Der Leiter des Instituts für Ländliche Entwicklung und Landbesitz, Francisco Ruiz Díaz, bereist seit Montag den Chaco, um sich ein Bild von der Landwirtschaft zu machen. Heute Vormittag kam Herr Ruiz Díaz zu uns ins Sende-Studio. Im Interview mit den Kollegen von Matinal 610 sprach der INDERT-Vorsitzende über die Beobachtungen und Erkenntnisse, und wie sich diese im Vergleich mit internationalen Wirtschaftsanalysen darstellen. Er betonte, wie wichtig es ist, dass Menschen auf dem Land eine Landeigentumsurkunde besitzen. Ein Thema, dem man laut Ruiz Díaz in Paraguay wenig Bedeutung beimisst. Aber ein Bauer sei nur dann bereit, in sein Land zu investieren und es langfristig effektiv zu bebauen, wenn er genau wisse und es belegen könne, dass es sein Eigentum sei. Bei seinem Besuch im zentralen Chaco habe er gesehen, warum es in dieser Zone, besonders bei den Mennoniten, wenig illegale Landbesetzung gebe: Wegen der starken formellen Strukturen, so Ruiz Díaz.
Menschen wüssten genau, was ihnen gehört und könnten das auch mit legalen Dokumenten belegen. Das gibt nach den Worten des INDERT-Vorsitzenden eine Sicherheit, die wiederum Mut macht, etwas produktives mit dem Land zu machen, auf dem man lebt. In einem Land, wo so wenig Landeigentumsurkunden ausgestellt werden wie in Paraguay, könne es folglich keine starke Entwicklung geben, so Ruiz Díaz. Der INDERT-Vorsitzende ist studierter Wirtschaftswissenschaftler und internationaler Experte in Finanz- und Handelswesen und im Projektmanagement. Ruiz Díaz hat laut seinem Lebenslauf in den USA und an zahlreichen anderen Standorten der Welt studiert und gelernt. In seiner beruflichen Laufbahn war er bisher in Paraguay, dem MERCOSUR-Raum und darüber hinaus leitend und beratend tätig. Im paraguayischen Finanzministerium leitete er das Katasteramt und das Wirtschafts-Vizeministerium. In der Regierung Mario Abdo war er der Vizeminister im Ministerium für Industrie und Handel für den Bereich Industrie. Der Akademiker lehrte zudem an zahlreichen Universitäten.
Als Leiter des Instituts für Ländliche Entwicklung und Landbesitz macht er sich derzeit für eine groß angelegte Kampagne zur Regulierung von Landbesitz stark, die dazu führen soll, dass Menschen zügiger ihre Landeigentumsurkunde auf die Hand bekommen. Hilfreich dürften dabei die Daten der Erhebung im Landwirtschaftsbereich von 2022 sein. Seine Reise in dieser Woche durch den Chaco führte den INDERT-Vorsitzenden auf zahlreiche Landwirtschaftsbetriebe bis an die Grenze zu Bolivien im hohen Norden und im Westen.
(ZP-30/Fb.: INDERT/La Nación/Katasteramt)