Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 18. Dezember 2023

In Filadelfia sind die ersten Resultate der Volks- und Wohnungszählung für indigene Völker vorgestellt worden. Die Vorstellung fand am vergangenen Freitag in den Räumlichkeiten des Hotels Florida in Filadelfia statt, wozu auch Radio ZP-30 anwesend war. Der Vorsitzende des nationalen Statistikinstituts, Ine, Iván Ojeda, hob hervor, dass die indigene Volks- und Wohnungszählung einen Meilenstein für das Land darstelle. Er hob die gute Beteiligung der Volksgruppen hervor. Auch die Koordinatorin der Volkszählung, Nélida Otazú, bedankte sich für die Unterstützung. Ine-Direktor Ojeda erklärte, dass ab Mitte nächsten Jahres die endgültigen Resultate der Volkszählung vorliegen sollen. Ende 2024 sollen dann die einzelnen Berichte zu verschiedenen Themengruppen vorgestellt werden. Die Studien konzentrieren sich auf Fragen wie die Entwicklung im Bildungssektor in den letzten Jahren, sowie die Entwicklung in den Bereichen Gesundheit, Dienstleistungen, Berufsleben und Migration.

Im November 2022 beteiligten sich landesweit 19 Stämme an der 4. Volks- und Wohnungszählung für indigene Völker. Laut den ersten verarbeiteten Daten des Statistikinstituts leben in Paraguay 140.039 Indigene. Sie gehören 5 Sprachgruppen an und sind in 19 Stämme unterteilt. Die indigene Bevölkerung Paraguays lebt verteilt auf 14 Departamente. Die größten Volksstämme in Ostparaguay sind die Mbya Guaraní mit rund 28.000 Angehörigen, die Avá Guaraní und die Paí Tavyterã. Im Chaco bilden die Nivaclé den größten Volksstamm mit über 18.000 Angehörigen, gefolgt von den Enlhet mit fast 10.000. Kleinere Volksstämme im Chaco sind Guaná mit 556 gezählten Angehörigen und die Tomárãho mit 213 Mitgliedern.

Seit der letzten Volkszählung im Jahr 2012 ist die indigene Bevölkerung in Paraguay um etwa 20 Prozent gewachsen. Fast zwei Drittel befindet sich im potenziell arbeitsfähigen Alter, das heißt, ist zwischen 15 und 64 Jahre alt. Die 0 bis 14-Jährigen machen ebenfalls fast ein Drittel aus. Ein kleiner Teil der indigenen Bevölkerung ist über 65 Jahre alt. Verglichen mit den Daten von 2012 ist auch die Geburtenrate in den letzten 10 Jahren zurückgegangen. Zugenommen hat allerdings die Anzahl von Wohnungen. Bei der Volks- und Wohnungszählung 2022 wurden rund 39.134 Wohnungen erfasst. Im Jahr 2012 lag die Zahl bei 28.926.

Was die Sprache betrifft, so spricht 48 Prozent der indigenen Bevölkerung Guaraní, fast 43 Prozent spricht ihre Ursprache. Fast 10 Prozent der Indigenen spricht entweder eine andere Sprache oder hat die gesprochene Sprache bei der Zählung nicht angegeben. Fast 75 Prozent der indigenen Bevölkerung in Paraguay verfügt über das sogenannte „Carnet Indígena“. Einen Personalausweis haben rund 71 Prozent. (ZP-30/ ine.gov.py)

Großeinsatz im Gefängnis Tacumbú hinterlässt mehrere verletzte Polizisten. Heute früh um 5 Uhr begann die Operation Beneratio in der Haftanstalt Tacumbú, wie Ultima Hora berichtet. Rund 2.300 Polizisten und Militärs waren nach monatelanger Geheimdienstarbeit an dem Einsatz beteiligt. Der stellvertretende Minister für Kriminalpolitik, Rodrigo Nicora, erklärte, dass das Ziel der Operation die Beseitigung der Privilegien und Befugnisse krimineller Banden beim Betrieb dieses Gefängnisses sei. Auch wolle man eine bessere Verteilung der Insassen und die Präsenz des Staates in der Haftanstalt Tacumbú verbessern. Die Haftanstalt wird seit Jahren teilwiese von der Kriminalität vereinnahmt, wie es laut dem der Sprecher des Justizministeriums heißt.

Etwa 700 bis 1.000 Gefangene sollen mit Bussen an einen anderen Ort gebracht werden, darunter auch der Führer des Rotela-Clans, Javier Rotela. Er soll zur Militärhaftanstalt Viñas Cue gebracht werden. Nicora wies laut La Nación darauf hin, dass diese Entscheidung über die Einzelentscheidung des Justizministeriums hinausginge, da es sich um eine Maßnahme des Staates handele. Auch der Einsatz sollte geheim bleiben. Jedoch wussten angeblich die kriminellen Gruppen bereits am Vortag davon, obwohl die Gefängniswärter keine Informationen darüber hatten. Dies führte zu einem Aufstand und Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften.

Um die Verlegung zu verhindern, verbrannten die Häftlinge Matratzen und verbarrikadierten sich in den Zellen. Bei der Polizei- und Militäroperation wurden heute Morgen 12 Polizisten verletzt und einer getötet. Die Insassen wehrten sich mit Waffen, Keulen und Hunden der Rasse Pitbull. Von den Häftlingen wurden bis Redaktionsschluss 6 verletzt. Das Gesundheitsministerium war vorher schon benachrichtigt worden und arbeitete in Koordination mit der Operation Beneratio.

Gegen 7 Uhr wurden die ersten Häftlinge in Busse verlegt, während mehrere Krankenwagen unterwegs waren, um die Verletzten zu versorgen. Gefangene wurden erst untersucht und schließlich in den wartenden Bus geladen. Bei der Aktion wurde mit dem Widerstand der Bevölkerung gerechnet, weshalb für den Fall weiterer Zwischenfälle Polizeibeamte bereitstehen. (Ultima Hora/La Nación)

In Caaguazú hat ein Sturm einen Toten und 10 Verletzte gefordert. Ein starker Sturm hat gestern Nachmittag die Stadt Caaguazú heimgesucht und ein Dach des Clubs „8 de Diciembre“ während einer Veranstaltung zum Einsturz gebracht. Dabei kam laut La Nación  ein 11-jähriger Junge ums Leben, 5 weitere Minderjährige und 5 Erwachsene wurden verletzt. Die ersten Retter waren die freiwillige Feuerwehr und die Mitglieder der Nationalpolizei in der Region, die zum Unglücksort ausrückten.

Das Gesundheitsministerium aktivierte daraufhin ein Versorgungsnetz mit Flugzeugen der paraguayischen Luftwaffe und den regionalen Krankenhäusern von Ciudad del Este, Caacupé, Itauguá, Acosta Ñu und Luque. Die Tragödie ereignete sich im Viertel Santa Isabel in Caaguazú, wie Polizeibeamte mitteilten, die sich um die Verletzten kümmerten. Die Polizei arbeitete mit der freiwilligen Feuerwehr zusammen, um Trümmer zu beseitigen und den Opfern zu helfen. Drei Verletzte wurden in das Bezirkskrankenhaus gebracht, darunter ein Mann und zwei Minderjährige, sagte der Leiter der Feuerwehr von Caaguazu, Juan Carlos Ocampos. Zu den Umständen erklärte er, dass eine starke Windböe den Einsturz des Daches verursacht habe, in dem gerade eine Preisverleihung mit einer großen Anzahl von Menschen stattfand. (La Nacion)

Ausstellung zeigt die Träume der paraguayischen Kinder. Darüber berichtet das Nachrichtenportal Hoy. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen der Alda-Stiftung wurde die Fotoausstellung „Alda: 20 Jahre, 20 Träume“ organisiert. Sie zeigt die großen Träume paraguayischer Kinder in verschiedenen Situationen des täglichen Lebens. Die meisten Fotografien spiegeln den Wunsch wider, weiter zu studieren, um einen Beruf zu erlernen und so ihre Lebensqualität zu verbessern.

Bei der Fotoausstellung wurde auch ein Abkommen unterzeichnet mit dem Bildungsministerium, Mec, zur Stärkung der landesweit durchgeführten Sozialaktionen und Projekte. Diese Ausstellung sei das Ergebnis von Workshops, die Alda in verschiedenen Ortschaften durchgeführt habe, heißt es. Dabei wurden mehr als 300 Fotos mit Kinderträumen gesammelt – 20 davon schafften es in die Ausstellung, erklärte der Alda-Direktor, Roberto Galeano Monti. Die Stiftung Alda ist seit 2003 in Paraguay tätig. Sie setzt sich hauptsächlich für die Verbesserung der Bildung ein und für die Entwicklung schwacher Gemeinschaften, wobei die Kinder im Vordergrund stehen. (Hoy, www.ong.com.py)


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