Das öffentliche Nahverkehrssystem im Großraum Asunción soll neu überarbeitet werden. Darüber berichtet unter anderen die Zeitung Última Hora. Von dem Gouverneur des Departaments Central, Ricardo Estigarribia, und dem Abgeordneten, Raúl Benítez, ist ein Gesetzesvorhaben vorgestellt worden, das den Nahverkehr neu ordnen soll. Das Ziel des Projektes ist, die Dienstleistungen im Personentransport zu verbessern, und zwar durch eine Neuordnung der Fahrpläne und die Zahlung von Kilometergeldern. Durch die Neuordnung sollen auch die langen Wartezeiten an den Bushaltestellen verkürzt werden, wie es heißt. Die Transportmittel sollen zudem fast rund um die Uhr zur Verfügung stehen.
Laut Gouverneur Estigarribia wird derzeit den Eigentümern von Busunternehmen ein Zuschuss pro Fahrgast gezahlt. Dadurch würden in den Stoßzeiten oft mehrere Busse gleichzeitig losgeschickt, was einen Einbruch des Transportsystems zur Folge hätte, so Estigarribia. Der Gesetzesentwurf soll garantieren, dass ein Bus alle 10 oder 15 Minuten fährt. Die Zuschüsse, die Transportunternehmen von der Regierung für Treibstoff bekommen, sollen nicht mehr pro Fahrgast gezahlt werden, sondern pro Kilometer. Dadurch sollten die Busse pünktlicher fahren, so Estigarribia.
Der Senator, José Oviedo, hat gestern ebenfalls ein Gesetzesprojekt für den öffentlichen Nahverkehr vorgestellt. Das Projekt sieht vor, dass der Staat eine eigene Busflotte einrichtet, wie die Tageszeitung La Nación schreibt. Damit würde das Transportsystem nicht mehr von privaten Anbietern abhängig sein und würde dadurch wettbewerbsfähiger, erklärte Oviedo. Für die staatliche Busflotte sollen zwei neue Behörden ins Leben gerufen werden: das nationale Verkehrssekretariat, Senatran, und das staatliche Unternehmen für öffentlichen Personentransport, Enatrapp.
Laut dem Gesetzesentwurf soll Senatran direkt dem Präsidenten unterstehen und einen Sitz in Asunción haben. Die Einrichtung einer staatlichen Busflotte begründete Senator Oviedo unter anderem damit, dass das derzeitige Transportsystem auf etwa 70 Jahre alten Verträgen beruhe, und nicht für eine Metropole ausgegeben sei. Oviedo erklärte, dass das Gesetz über Konzessionsverträge besagt, dass keine Genehmigung über mehr als 30 Jahre hinweg verlängert werden darf. Die meisten Strecken würden die Busunternehmen jedoch schon viel länger befahren, so der Senator. Finanziert werden soll die Busflotte der Regierung aus Geldern der Staatskasse, die derzeit für den öffentlichen Nahverkehr bestimmt sind. (Última Hora/ La Nación)
Itaipú-Vertrag wird 51. Am 26. April 1973 wurde von den damaligen Präsidenten Paraguays und Brasiliens, Alfredo Stroessner und Emilio Garrastazú Médici, der Itaipú-Vertrag unterzeichnet. Darüber berichtet die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay. Das Dokument legte die Nutzung des doppelstaatlichen Wasserkraftwerks Itaipú fest, und damit den Grundstein für den Bau des Wasserkraftwerks zur Energiegewinnung am Paraná Fluss. Das Wasserkraftwerk Itaipú wurde jedoch erst 11 Jahre später fertiggestellt – im Jahr 1984. Seitdem wurden insgesamt etwas über 3 Milliarden Megawatt-Stunden Strom produziert.
Durch den vor mehr als 50 Jahren unterschriebenen Vertrag ist Itaipú zu einem Beispiel solidarischer Zusammenarbeit zwischen zwei Nachbarländern geworden. Das Kraftwerk gilt außerdem als beispielhaftes Wasserkraftwerk in der sauberen und erneuerbaren Energieerzeugung.
Der Itaipú-Vertrag umfasst 25 Artikel, mit ihren jeweiligen Anhängen A, B und C. Anhang A hält das Statut der Anlage fest. Anhang B beschreibt den Lageplan und die Funktionsweise der Einrichtungen zur Energiegewinnung und von Nebenanlagen. Im Anhang C des Itaipu-Vertrags sind die finanziellen Grundlagen und die Stromdienstleistungen des Wasserkraftwerks beschrieben. Der Itaipú-Vertrag ist im Jahr 2023 nach 50 Jahren ausgelaufen und muss neu verhandelt werden. Vor allem geht es dabei um Anhang C mit den finanziellen Grundlagen und den Stromdienstleistungen im Wasserkraftwerk. Nachdem Itaipú im Februar 2023 seine letzten Schulden bezahlt hatte, sollte zwischen Paraguay und Brasilien ein neuer Strompreis ausgehandelt werden. Daraufhin war für letztes Jahr ein Preis von 16,71 US-Dollar pro Kilowatt pro Monat vereinbart worden; das sind etwa 170 Guaraníes pro Kilowattstunde.
Die paraguayische Regierung möchte den Preis jedoch anheben. Brasilien seinen Strom billiger beziehen. Laut dem paraguayischen Außenminister, Rubén Ramírez Lezcano, liegen derzeit vier Tarif-Vorschläge auf dem Tisch – zwei von Paraguay und zwei von Brasilien. Staatspräsident Santiago Peña ist bei den Verhandlungen bestrebt, dass das Wasserkraftwerk Itaipú zur Entwicklung beiträgt und dass das Abkommen beiden Seiten zugute kommt. Gestern hat sich nach Angaben von ABC Color der Verwaltungsrat von Itaipú zu neuen Gesprächen getroffen. Dabei sei der Stromtarif jedoch nicht angesprochen worden, sagte der Vorsitzende der Stromverwaltung, Ande, Félix Sosa. (IP Paraguay/ itaipu.gov.br/ Archiv ZP-30)
Die Regierung kündigt Hilfen an für Familien, die von den Überschwemmungen betroffen sind. Wie unter anderen die Tageszeitung La Nación berichtet, ist Staatschef Santiago Peña gestern in den Distrikt Villa Florida im Departament Misiones gereist. Dort wolle er sich ein Bild machen über die Situation der Menschen, die von den starken Regenfällen der letzten Tage betroffen seien, erklärte Peña über die sozialen Netzwerke. Er versicherte, dass die Regierung die Familien unterstütze und an langfristigen Lösungen arbeiten würde, um den Überschwemmungen in Zukunft entgegenzuwirken.
Der Distrikt Villa Florida am Tebicuary-Fluss lebt vor allem von der Fischerei. Rund 200 Familien leben hier an den Ufern des Flusses. Durch heftige Regenfälle im oberen Einzugsgebiet ist der Tebicuary über die Ufer getreten. Mehrere Familien mussten evakuiert werden und fanden Schutz in Notunterkünften der Regierung. Am Donnerstag begannen die Behörden damit, Lebensmittel an die betroffenen Familien zu verteilen.
Auch im Departament Central wurden Lebensmittel verteilt. In der Stadt Limpio hat die Departamentsregierung rund 800 Familien versorgt. Neben Lebensmitteln wurden Matratzen verteilt und ärztliche Versorgung angeboten. Landesweit gehen die Behörden davon aus, dass von den heftigen Regenfällen der letzten Tage mehr als 4 tausend Familien betroffen sind. Besonders dramatisch ist die Situation demnach in den Departamenten Central, Ñeembucú, Misiones und Guairá. (La Nación/ Última Hora)
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