Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 06. Januar 2022

Die Lebenshaltungskosten sind im Dezember weder gestiegen noch gesunken. Die Zentralbank gab in ihrem Bericht nach Monatsende für die Teuerung einen Wert von Null bekannt, der weder Inflation noch Deflation bedeutet. Im November waren die Verbraucherpreise in den wichtigsten Sparten noch um 0,6 Prozent gestiegen. Mit dem Resultat vom Dezember ergibt sich einfach zusammengerechnet eine Gesamtinflation von 6,8 Prozent zum Ende 2021. Zum Vergleich: Das Jahr 2020 hatte mit 2,2 Prozent Inflation geendet.
Die Stabilität in den Lebenshaltungskosten kam laut den Finanzexperten dadurch zustande, dass sich Vergünstigungen und Teuerung im Dezember die Waage hielten.  Während die Preise für Lebensmittel, wie Fleisch- und Backwaren, sowie für langlebige Güter bedingt durch das Weihnachts- und Silvestergeschäft stiegen, wurden vor allem Kraftstoffe günstiger; – aber auch Baustoffe und Lebensmittel, wie Milchprodukte, Eier und Zucker. Der Bericht hebt den Preisrückgang für Käse hervor. Dieser ist demnach darauf zurückzuführen, dass es mehr Käse auf dem Markt gab, als für den Dezember üblich.
Teurer wurden in der Sparte Dienstleistungen die Mieten, private Wachdienste, das Ausleihen von Tischen und Stühlen und Restaurantbesuche, sowie die Ausstellung eines paraguayischen Reisepasses und verschiedene Gesundheitsdienstleistungen. Damit verbunden war auch ein Preisanstieg bei Medikamenten zu beobachten.
Bei den Baustoffen fielen die günstigeren Preise für Ziegelsteine und Zement ins Gewicht. In Bezug auf die Preise für Erdöl-Derivate ist zu sagen, dass die Kraftstoffe, wie Benzin und Haushaltsgas im Rahmen des Regierungsprogrammes Añuá günstiger wurden. Durch gezielte Verträge hatte die Regierung die Kampagne gestartet, um bis Ende Dezember für den Verbraucher Preiserleichterungen zu gestalten. (Banco Central del Paraguay)

 

Großbritannien erkennt paraguayische Impfbescheinigung an. Wie die Zeitungen Hoy und Última Hora das Außenministerium zitieren, hat die britische Regierung beschlossen, ab dem 10. Januar die vom paraguayischen Gesundheitsministerium ausgestellte Covid-19-Impfbescheinigung anzuerkennen. Die Staatskanzlei und ihr Netzwerk von Botschaften wollen die schrittweise Normalisierung des Personenverkehrs zwischen den verschiedenen Ländern erreichen, heißt es in einer auf Twitter veröffentlichten Erklärung. Im Oktober hatte die britische Botschaft mitgeteilt, dass Paraguay von der sogenannten „roten Liste“ der Einreiseländer in das Vereinigte Königreich gestrichen wurde, nachdem hierzulande die zweite Welle der Covid-19-Pandemie überwunden worden war. So konnten auch Personen, die nicht die irische oder britische Staatsbürgerschaft besitzen, wieder nach Großbritannien reisen. (Hoy, Última Hora)

Nach einem Verkehrsunfall in San Pedro gerät die hiesige Polizei zunehmend unter Druck. Die Presse beschäftigt sich heute mit dem Fall, der sich in einen Skandal auszuweiten droht. Über den Unfall, der sich am Sonntag ereignete, soll die Polizei einen falschen Bericht formuliert haben, wie unter anderen Hoy und Paraguay.com heute berichten; – zum Teil unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. In Santa Rosa del Aguaray gingen heute Menschen auf die Straße. Vor dem Polizeirevier forderten sie die Absetzung der leitenden Polizisten in dem Distrikt.
Der Unfall hatte sich am Sonntag, den 2. Januar in den frühen Morgenstunden ereignet, als bei Santa Rosa del Aguaray eine junge Frau auf dem Motorrad von einem Auto gerammt und in der Folge lebensgefährlich verletzt wurde. Die 16-Jährige wurde mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert und befindet sich auf der Intensivstation. Über den Unfall gibt es verschiedene Versionen. Der Polizeibericht soll bei mehreren Angaben den Aufnahmen der Videoüberwachung widersprechen, wie es heißt. So soll es Ungereimtheiten, sowohl über den Unfallzeitpunkt als auch über den Unfallhergang geben.
Der offizielle Bericht soll zu Ungunsten des Opfers formuliert worden sein, obwohl die Bilder zeigen, dass der Fahrer im Auto durch verkehrswidriges Handeln den Unfall verursacht hat. Die Staatsanwaltschaft hat deshalb in dieser Sache eine gesonderte Ermittlung unter Leitung eines anderen Staatsanwaltes eingeleitet. Mittlerweile musste der leitende Kommissar des Reviers seinen Posten räumen. Den Demonstranten ist das nicht genug. Sie fordern die Auswechslung aller Polizisten, die auf dem Revier Dienst tun. (Paraguay.com/Hoy)

MOPC plant Straßenbauarbeiten für das Jahr 2022. Die Direktoren der Abteilungen Straßenplanung, Bezirksstraßen und Straßennetze des Ministeriums für öffentliche Bauten und Kommunikation, MOPC, haben sich mit den Experten der Einrichtung getroffen, um die wichtigsten Abschnitte und Verbindungen, die in diesem Jahr in Angriff genommen werden sollen, zu besprechen. Darüber berichtet das Ministerium auf seiner Internetseite. Der stellvertretende Minister für Bauwesen, Ingenieur Rodolfo Segovia, betonte, dass man einen Arbeits- und Straßeninvestitionsplan für dieses Jahr aufstellen möchte und daher alle Unterlagen und Hintergründe zur Umsetzung eines solchen Plans analysiere. In diesem Zusammenhang wird jedes Departament auf seinen Bedarf an neuen Straßenverbindungen untersucht. (MOPC)

Indigene kampieren auf der Plaza Uruguaya und bitten um eine Lösung für das Landproblem. Wie Última Hora meldet, haben 100 indigene Familien aus verschiedenen Siedlungen von Alto Paraná, Guairá und Caaguazú ihre Lager auf der Plaza Uruguaya in Asunción aufgeschlagen. Nach Angaben von Telefuturo sind sie in die Hauptstadt des Landes gekommen, um die Erfüllung von Versprechungen über Landkäufe durch den Staat zu fordern, die bisher noch nicht erfolgt sind. Der Gruppe gehören auch Kinder, schwangere Frauen und ältere Personen an, die in notdürftigen Zelten wohnen und der extremen Hitze und Regen ausgesetzt sind.
Am vergangenen Dienstag berichtete die Stadtverwaltung von Asunción, dass ein Treffen mit Vertretern verschiedener staatlicher Institutionen stattgefunden hat, bei dem das Problem der Besetzung öffentlicher Plätze durch indigene Völker angesprochen wurde. Teilgenommen an der Sitzung haben Vertreter des Ministeriums für Kinder und Jugendliche, Minna, des Ministeriums für Öffentliche Angelegenheiten, des Ministeriums für öffentliche Verteidigung, des Innenministeriums, der Nationalpolizei, des Nationalen Notfallsekretariats, Sen, und des paraguayischen Instituts für Indigene Völker, Indi. Es wurde unter anderem über die Notwendigkeit gesprochen, nach einem alternativen Ort zu suchen, an dem sich die Menschen unter besseren Bedingungen aufhalten können. Am Schluss verpflichteten sich alle Einrichtungen dazu, das Problem umfassend anzugehen und den Bürgern von Asunción sowie den indigenen Völkern Sicherheit zu bieten, wobei der Schwerpunkt auf der Betreuung und dem Schutz von Kindern und Jugendlichen liegt und die Menschenrechte als Rahmen dienen. (Última Hora)

Seprelad schließt vorläufig seine Türen für die Öffentlichkeit. Wie laut der Zeitung Hoy aus einem Kommuniqué des Sekretariats zur Vorbeugung von Geldwäsche, Seprelad, hervorgeht, hat es in der Einrichtung mehrere Covid-19-Fälle gegeben. Deshalb setzt die Institution vorerst persönliche Gespräche und Beratungen aus. Seprelad-Mitarbeiter, die direkten Kontakt zu mit Covid-19-infizierten Personen hatten, befinden sich präventiver Quarantäne um weitere Ansteckungen zu verhindern. Die staatliche Institution betonte, dass die Dienstleistungen stattdessen in virtueller Form angeboten werden. (Hoy)

In Asunción haben mutige Nachbarn den Ausbruch eines Feuers in einem Lebensmittelgeschäft verhindert. Über diesen Vorfall berichtet die Zeitung ABC Color. Gegen 5 Uhr heute Morgen sah ein Mann, der auf der Mayor Fleitas Straße in Asunción unterwegs war, dass in dem Lebensmittelgeschäft „Autoservice Alicia“ Flammen loderten. Er holte schnell die Polizeibeamten, die sich in einer nahe gelegenen Kabine befanden. Auch andere Nachbarn, die sich in der Nähe aufhielten, kamen herbei um zu helfen. Vier Männer schlugen schließlich die Scheibe ein und betraten das Innere des Geschäfts, um die Flammen zu löschen. Wenige Minuten später trafen die Angestellten des Ladens ein, und auch die Freiwillige Feuerwehr wurde verständigt. Als die Einsatzkräfte eintrafen, war die Situation bereits unter Kontrolle. Es wird vermutet, dass das Feuer durch einen Kurzschluss verursacht worden war. (ABC Color)