Öffentliche Anhörung zu Entschädigungszahlungen an Paraguay für den Dreibund-Krieg. Die sechste öffentliche Anhörung in dem Fall fand am vergangenen Freitag im Mercosur-Parlament Parlasur statt, wie Última Hora berichtet. Es geht um Leistungen für Schäden, die Paraguay durch den Krieg mit Argentinien, Brasilien und Uruguay erlitten hat. Laut brasilianischen Medien legte Paraguay bei dieser Anhörung einen Abschlussbericht vor, bei dem eine finanzielle Entschädigung in Höhe bis zu 150 Millionen Dollar gefordert wird, als Wiedergutmachung für den Völkermord.
Seit Juni dieses Jahres hält der Unterausschuss im Parlasur für Wahrheit und Gerechtigkeit Sitzungen ab, in denen paraguayische Ermittler Brasilien, Argentinien und Uruguay der Geschichtsmanipulation beschuldigen. Paraguay wird von den anderen drei Ländern beschuldigt, den Dreibund-Krieg begonnen zu haben. Bisher hatten alle Sitzungen in dem Fall in der paraguayischen Senatorenkammer stattgefunden. Bis zum September sind noch weitere Treffen geplant, darunter eines in Brasilien am 15. und 16. September.
Die mit dem Fall betrauten paraguayischen Akteure im Mercosur-Parlament betonen, dass der Krieg und seine Folgen dem Land eine Zukunft voller Elend beschert hätten. Paraguay führen die Debatte über eine wirtschaftliche Entschädigung seit Jahren. Dabei sollen nach dem Willen von Paraguay die Geschichte des Dreibund-Krieges aufgearbeitet, die Sieger wegen Völkermordes angeklagt, sowie eine finanzielle Entschädigung und eine Entschuldigung gefordert werden. Über den Abschlussbericht muss das Plenum des Parlasur abstimmen, wobei die Mehrheit der Abstimmenden aus den Ländern kommen muss, die den Krieg gewonnen haben.
Zu dem Fall wurde der Professor an der Universität von Brasília und einer der führenden brasilianischen Historiker, Francisco Doratioto befragt. Er ist der Meinung, dass die Siegerländer Paraguay weder Geld noch eine Entschuldigung schulden. Die Behauptung, Paraguay sei in diesem Krieg ein Opfer gewesen, sei faktisch falsch, denn Paraguay sei der Angreifer gewesen, da das Land den Konflikt provoziert habe, sagte der Professor. Diejenigen, die den Krieg begannen, ohne ihn zu erklären, seien die paraguayischen Truppen gewesen, indem sie das Schiff „Marquês de Olinda“ kaperten und in Mato Grosso einmarschierten. Wenn man die Chronologie der Ereignisse betrachte, sei zu erkennen, dass der Dreibund als Antwort auf die paraguayische Aggression gegründet wurde, so Doratioto. Der Professor ging soweit, einen krassen Vergleich zu ziehen: Die Forderung Paraguays sei beinah so, wie wenn Deutschland eine Entschädigung für die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs fordern würde, so Doratioto. (Última Hora)
Die Universität Taiwan-Paraguay hat bereits einen Standort in Luque. Die paraguayische Regierung hat ein Grundstück für den Bau der Polytechnischen Universität Taiwan in der Stadt Luque angeboten. Wie ABC-Color schreibt, könnte damit der Konflikt um den Standort des Bildungszentrums beendet werden. Dem Zeitungsbericht zufolge haben Vertreter der Polytechnischen Universität Taiwan-Paraguay zusammen mit der nationalen Regierung eine Einigung über das Grundstück erzielt, das für den Bau der Universität genutzt werden soll. Zu diesem Zweck soll ein Grundstück des staatlichen Unternehmens Copaco im Stadtteil Isla Bogado der Stadt Luque genutzt werden. Das Grundstück ist etwa 10 Hektar groß. Die Universität soll über ein Labor, einen Verwaltungsbereich, Klassenräume, ein Auditorium, Schlafsäle und einen Sportbereich verfügen.
Der Direktor der Universität, Carlino Velázquez, erklärte, dass die taiwanesische Regierung eine Spende in Höhe von 15 Millionen Dollar bewilligt hat. Er wies darauf hin, dass diese Spende lediglich fünf Jahre lang gelte. Somit müssten gegebenenfalls Gespräche mit der nächsten Regierung aufgenommen werden um diese Frist zu verlängern. Velázquez fügte hinzu, ein Vorteil des Standortes für die neue Universität liege darin, dass sie näher zu anderen Institutionen liegen würde, so dass die Möglichkeit in Betracht gezogen werden könne, Professoren und Labore gemeinsam zu nutzen. (ABC Color)
Im Hinblick auf die Odesurspiele plant die Regierung Bauten an den Grenzübergängen. Beamte der Behörden für Migration und Tourismus besuchten zusammen mit dem Sportminister, Diego Galeano, die Stadt José Falcón an der Grenze zu Argentinien. Wie IP Paraguay berichtet, erörterten sie Aspekte der Migration und des Zolls sowie die Arbeit der verschiedenen Institutionen, die bei der Ankunft der Delegationen anwesend sein werden.
Es würden 15 Tage mit einem wichtigen internationalen Auftritt Paraguays sein; das bringe für das Land eine grosse Verpflichtung mit sich, sagte der Sportminister. Galeano bedankte sich bei denjenigen, die den wichtigen Arbeitstag begleiteten. Die Tourismus-Ministerin, die Generaldirektorin für Migration und der Vorsitzende der Nationalen Verwaltung für Schifffahrt und Häfen; – ausserdem Vertreter der Zollbehörde, des MOPC und der paraguayischen Marine. (IP Paraguay)
Den Angeklagten im Fall des Massakers im Gefängnis von San Pedro drohen bis zu 40 Jahren Haft. Die Staatsanwaltschaft forderte gestern bei ihrem Abschlussplädoyer 40 und 25 Jahre Gefängnis für die Tat, die sich vor drei Jahren im Gefängnis von San Pedro ereignet hatte. Damals waren 10 Menschen auf grausamste Art ums Leben gekommen, und 12 verletzt worden. Über die Abschlussphase des Gerichtsprozesses berichtet heute Última Hora. Bei der letzten Anhörung begleiteten den mit dem Fall beauftragte Staatsanwalt Giovanni Grisetti zwei seiner Kollegen und die Generalstaatsanwältin Sandra Quiñónez persönlich.
Angeklagte in dem Fall sind insgesamt 24 mutmaßliche Täter, die in zwei Gruppen vor Gericht stehen. Die Anklage legte unter anderem Beweismaterial in Form von bisher unveröffentlichten Videos vor; Selbstaufnahmen der Täter, die am Tatort filmten, wie einige der Opfer lebendig verbrannten. Die Verhandlung fand gestern in der Spezialeinheit der Nationalpolizei statt. -Unter einem hohen Sicherheitsaufgebot, weil die Angeklagten als Mitglieder der gefürchteten Terrororganisation PCC gelten. Das Massaker im Juni 2019 im Gefängnis von San Pedro soll durch Kämpfe zwischen Mitgliedern der PCC und des Rotela Clans verursacht worden sein. (Última Hora)
Der Bau der Brücke zwischen Pilar und Puerto Cano könnte bald konkretisiert werden. Bei seinem Besuch im Departament Ñeembucú äußerte sich Staatspräsident Mario Abdo Benítez zuversichtlich, dass die Verhandlungen rund um das Bauprojekt noch vor Ablauf seiner Amtszeit abgeschlossen werden. Er wies dabei darauf hin, dass auch die argentinischen Regierung bereit sei, den Bau der Brücke zwischen Pilar und Puerto Cano voranzutreiben. Wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay den Staatschef zitierte, soll eine gemeinsame Kommission gebildet werden, die das Projekt voranschiebt. Laut Abdo Benítez würde die Lateinamerikanische Entwicklungsbank, Caf, bereit sein, die Machbarkeitsstudie für das Projekt zu finanzieren. Das Bauvorhaben wird eines der Themen sein, die der paraguayische Präsident mit seinem argentinischen Amtskollegen, Alberto Fernández, während des Mercosur-Gipfels am kommenden Donnerstag und Freitag in Paraguay besprechen will. Der Minister für öffentliche Bauten und Kommunikation, Arnoldo Wiens, schickte voraus, dass man versuchen will, im nächsten Jahr mit dem Bau der Brücke zwischen den beiden Grenzstädten zu beginnen, sofern die Haushaltspläne beider Länder das zulassen. (IP Paraguay)
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