Missionsnachrichten von Radio ZP-30 am 26./27. Januar 2013

NATIONALE NACHRICHTEN

Filadelfia: Im vergangenen Jahr kaufte Radio ZP-30 eine caminoneta für das Missionarsteam das die Nacharbeit und Begleitung bei den Hörern in den entlegen Ortschaften macht. Für dieses Projekt bat man seitens Radio ZP-30 um Unterstützung. Wie die Situation da aussieht, darüber berichtet der Direktor unserer Radiostation, Herrn Helmut Giesbrecht, folgendes: Interview – H. Giesbrecht

Zentralchaco/Canada: In Paraguay geboren, aufgewachsen und viele Jahre hier gelebt, dann später ausgewandert: so ergeht es mittlerweile vielen. Dennoch informieren sich viele Auswanderer durch unseren Missionssender Radio ZP-30, über ihre frühere Heimat. Hören Sie nun ein Zeugniss von Frau Hedwig Unruh, einer in Canada wohnhaften Radiohörerin. Das Interview führte Kollegin Rossana Loewen: Interview – H. Unruh

Das Missionarsehepaar Anneliese und Friedbert Klassen in Perú war im Dezember auf einer Besuchsreise beim Indianerstamm der Sharanahuas am Fluss Purus. Das Ehepaar Klassen flog am 19. Dezember mit einem Flugzeug bis Puerto Esperanza. Dort wurden sie abgeholt. Am nächsten Tag ging es dann mit dem Peke-peke Fluss aufwärts. Nach 13,5 Stunden kamen sie in San Miguel an. Am nächsten Tag gings dann weiter. In einigen kleinen Dörfern hielten Klassen’s an, um Bekannte zu begrüssen. Mittags kamen Anneliese und Friedbert dann endlich in Gastabala an. Edwin und Marina begrüssten Klassen’s ganz herzlich. Sie sind Bibelschüler. In diesem Dorf blieb das Missionarsehepaar etwa 12 Tage. Friedbert hat abwechselnd mit noch jemanden in den Gottesdiensten gepredigt. Anneliese machte einige Bibelstunden und Handarbeiten mit den Frauen. Zusammen hat das Ehepaar dann noch Kinderarbeit mit etwa 20 begeisterten Kinder gemacht. Ausserdem versuchte das Ehepaar sich an den alltäglichen Aufgaben zu beteiligen. Friedbert ging mit zum Jagen und Fischen und beide halfen beim Reis ernten. Gebadet und gewaschen wurde bei einem alten Brunnen. Dankbar waren Klassen’s für das gute Trinkwasser, das aus einem weiteren Brunnen gepumpt wurde. In Gastabala gibt es seit 9 Monaten einen Fernseher mit Solarenergie betrieben. Der Fernseher und Videoapparat laufen fast ununterbrochen, leider sogar parallel zu den Gottesdiensten. Von Gastabala aus fuhren Anneliese und Friedbert dann an einem Tag noch 5 Stunden weiter flussaufwärts, um die Amahuacas in Guacamayo zu besuchen. Das Dorf hat etwa 12 Häuser. Klassen’s wurden sehr freundlich empfangen. Wie feiert man Weihnachten im Stamm? Am 24. Dezember um 3:00 Uhr früh sind die Männer jagen gegangen. Anneliese wusch die Wäsche und machte Besuche und Bibelstudium mit den Frauen. Übermittag erhielten die Kinder Geschenke von der Munizipalität. Für manche wurde die Vorfreude zur Trauer, da es nicht genug Geschenke hatte. Am Nachmittag kamen die Männer dann mit Wildhühnern und Affen zurück. Abends waren alle müde, also gab es keinen Gottesdienst. Am 25. Dezember sollte es um 9:00 Uhr Gottesdienst geben, dann hiess es um 11:30 Uhr und schliesslich versammelten sich alle um 12:00 Uhr. Nach einer Predigt wurde zusammen gegessen. Das Festessen war eine Reissuppe mit Affenfleisch, dazu gekochte Bananen. Für die Silvesterfeier hatten die Männer viele Schildkröten, einige Affen und ein Panzerschwein gejagt. Um Mitternacht sollte gegessen werden. Klassen’s gingen zwischendurch mal ein paar Stunden schlafen. Die Leute sassen und lagen vor dem Fernseher, um Mitternacht abzuwarten. Das Festessen war dieses mal eine Reissuppe mit Schildkrötenfleisch. Am 2. Januar begann dann die Rückfahrt. Diese war für Anneliese und Friedbert herausfordernd, weil sie jede Nacht auf eine andere Stelle waren. Aber es hat alles gut geklappt. Am 9. Januar sind sie dann wohlbehalten in Cashibo eingeflogen. Im Moment sind Klassen’s wieder sogenannte „Eltern“ geworden. Ihr Pflegekind heisst Jonathan Velasquez und ist 14 Jahre alt. Seine Eltern und Geschwister sind für 5 Wochen in den Stamm geflogen. Sie bitten um Gebet für diese neue Herausforderung. Anneliese arbeitet wieder an der Kasse und Friedbert arbeitet weiter an dem neuen Liederheft der Mission.

INTERNATIONALE NACHRICHTEN

Ägypten: In diesen Tagen ist in Ägypten eine achtköpfige Familie zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ihr vermeintliches Verbrechen war: sie trat zum Christentum über. Das ist ein Bruch völkerrechtlich bindender Menschenrechtsverträge, nennt die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte das Urteil. Sie fordert westliche Regierung auf, sich beim ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi für die Freilassung der Familie einzusetzen. Nadia Mohamed Ali, Mutter von sieben Kindern, war ursprünglich Christin und konvertierte vor 23 Jahren zum Islam. Dann starb ihr Mann im Jahr 1991. Sie entschloss sich, zum Christentum zurückzukehren. Seit 2004 halfen Beamte, Namen und Religion der Familie in den Dokumenten zu ändern. Nun wurden auch die Helfer zu einer fünfjährigen Freiheitsstrafe verurteilt.  Eine christliche Zeitung recherchierte in Ägypten die Lage der christlichen Minderheit. Dabei stellte sich heraus: Christen können innerhalb von wenigen Stunden vom Christentum zum Islam wechseln, im Nu sind die nötigen Papiere ausgestellt. Der umgekehrte Weg ist eine Einbahnstrasse. Muslime haben nicht die gleiche Rechte. Sie können den Religionseintrag auf der Identifikations-Karte nicht in «Christ» ändern. Nicht einmal auf juristischem Weg. Ein angestrengter Präzedenzfäll führte zu harter Bedrohung und Untertauchen des Konvertiten.

China: Bis zum Jahr 2030 werden nach Schätzung eines Experten 30 Prozent aller 1,3 Milliarden Einwohner der Volksrepublik China Christen sein. Dieses Ziel könne erreicht werden, sagte der frühere Minister für Wirtschaftsplanung, der Wirtschaftswissenschaftler Zhao Xiao, auf einem Kongress christlicher Führungskräfte. Zhao hatte im Auftrag der Pekinger Regierung in einer Studie die Wirtschaft der USA mit der Wirtschaft Chinas verglichen. Dabei war ihm aufgefallen, dass die USA stark von der Präsenz der Kirchen geprägt sei. Dies hatte er zum Anlass genommen, sich mit den Hintergründen des christlichen Glaubens zu befassen. Dabei war er 2007 Christ geworden.  Die chinesische Entwicklung brauche dringend eine stärkere Hinwendung zum Christentum, denn andernfalls verkomme der Markt der Wirtschaft zu einem Schlachtfeld, sagte er. Wie Zhao sagte, sei China heute nach den USA die zweitgrößte Wirtschaftsmacht. Zurzeit wachse die Wirtschaft Chinas jährlich um 7,9 Prozent. Nach Zhaos Beobachtung ist das Wachstum des Christentums allerdings noch größer. Wie Zhao sagte, werde die Hinwendung zum Christentum in China weitreichende Folgen auch für andere Regionen haben. So werde etwa das weltweit größte muslimisch geprägte Land – Indonesien – sich dem Christentum zuwenden. Denn dort lebten viele Bürger mit chinesischen Wurzeln, die sich ebenfalls für den christlichen Glauben interessierten. Auch in den arabischen Ländern würden die Muslime in großer Zahl Christen werden. China werde seinen Einfluss auf Nordkorea nutzen, um dort die Christenverfolgung zu beenden. Es gilt derzeit als das Land, in dem die Christen am stärksten wegen ihres Glaubens unterdrückt werden.

Eritrea: Im ostafrikanischen Eritrea hat der Druck auf Christen zu einer neuen Verhaftungswelle von Kirchenleitern geführt. Mindestens zehn von ihnen, alle Angehörige der Untergrundkirche, befinden sich nach Informationen von Open Doors seit kurzem in staatlichem Gewahrsam. Die Verhaftungen erfolgten unmittelbar vor einem Putschversuch, bei dem am 21. Januar circa 100 aufständische Soldaten das Informationsministerium erstürmten und die Verlesung ihrer Forderung nach Freilassung politischer Gefangener erzwangen. Regierungstreue Einheiten haben inzwischen wieder die Kontrolle übernommen. Ähnliche Kampagnen gegen die unabhängigen Gemeinden gab es zwar bereits in der Vergangenheit, doch diesmal wollen sie die Untergrundkirche auslöschen, indem sie die Schlüsselpersonen im Land verhaften, so mehrere Leiter. Dies deckt sich mit der Aussage eines Regierungsbeamten, der öffentlich verkündet hat, dass Eritrea drei Feinde ausmerzen müsse: «Aids, das äthiopische Regime und Christen aus unabhängigen Gemeinden.» Mehrere Gemeindeleiter sind vorerst abgetaucht, zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate. Seit Mai 2002 sind nur die Eritreisch-Orthodoxe, die Katholische und die Evangelisch-Lutherische Kirche staatlich anerkannt. Sie können weitgehend ungehindert Gottesdienste feiern, werden jedoch überwacht. Christen unabhängiger Gemeinden sind demnach illegal und ständig in Gefahr, inhaftiert zu werden. Außerdem stellt die Ausbreitung des islamischen Extremismus für die Christen eine wachsende Bedrohung dar. Ebenfalls als Religion anerkannt ist der Islam, dem etwa die Hälfte der Bevölkerung angehört. Im vergangenen Jahr sind mindestens 31 Christen unter anderem an Verletzungen durch Misshandlungen oder in Folge der schlechten Versorgung in der Gefangenschaft gestorben. Medizinische Behandlung wird ihnen häufig verweigert. Weit mehr als 100 Christen wurden im gleichen Zeitraum verhaftet und in Militärlagern, unterirdischen Gefängnissen oder Schiffscontainern unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt. Nach Schätzungen von Open Doors sitzen derzeit rund 1.000 Christen seit Monaten, manche seit Jahren ohne offizielle Anklage oder Gerichtsverfahren ein. Auf dem aktuellen Weltverfolgungsindex von Open Doors belegt Eritrea Platz 10 in der Liste von 50 Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt werden.

Bitte beten Sie für die Christen in Eritrea.

Beten Sie für den Diktator Isaias Afewerki und die Regierungsmitglieder, dass sie von der Verfolgung der Christen ablassen und von ihren bösen Wegen umkehren.

Beten Sie bitte für die Christen in den Gefängnissen, dass sie feststehen im Glauben und den Trost und Beistand des Heiligen Geistes erfahren.