Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 23. Dezember 2021

Campo Aceval macht erste Schritte als Distrikt. Der neue Distrikt im Chaco, der rund 10 Tausend Einwohner zählt, wurde praktisch in Rekordzeit gegründet, wie ABC Color schreibt. Die Bewohner widmen sich hauptsächlich der Milch- und Fleischproduktion, weshalb die sogenannte Ruta de la Leche ihnen in Zukunft bedeutende Vorteile bringen wird. Außerdem verfügt Campo Aceval über zahlreiche historische Stätten, wie zum Beispiel die Militärstützpunkte Gondra, Falcón und Nanawa.
Der gewählte Bürgermeister ist Alberto Pereira von der Partei ANR, der sich in einem Interview mit Radio ZP-30 zur Entwicklung des neuen Distrikts äußerte. Das Gelände für die Stadtverwaltung wurde seinen Angaben zufolge gespendet, genauso wie das Gebäude, in dem sich die Büros vorerst befinden werden. Diese sollen voraussichtlich im Januar nächsten Jahres geöffnet werden. Außerdem laufen Gespräche mit der Departamentsregierung von Presidente Hayes, die den neuen Distrikt bei seiner Entwicklung unterstützt. Auch mit dem Institut für ländliche Entwicklung und Landbesitz, Indert, und mit dem Ministerium für Umwelt und nachhaltige Entwicklung, Mades, stehe man in Kontakt, so Pereira. Weiter ließ er verlauten, dass der Haushaltsplan für das kommende Jahr, der rund 4,8 Milliarden Guaraníes vorsieht, vom Stadtrat bereits genehmigt worden ist. Abschließen sprach der neue Bürgermeister davon, dass in Zukunft auf dem Gelände der Stadtverwaltung neben den Büros auch ein Museum und eine Bibliothek entstehen sollen. (ABC Color, Radio ZP-30)

 

Das Gesundheitsministerium hat vor den Feiertagen Empfehlungen für Reisende formuliert. Angesichts der Tatsache, dass es inzwischen in 70 Ländern die neue Coronavirus-Variante Ómicron gibt, sollten Paraguayer, die über die Feiertage und Ferien verreisen, folgende Hinweise beachten:
Vor der Reise ist es ratsam, sich im Internet auf den entsprechenden Seiten Informationen über die aktuelle Situation in dem Zielland und in dem Zielgebiet einzuholen. Wer an chronischen Krankheiten leidet, sollte vor Reiseantritt einmal zum Checkup beim Arzt. Sollte eine Reise nicht dringend sein, das Urlaubsziel derzeit epidemiologisches Hochrisikogebiet sein, oder man selbst Anzeichen einer Krankheit hat, wäre ein Reiseaufschub angesagt. Außerdem empfiehlt das Gesundheitsministerium derzeit nur mit vollem Impfschutz gegen Covid-19 und andere Krankheiten zu reisen, die im Zielland empfohlen werden.
Empfehlungen für während der Reise: Wer im Bus oder Flugzeug verreist, sollte gemäß den Vorschriften korrekt den Mund-Nasenschutz tragen, um besser gegen eine Ansteckung von Atemwegserkrankungen gewappnet zu sein. Außerdem sollten Reisende immer auch Reserve-Masken dabeihaben, um sie alle vier bis sechs Stunden wechseln zu können. Am Urlaubsziel angekommen, sei es ratsam, sich weitgehend in der gewohnten Gruppe aufzuhalten und Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen zu vermeiden, so die Empfehlung.
Zurück im Land sollten sich Heimkehrer fünf Tage nach der Ankunft in Paraguay einem neuen PCR-Test auf Covid-19 unterziehen, um sicher zu gehen, sich nicht angesteckt zu haben. Wer dabei positiv getestet wird, der sollte sich für 10 Tage in Quarantäne begeben. (Hoy)

Die Zentralbank hat den Leitzins erneut angehoben. Das geht aus einem Presseschreiben hervor, das am Dienstag vom Komitee für Finanzpolitik der Zentralbank herausgegeben wurde. Der Leitzins wurde demnach von 4 Prozent auf 5,25 Prozent angehoben. Es ist bereits die fünfte monatliche Zinserhöhung in Folge. Im August hatte der Leitzins noch bei einem Rekordtief von 0,75 Prozent gelegen.
Das Komitee für Finanzpolitik rechtfertigte den Schritt damit, dass die Wirtschaftsleistung zunehme, sowohl weltweit als auch in Paraguay. Gleichzeitig steigt die Inflation weiter an; – für die letzten 12 Monate wurden in Paraguay 7,4 Prozent Inflation festgestellt. Für das kommende Jahr erwarten die Wirtschaftsfachleute ein Wachstum der paraguayischen Wirtschaft um 3,7 Prozent, das vor allem aus den Bereichen Industrie und Dienstleistungen kommen soll.
Durch den Leitzins kann die Zentralbank das Zinsniveau im nationalen Finanzsystem lenken. Ein niedriger Leitzins führt dazu, dass auch die Banken Kredite mit günstigeren Zinsen anbieten. Dadurch kann die Wirtschaft schneller wachsen. Bei einer Überhitzung der Wirtschaft droht allerdings eine zu hohe Inflation. Diese wird damit bekämpft, dass die Zinsen angehoben werden, um die Kreditvergabe zu reduzieren. (bcp.gov.py)

Wirtschaftsteam bewertet 2021 und schaut in Richtung 2022. Wie die Tageszeitung La Nación berichtet, hat das nationale Wirtschaftsteam, EEN, unter der Leitung des Finanzministers, Óscar Llamosas, gestern eine virtuelle Sitzung abgehalten. Das Team besteht unter anderem aus Vertretern der Ministerien für Finanzen, für öffentliche Bauten und Kommunikation, für auswärtige Angelegenheiten, für Industrie und Handel und für Landwirtschaft und Viehzucht. Während der Sitzung am gestrigen Mittwoch wurden die in diesem Jahr geplanten und durchgeführten Wirtschaftsmaßnahmen bewertet. Das Team hob die Bemühungen während des gesamten Jahres hervor, und wies darauf hin, dass es für das nächste Jahr deutliche Anzeichen einer Stabilisierung und wirtschaftlichen Erholung gibt. (La Nación)

Das Haus von Ramón González Daher ist wegen eines neuen Falles von Wucher durchsucht worden. Wie ABC Color berichtet, hat die Staatsanwaltschaft gestern eine Reihe von zeitgleichen Razzien in Asunción und Umgebung durchgeführt. Der Grund: Daher ist erneut wegen Wucher und Geldwäsche angeklagt worden. Die ersten beiden Razzien fanden in den Wohnungen des verurteilten Ramón González Daher und dessen Sohnes, Fernando González Karjallo, statt. Nach ersten Informationen steht die Aktion im Zusammenhang mit dem Diebstahl von 380 Schecks, die für die Ermittlungen gegen den ehemaligen Präsidenten des paraguayischen Fußballverbands und seines Sohnes von zentraler Bedeutung waren. Die Dokumente waren angeblich im vergangenen August aus der Asservatenkammer des Gerichts für Wirtschaftsverbrechen unter der Leitung von Richter Humberto Otazú verschwunden.
Der ehemalige Präsident des paraguayischen Fußballverbands, Ramón González Daher, wurde vor etwa 2 Wochen wegen Geldwäsche und Wucherung zu 15 Jahren Gefängnishaft verurteilt. Wie ein Staatsanwalt nachweisen konnte, hatte Daher mehreren Personen Darlehen mit überhöhten Zinsen gewährt. Als diese ihre Schulden nicht mehr zahlen konnten, erhob Daher auf die Kreditzinsen noch weitere Zinsen. Außerdem hatte er in der Vergangenheit wiederholte Male Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft eingereicht und sich als Betrugsopfer ausgegeben. Dahers Sohn, Fernando González Karjallo, wurde ebenfalls wegen Geldwäsche angeklagt und hat eine Strafe von 5 Jahren Haft auferlegt bekommen. (ABC Color, Archiv Radio ZP-30)

Späte Strafe für Sexualstraftäter. Ein Gericht hat gestern einen Mann zu 26 Jahren Haft verurteilt, weil er seinen eigenen Sohn sexuell missbraucht und mit dem HI-Virus angesteckt hat. Darüber berichten heute Paraguay.com und die wichtigsten Tageszeitungen unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Das Opfer war demnach im Februar 2020 von seiner Mutter mit Denguefieber ins Krankenhaus gebracht worden, wo die Ärzte auch den Missbrauch und die HIV-Infektion feststellten. Der Junge verstarb wegen seines fortgeschrittenen schlechten Zustandes. (Paraguay.com)