Der Minister für Landwirtschaft und Viehzucht, Moisés Bertoni, präsentierte die Auswertung auf einer Pressekonferenz am Sitz der paraguayischen Zentralbank. Laut den Daten, die der Redaktion vorliegen, wurden insgesamt über 290.000 Landwirtschaftsbetriebe erfasst. Sie nehmen eine Fläche von mehr als 30,4 Millionen Hektar Land ein. Besonders auffällig ist laut Bertoni der Zuwachs von ländlichen Betrieben, die weniger als einen Hektar Land umfassen. Aber auch die Zahl der Großgrundbesitzer hat seit der letzten Datenerhebung im Jahr 2008 zugenommen. Landwirtschaftsminister Bertoni hob hervor, dass die Zählung die erste gewesen sei, bei der auch die indigenen Siedlungen berücksichtigt wurden. Hier ergaben die Daten eine Gesamtzahl von 660.000 landwirtschaftlichen Betrieben.
Der sogenannte „Censo Agropecuario“ ergab ebenfalls, dass die Zwischenkulturen um 26 Prozent zugenommen haben. Die Dauerkulturen dagegen verzeichneten einen Anstieg von 37 Prozent. Bei den Weiden nahm kultiviertes Weideland zu, während die Naturweiden zurückgingen. Das spreche von einer vermehrten Nutzung von Technologie in diesem Bereich, so Bertoni. Er wies auch darauf hin, dass der natürliche Baumbestand während des Beobachtungszeitraums unverändert geblieben war. Zudem wuchs die Fläche der aufgeforsteten Wälder um 82 Prozent.
Laut den Daten der Landwirtschaftszählung nahm die Aussaatfläche von Soja um 36 Prozent zu. In der Zwischensaison wurde bis zu 112 Prozent mehr Soja angepflanzt. Mais wurde in der Zwischensaison um bis zu etwas mehr als 100 Prozent mehr angepflanzt als in der normalen Aussaatzeit. Der paraguayische Rinderbestand ist in dem Beobachtungszeitraum um mehr als 3 Millionen Kopf gewachsen. Auch die Haltung von Ziegen, Schafen und Schweinen ist merklich angestiegen. Besonders im Schweinehaltungssektor erwartet man in der nächsten Zeit noch einen Anstieg, dank der internationalen Abkommen für den Export von Schweinefleisch.
Der Censo Nacional Agropecuario 2022, kurz CAN 2022, schloss Ende November ab. Es war die 6. Datenerhebung dieser Art in Paraguay. Die erste fand 1940 statt, und die letzte 2008. Die Landwirtschaftszählung wurde mit dem Ziel durchgeführt, Informationen über die Produktionsstruktur und -bereiche zu sammeln. Welche Feldfrüchte angebaut werden, die Vielfalt des Viehbestands, Tierarten sowie Informationen über die Waldgebiete – einschließlich exotischer und einheimischer Arten und Forstwirtschaft. Festgehalten wurde auch die Art der Finanzierung, auf die die Erzeuger zurückgreifen, und die Technologien, mit denen Produktion stattfindet. (ZP-30/ Archiv ZP-30)