CODENI hat Kampagne gegen Kindesmisshandlung gestartet

Der Monat Mai ist in Paraguay der Monat der grünen Schleife, auch bekannt als „Lazo Verde“. Damit wird auf den Kampf gegen Misshandlung und sexuelle Ausbeutung von Kindern aufmerksam gemacht. Der nationale Tag gegen sexuellen Missbrauch und aller Arten von Gewalt gegen Kinder und Jugendliche wird am 31. Mai begangen. Grund dafür sind die Vergewaltigung und Mord eines 11-jährigen Mädchens namens Felicita in Yaguarón im Departament Paraguarí.

Im Rahmen dieses Tages hat der Koalitionsrat für die Rechte des Kindes, CODENI, eine Bewusstmachungskampagne gestartet. Wie die Vorsitzende von CODENI in Filadelfia, Dilsa Benegas, gegenüber Radio ZP-30 erklärte, werden den ganzen Monat lang Workshops und Vorträge in Schulen gehalten. Den Kindern und Jugendlichen solle bewusstgemacht werden, was Formen von Missbrauch sind, sei es körperlich oder emotional, und wo sie um Hilfe bitten können, so Benegas. Sie erklärte, dass meist nur die Erwachsenen darauf aufmerksam gemacht werden, welches Anzeichen von Missbrauch seien und wo man Anzeige erstatten kann. Aber auch Kinder und Jugendliche sollten diese Möglichkeit haben, so die CODENI-Vorsitzende. Sie wies darauf hin, dass man Anzeige bei CODENI erstatten kann, sowie beim Friedensrichter, der Staatsanwaltschaft oder der Polizei.

            Benegas hob hervor, dass Missbrauch bei Kindern und Jugendlichen sowohl körperlich als auch emotional sein kann. Jegliche Form von Missbrauch hinterlasse gravierende Schäden bei den Kindern, sagte sie. Oft treten die Folgen auch Jahre später auf, wenn die Person das Erwachsenenalter erreicht hat. Darunter sind beispielsweise Alkohol- und/oder Drogenmissbrauch und Depressionen. Am anfälligsten für Missbrauch sind laut der CODENI-Vorsitzenden Kinder aus ungewollten Schwangerschaften, sei es durch Missbrauch oder selbst wenn eine Frau in der Ehe ungewollt schwanger geworden ist. Benegas erklärte, dass diese Mütter in vielen Fällen nicht die Liebe und Zärtlichkeit aufbringen, die das Kind brauche. Körperliche Strafen und verbaler Missbrauch seien in diesen Fällen häufig, so Benegas.

            Wie man Kinder in Missbrauchssituationen erkennt, hängt laut der Expertin von der Situation ab. Körperlicher Missbrauch sei einfacher zu erkennen, je nach Schweregrad anhand von Körperverletzungen. Emotionalen Missbrauch erkennt man meist an den Verhaltensweisen des Kindes: sie sind oft niedergeschlagen, traurig oder aggressiv. Fälle von Kindesmisshandlung sollten umgehend der Polizei, der Staatsanwaltschaft oder bei CODENI gemeldet werden, so Benegas. (ZP-30)