Mittagsnachrichten am 13. April 2012

Asunción: Das Unterhaus hat gestern die Studie zur Abschaffung des Gesetzes der obligatorischen technischen Fahrzeugkontrolle, ITV vertagt. Der Gesetzesentwurf war von den Abgeordneten Carlos Soler und Desirée Mais präsentiert worden. Als es jedoch schien, dass nicht genügend Stimmen für die Abschaffung des Entwurfs vereint werden konnten, wurde die Behandlung auf kommende Woche vertagt. Die Abgeordneten hoffen durch Verhandlungen in den nächsten Tagen, genügend Stimmen für die Abschaffung des Gesetzes zu erhalten. Die Bürgermeister des Landes hatten die Abschaffung des Gesetzes gefordert, da sie der Meinung sind, das dieses die Autonomie der Stadtverwaltungen unterbindet. Denn die jeweiligen Stadtverwaltungen sind für die Fahrzeugzulassungen verantwortlich und die ITV stellt eine zusätzliche Fahrzeugkontrolle mit erheblichen Kosten für die Autofahrer dar. (abc)

Asunción: Die Regierung will die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellen, um die Situation durch die Überschwemmungen im Chaco zu erleichtern. Das versicherte gestern der Vizepräsident, Federico Franco, der ab heute in Abwesenheit des Staatspräsidenten, Fernando Lugo die Führung des Landes übernimmt. Franco wollte heute das Krisengebiet im Chaco besuchen und sich persönlich ein Bild von der Lage machen. Offiziellen Daten zufolge sind mindestens 3 tausend Familien direkt von den Überschwemmungen betroffen. (py.com)

Cruce de los Pioneros:  Eine Woche nach den intensiven Regenfällen im Chaco hat das Ministerium für Öffentliche Bauten und Verkehr einen Bagger geschickt. Dieser soll die Rohre der Brücken im Chaco säubern, sowie Gräben ziehen, damit das Wasser aus den Überschwemmungsgebieten besser abfließen kann. Vor allem die Transchacostrasse stellte einen Deich für die überschemmte Zone dar, wo das Wasser nicht abfließen konnte und täglich weiter stieg. Durch die Maßnahmen hofft die Bevölkerung der überschwemmten Ortschaft Cruce de los Pioneros, dass das Wasser nun bald abnimmt. Hier mussten die meisten Familien ihre Wohnungen verlassen und leben vorläufig unter Zeltplanen, bis das Wasser aus ihren Häusern abgezogen ist. Betroffen von der Überschwemmung ist auch das Hotel und das Restaurant, sowie der Supermarkt von Cruce de los Pioneros, laut der Zeitung ABC Color. (abc)

Asunción: Das Unterhaus hat gestern einem Gesetzesentwurf zugestimmt, wodurch alle Öffentlichen Angestellten eine Eidesstaatliche Besitzerklärung abgeben müssen. Nachdem der Gesetzesentwurf seit 5 Jahren hinausgeschoben wurde, soll er nun verabschiedet werden. Der Text wird nun an den Senat zur Abstimmung geschickt. Der Entwurf soll den Paragraph 104 der Nationalen Verfassung reglementieren und somit alle Öffentlichen Angestellten verpflichten, eine Eidesstaatliche Besitzerklärung abzugeben. Durch dieses Gesetz soll eine illegale Bereicherung der Staatsdiener unterbunden werden. (abc)

Asunción: Eine Entscheidung im Senat hat gestern erneut eine politische Krise ausgelöst. Die Senatoren mehrerer politischer Parteien hatten gestern die Unabsetzbarkeit der Richter des Obersten Gerichtshofs annulliert. In Paraguay, sowie in vielen anderen Ländern ist ein Richter in Ausübung seines richterlichen Amtes unabhängig. Das bedeutet einerseits, dass der Richter bei seinen Entscheidungen nur an die Gesetze, nicht aber an Weisungen eines Vorgesetzten gebunden ist. Der Richter entscheidet daher unabhängig von der Meinung eines übergeordneten Gerichtes oder auch von der Meinung des Präsidenten des Gerichtshofes. Nur im Rechtsmittelverfahren sind richterliche Entscheidungen überprüfbar. Die laut Verfassung gesetzlich gewährleistete Unabhängigkeit bedeutet aber auch, dass der Richter unabsetzbar und unversetzbar ist. Damit wird ausgeschlossen, dass ein Richter zu einem beliebigen Zeitpunkt versetzt werden kann, weil er vielleicht nicht so entscheidet, wie es einer einflussreichen Persönlichkeit gefällt. Auch die Unabsetzbarkeit garantiert, dass ein Richter nicht beliebig außer Dienst gestellt werden kann. Die Richter werden also auf Lebenszeit ernannt. Sie können nur abgesetzt werden, wenn er ein Alter von 65 Jahren erreicht hat, oder durch ein grob pflichtwidriges Verhalten einem Disziplinar-gerichtsverfahren unterstellt wird. Nun wollen die Senatoren, die nicht der Colorado Partei angehören, diese Unabsetzbarkeit der Richter annullieren. fechten. Diese Entscheidung sorgte gestern im Obersten Gerichtshof für große Aufregung. Von der Maßnahme sind 7 Richter der liberalen und der colorado Partei betroffen. Nur die beiden jüngsten ernannten Richter sollen laut Ansicht des Senats weiter im Amt bleiben. Die Senatoren der Colorado-partei dagegen bezeichneten die Entscheidung als Verfassungswidrig und drohten sogar mit einer Demonstration. (uh)

Asunción: Der Chef des Zivilkabinetts der Regierung, Miguel López Perito will sich heute Nachmittag als Prä-Präsidentschaftskandidat einschreiben lassen. Die Vorstellung seiner Prä-kandidatur findet im Sitz der Revolutionären Febreristen Partei, PRF, statt. Das informierte gestern der Beauftragte der politischen Bewegung, 20 de Abril, Carlos Fontclara. In den vergangenen Tagen hatte auch der Journalist und Moderator des Fernsehkanals SNT, Mario Ferreira seine Prä-kandidatur für den politischen Zusammenschluss linksgerichteter Parteien, Frente Guazú, bekannt gegeben. (uh)

Asunción:  Die paraguayische Bevölkerung konsumiert nicht genügend Obst und Gemüse. Einer Studie des Nationalen Instituts für Ernährung und Nahrungsmittel, INAN zufolge, konsumieren 57 Prozent der paraguayischen Bevölkerung kein Obst und Gemüse. Dieses spiegelt sich in Übergewicht und schlechter Ernährung wieder. Weiter geht aus der Studie hervor, dass nur 13 von 100 Frauen regelmäßig Sport machen, während 37 von 100 Männern sich an keinen sportlichen Aktivitäten betätigen. Wie Celis Massi, Verantwortliche der Abteilung der INAN erklärte, sind etwa 11 Prozent der paraguayischen Bevölkerung Diabetiker. Auch dieses sei hauptsächlich auf eine Falsche Ernährung und Übergewicht zurückzuführen. Laut Massi benötigt eine Person täglich 30 Minuten sportlicher Aktivitäten, um Fett zu verbrennen und Gesundheitsprobleme zu vermeiden. Laut einer Studie des vergangenen Jahres sind 17 Prozent aller Paraguayer über-gewichtig und 7 Prozent fettleibig. Von dieser Situation sind erwachsene Frauen am meisten betroffen. Kinder unter 5 Jahren dagegen verzeichnen in Paraguay meist ein Untergewicht. (abc)

Asunción: In der Bucht von Asunción hat gestern die Spatenstichfeier zum Bau des Parque Bicentenario stattgefunden. Staatspräsident Fernando Lugo, der Minister für Öffentliche Bauten und Verkehr, sowie der Bürgermeister von Asunción, Arnaldo Samaniego nahmen an der Feier teil. Laut Plan soll der Park bis Ende Jahr fertiggestellt werden. Dieser ist Teil des großen Projekts zum Ausbau des Uferstreifens in der Bucht von Asunción, zu der auch die Uferpromenade, die Uferstraße, sowie der Bau von Sozialwohnungen gehört. Es sollen 120 Wohnungen für Familien gebaut werden, die ihre Häuser aufgrund des Projekts räumen mussten. Der Park Bicentenario hat eine Fläche von 13 Hektar und zieht sich vom Asuncióner Hafen bis zur Straße Independencia Nacional, womit er einen direkten Zugang zu den alt-historischen Gebäuden und der Bucht von darstellt. Die Kosten für den Ausbau des Parks sollen sich auf 89 Milliarden Guaranies belaufen. (uh/lanacion)

Filadelfia: In Filadelfia sind erneut mehrere Fälle von Dengue-Fieber registriert worden. Das Dengue-Fieber wird von der Aedes-Äegyti-Mücke übertragen. Die Mücke die nur saubere Gewässer benutzt um ihre Eier abzulegen, erkennt man an ihren weiß-schwarzen Beinen und Rumpf. Nach Angaben von Ademar Welder, dem Zuständigen zur Bekämpfung der Überträgermücke, ist jetzt auch das Virus 0 Typ 2 in Filadelfia angekommen. Solche  die am Dengue Virus 0 Typ 1 erkrankt waren, sind nicht  gegen den  neuen Virus immun. Auffallend sei es, das mehrere Dengue-Fieber-Patienten in derselben Nachbarschaft festgestellt wurden, was bedeute, dass es in der Nachbarschaft eine Brutstelle gäbe, erklärte Welder gegenüber Radio ZP-30. Welder fordert alle Bewohner von Filadelfia auf, noch einmal ihre Höfe auf mögliche Wasserstellen und Wasserbehälter zu kontrollieren und  auch einen Blick über den Nachbarzaun zu werfen. Alte Reifen die sich bei Regenwetter füllen, sind nach Angaben von Senepa zu 70 Prozent die Brutstätten für die Aedis Ägypty Larven. Auf den Höfen der Mennoniten hat Welder viele Tonnen zum auffangen von Regenwasser gefunden, die mindestens eine Woche stehen bleiben und somit auch ideale Mückenzüchter sind. Auch Blumentöpfe sind Brutstätten für die Mücke, die das Denguefieber überträgt. Zwecks der momentanen Regenzeit, sei deshalb Vorsicht geboten. Ein jeder müsse mithelfen, die Brutstätten zu vernichten, weil das Denguefieber eine schwere Krankheit ist. Angesteckte Personen sollten sich vor Mückenstichen vorsehen, weil sie 8 Tage lang Mücken mit dem Dengue Virus anstecken können, die dann wiederum die Krankheit verbreiten. (zp30)