Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 16. Dezember 2021

Gewaltsame Auseinandersetzung In Sargento José Félix López, dem ehemaligen Puentesiño. Und zwar heute früh zwischen der Polizei und einer kriminellen Gruppe. Dabei kam ein Mensch ums Leben, wie unter anderem Paraguay.com berichtet. Ein Polizist wurde demnach verletzt. Drei Personen wurden festgenommen. Der Kommissar und Kommandant der Nationalpolizei, Luis Arias, sagte dem Radiosender Monumental, zu der Auseinandersetzung im Nordosten von Concepción sei es nach zwei simultan durchgeführten Hausdurchsuchungen gekommen. Die näheren Umstände sind noch unklar.
Última Hora berichtete, in den Wohnungen seien mehrere Schusswaffen großen Kalibers sichergestellt worden. Drei Hausbewohner, die mutmaßlich der kriminellen Gruppe Aca-EP angehören, wurden festgenommen. Einer von ihnen sagte dem Fernsehsender Telefuturo, er sei ein Verwandter des 2014 entführten Soldaten Edelio Morínigo. Das Todesopfer wurde als Elizandro Balbuena identifiziert, der ebenfalls der Aca-EP angehören soll. Der verwundete Polizist wurde ins Krankenhaus von Concepción gebracht. (Paraguay.com/Última Hora)

 

Staatsbedienstete sollen im Sommer im Ao Po’í-Stil zur Arbeit kommen. Das sieht ein Präsidentschaftsdekret zur Förderung der einheimische Stickerei-Kunst vor, das gestern von Staatspräsident Abdo Benítez erlassen wurde. Laut Dekret 6 Tausend 473 müssen die Angestellten an allen staatlichen Institutionen künftig in den Sommermonaten jeweils am Freitag in Kleidung kommen, die aus dem traditionellen Stoff mit besonderer Stickerei besteht. Den Institutionen des öffentlichen Dienstes bleibt es selbst überlassen, die Einzelheiten, die diese Regelung mit sich bringt, intern zu regeln.
Die Idee, dass das Personal in staatlichen Institutionen Ao Po’í-Kleidung trägt, ist nicht ganz neu. Die Ao Po’í-Kunst gehört seit einem Dekret von 2009 zum historisch wichtigen Kulturerbe Paraguays. 2016 hatte die Regierung den Institutionsvorsitzenden die Gelegenheit eingeräumt, selbst dafür zu sorgen, dass die Angestellten mindestens einmal pro Woche eine Sommeruniform in dem traditionellen Kleidungsstil tragen. Auch auf Drängen des paraguayischen Instituts für Kunsthandwerk, Ipa, hatte die Regierung dann 2018 ein Dekret in diese Richtung formuliert. Das neue Dekret soll die Idee nun umsetzen helfen. (Última Hora)

Die Gobernación Boquerón präsentiert ihren Jahresbericht. Zu der Veranstaltung lud der Gouverneur Darío Medina persönlich auf Facebook ein. Der Jahresbericht über die Amtsgeschäfte 2021 in der Departamentsregierung wurde demnach heute Vormittag den Bürgern vorgetragen; – ab 9 Uhr im externen Saal im Sitz der Gobernación in Filadelfia. Die Einladung der Präsentation beizuwohnen, war an alle Interessenten ergangen. (Archiv ZP-30)

Ein Kreuzfahrtschiff, das vor Jahren im Sumpf von Tacumbú gestrandet ist, hat gebrannt. Darüber berichten La Nación und Hoy. Gestern Nachmittag erhielt die Freiwillige Feuerwehr von Sajonia einen Notruf über einen Brand im Inneren des alten Kreuzfahrtschiffes mit Namen „ Crucero Paraguay“. Die Feuerwehrleute begaben sich sofort zum Brandort und brachten das Feuer unter Kontrolle. Die Brandursache ist bislang unbekannt.
Das Kreuzfahrtschiff Paraguay war nicht nur ein luxuriöses Touristenschiff, sondern ein umweltfreundliches Projekt, das aufgrund der hohen Kosten auf Dauer nicht aufrechterhalten werden konnte. Das riesige Konstrukt liegt nun in einer Werft im Sumpfgebiet Tacumbú von Asunción. Es war eine Aktiengesellschaft, die das Projekt ins Leben rief. Die Unternehmer hatten ein Auge auf den natürlichen Reichtum der Region geworfen, insbesondere auf das Pantanal-Gebiet, so dass das Boot für sie eine Möglichkeit darstellte, Tourismus und Umweltbewusstsein miteinander zu verbinden. Die Touren umfassten Fotosafaris und sogar Vorträge über die Bedeutung des Naturschutzes. Das Projekt hatte eine solche Wirkung, dass es von Dokumentarfilmteams der berühmten Sender NatGeo und Discovery besucht wurde.
Einer der Arbeiter der Werft Mar del Plata, Gilberto Adorno, erklärte, dass das Schiff ursprünglich ein Werkstattschiff war, das die Regierung der Vereinigten Staaten der paraguayischen Marine geschenkt hatte. Die Institution versteigerte es dann an die Aktiengesellschaft „Sociedad Ecológica Paraguay S.A.“, die es komplett umbaute. Die Arbeiten begannen im Jahr 1998 und dauerten etwa 3 Jahre. Im Jahr 2001 fand die Jungfernfahrt statt, die bis zur Stadt Bahía Negra führte.
Das Schiff verfügte über 27 Kabinen verschiedener Klassen sowie über eine Diskothek, Boutiquen, ein Schwimmbad und andere Attraktionen. Die gesamte Besatzung bestand aus durchschnittlich 20 Personen. Das Bauwerk war fünf Stockwerke hoch, was nach Ansicht von Experten ein gewisses Risiko darstellte, da die Stabilität bei starkem Wind nicht gewährleistet war. (Hoy, La Nación)

Der Schöpfer der Marke Martel ist gestorben. Wie die Tageszeitung La Nación meldete, starb der Gründer des Unternehmens Martel, Rolando Niella, gestern im Alter von 94 Jahren. Der Geschäftsmann war seit der Gründung seines Unternehmens im Jahr 1960 ein Trendsetter in der Textilbranche. Zudem war er Mitbegründer der Christlich-Demokratischen Partei. Die Ursache seines Todes ist noch nicht bekannt.
Niella war ein erfolgreicher Geschäftsmann, der am 7. Mai 1927 in Asunción geboren wurde. Obwohl er vor allem für die Gründung von Martel, einem der wichtigsten Unternehmen der Bekleidungsindustrie, bekannt ist, war er auch an anderen erfolgreichen Geschäftsaktivitäten beteiligt. Seine Grund- und Sekundarschulausbildung absolvierte er in der Schule von San José. Anschließend studierte er Philosophie und Literatur an der Universität Complutense in Madrid, wo er 1958 zum Doktor der Philosophie und Literatur promoviert wurde, und besuchte Kurse an der Sorbonne und am Institut für Politikwissenschaft in Paris. Danach kehrte er in sein Heimatland zurück und widmete sich der Hochschullehre. – Bis er vom Diktator Alfredo Stroessner mit einem Unterrichtsverbot belegt wurde, weil er zusammen mit anderen Lehrern und Schülern der Schule Las Teresas ein Manifest zum Anschlag auf die Bolsi Bar unterzeichnet hatte. Die Tatsache, dass er nun keine Arbeit mehr als Lehrer fand, veranlasste ihn, sich der Bekleidungsindustrie zu widmen. (La Nación, Fvdata.com.py)

Paraguayerin nimmt an einem Chamamé-Festival in Argentinien teil. Die paraguayische Sängerin, Mirta Noemí Talavera, leitet die Künstlergruppe, die Paraguay bei der Veranstaltung „Puerto Tirol es Chamamé“, vertritt. Die diesjährige Ausgabe trägt den Titel „Chamamé Raza Chaco“, eine Wortschöpfung des Dichters Adolfo el Negro Cristaldo. Wie IP Paraguay informiert, findet die Veranstaltung vom 6. bis 9. Januar in der argentinischen Stadt Resistencia statt. Unterstützt wird die Gruppe vom Nationalen Kulturamt, SNC, und der Vereinigung von Schauspielern und Künstlern Paraguays, AIE.
Chamamé ist ein für die Provinz Corrientes und den Nordosten Argentiniens typischer Musik- und Tanzstil. Er geht auf das 16. Jahrhundert zurück, sein Ursprung ist umstritten, da es unterschiedliche Meinungen und Ansichten darüber gibt. Dieser Stil gilt heute als Immaterielles Kulturerbe der Provinz Corrientes und Argentiniens. Chamamé ist auch in anderen Gebieten wie Paraguay, dem nordwestlichen Uruguay, im Süden Brasiliens und Boliviens, und im chilenischen Patagonien bekannt. (IP Paraguay, Wikipedia)