmigung erhalten, die es ihnen erlaubt, zuhause zu bleiben und trotzdem ihr Gehalt in Höhe von fast 10 Millionen Guaranies bezahlt zu bekommen. (La Nación)
Die Ratingagentur Fitch belässt Paraguay auf „BB+“. Die Agentur Fitch hat gestern ihre neue Bewertung für Paraguay veröffentlicht. Darin erhalten langfristige Investitionen in Paraguayische Staatsanleihen, wie bereits in den letzten Jahren, die Note BB+, mit stabilem Ausblick. Als positiv bewerten die Analysten, dass die paraguayische Wirtschaft im Jahr 2020 den geringsten Rückgang in Lateinamerika aufgewiesen hat, dass der Verschuldungsgrad gering ist und dass für das laufende und kommende Jahr ein vergleichsweise hohes Wirtschaftswachstum zu erwarten ist.
Negativ bewertet wird vor allem die langsame Umsetzung von politischen Reformen. Auch die Tatsache, dass ein hoher Teil der Staatsverschuldung in ausländischer Währung ist, kam bei den Analysten nicht gut an. Ihren Angaben zufolge hat die Regierung es bisher nicht geschafft, Staatsanleihen in Guaranies an die eigene Bevölkerung zu verkaufen. Die Benotung „BB+“ ist bei der Ratingagentur Fitch die höchste Stufe im Bereich „Non-investment“. Das heißt, die paraguayische Staatsverschuldung wird als spekulativ angesehen. Mit einem Anstieg in die nächst höhere Kategorie würden paraguayische Staatsanleihen als empfehlenswert für Investoren gelten. (fitchratings.com, Wikipedia)
