Abendnachrichten von Radio ZP-30 am 7. Juni 2024

Im Departament Boquerón ist die Kommission zur Vorbeugung von Kinderarbeit reaktiviert worden. Codeti nennt sich die Kommission, die sich dafür einsetzt, dass Kinder bis zu einem bestimmten Alter nicht auf Arbeit gehen dürfen und die Kinder, beziehungsweise Jugendliche schützt, die vor ihrem 18. Lebensjahr eine Arbeitsstelle antreten. Verwaltet wird die Departaments-Kommission zur Vorbeugung und Bekämpfung von Kinderarbeit, Codeti, von dem Regionalbüro des Arbeitsministeriums, MTESS. Die Kommission soll sich dafür einsetzen, dass Kinderarbeit im Departament Boquerón vorgebeugt wird und Jugendliche unter den im Gesetz vorgeschriebenen Regeln arbeiten dürfen. Demnächst soll die Codeti-Boquerón eine erste Sitzung einberufen, mit allen Institutionen, die der Kommission angehören. Bei dem Treffen soll ein Schlachtplan ausgearbeitet werden, der zunächst für ein Jahr gelten soll. Der Plan soll Aktionen und Aktivitäten zum Kampf gegen Kinderarbeit beinhalten, die sich der Realität des Departaments anpassen. Rechenschaft ablegen muss die Kommission vor dem Direktor des Regionalbüros des Arbeitsministeriums, MTESS.
Auch von der nationalen Behörde zum Jugendschutz und zur Vorbeugung und Bekämpfung von Kinderarbeit, Conaeti, wird derzeit ein neuer Arbeitsplan ausgearbeitet. Dieser soll ab dem nächsten Jahr in Kraft treten, und bis 2030 gültig sein. Das Ziel dabei ist, die Distrikte ausfindig zu machen, in denen das Risiko für Kinderarbeit besonders groß ist. Dort sollen dann Maßnahmen eingeleitet werden. Laut Gesetz dürfen Kinder bis zu ihrem 13. Lebensjahr keine Arbeitsstelle bekleiden. Ab 14 und bis 17 Jahre dürfen sie mit Einwilligung der Eltern auf Arbeit gehen; jedoch herrschen bestimmte Regeln – Teenager dürfen beispielsweise nur sechs Stunden am Tag arbeiten und keine Arbeit verrichten, die sie an ihre körperlichen Grenzen treiben würde oder gesundheitlich schädlich für sie sein könnte. Landesweit setzen sich derzeit 10 Kommissionen, Codetis, dafür ein, dass Kinderarbeit verhindert wird. In Boquerón ist die Kommission gestern neu aktiviert worden. (ZP-30/ bacn.gov.py)

Mariscal Estigarribia bereitet sich auf die Feierlichkeiten zum Chaco-Frieden vor. Am Montag und Dienstag hat die Stadtverwaltung Mariscal José Félix Estigarribia eine Reihe von Aktivitäten geplant, im Rahmen des Feiertages zum 12. Juni. Bei dem künstlichen See Yrendagüe in Mariscal beginnen am Montag gegen Abend die Aktivitäten mit einem Konzert von Künstlern des nationalen Symphonieorchesters, OSN, gefolgt von einer Theateraufführung. Der Abend soll mit einem Feuerwerk enden.
Am Dienstag wird die traditionelle Schüler- und Militärparade stattfinden, im Gedenken an das Friedensabkommen zwischen Bolivien und Paraguay nach Ende des Chaco-Krieges. Der 12. Juni wurde in Mariscal Estigarribia vom Bürgermeister zum freien Tag erklärt, obwohl der eigentliche Feiertag zum Chacofrieden auf Montag, den 10. Juni vorverlegt wurde. Die Aktivitäten, die von der Stadtverwaltung organisiert werden, sind für die ganze Familie geeignet. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist kostenfrei. (FB: Mariscal Estigarribia, Archiv ZP-30)

Im Senat werden die Sessel der Abgeordneten versteigert. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, soll in der kommenden Woche eine Versteigerung im Gebäude des paraguayischen Kongresses stattfinden. Unter anderem werden auch 117 Sessel aus dem Plenarsaal zum Kauf angeboten. Die Sitzmöbel haben in ihre bordeauxfarbene Polsterung das Wappen Paraguays gestickt. Die Versteigerung soll in der kommenden Woche zwischen Dienstag und Samstag, jeweils ab 09:00 Uhr stattfinden. (ABC Color)

Mitglieder der EPP in Argentinien könnten ihren Flüchtlingsstatus verlieren und nach Paraguay ausgeliefert werden. Das erklärte die argentinische Sicherheitsministerin Patricia Bullrich bei ihrem Besuch in Paraguay. Vorher hatte sie sich mit Angehörigen von Entführungsopfern getroffen. Die Vorgängerregierung habe den EPP-Mitgliedern Asyl gewährt, erklärte Frau Bullrich. Dabei seien es nur Kriminelle, die viel Leid verursacht hätten. Die Entscheidung muss noch von der argentinischen Flüchtlingskommission bestätigt werden.
In Argentinien halten sich vier Mitglieder des Familienclans Villalba auf. Mitglieder der Familie gehören zur Führungsriege der selbsternannten paraguayischen Volksarmee EPP. Sie waren im April in Argentinien verhaftet worden, wurden aber wieder freigelassen als sich herausstellte, dass ihnen in dem Nachbarland Asyl gewährt worden ist. Sie dürfen Argentinien nicht verlassen. (ABC Color, Hoy)

In Asunción sind vier Polizisten verhaftet worden, weil sie gefälschte Ausweisdokumente erstellt haben. Laut Angaben des Nachrichtenportals Hoy waren die Polizisten in der Identifikationsbehörde tätig. Sie hatten für den brasilianischen Drogenhändler Antonio Daniel Amarilla zwei gefälschte paraguayische Personalausweise erstellt. Amarilla ist vor der brasilianischen Justiz auf der Flucht. Er gilt als leitendes Mitglied der Kriminellen-Organisation PCC. (www.hoy.com.py)

Veteranen des Regierungssturzes vom 2. und 3. Februar 1989 erhalten keine zusätzliche Entschädigung. Darüber schreibt die Zeitung Última Hora. Die Vereinigung von Kämpfern des Regierungssturzes von 1989 hatte einen entsprechenden Antrag vor Gericht gestellt. Der Richter erklärte, die Kläger hätten keine schlüssigen Beweise vorgelegt. Außerdem habe die Vereinigung keinerlei Befugnis, die ehemaligen Militärangehörigen zu vertreten.
Der Kongress hatte im vergangenen Jahr den Kämpfern des Regierungssturzes von 1989 eine Entschädigung in Höhe von 750 Mindesttagelöhnen zugesprochen. Das sind etwa 75 Millionen Guaranies. Mit dem Antrag vor Gericht hatten die Veteranen erreichen wollen, dass die Summe auf 3.000 Mindesttagelöhne vervierfacht wird.
Etwa 1.400 Militärangehörige gelten als Veteranen der Kämpfe, die in der Nacht vom 2. auf den 3. Februar 1989 der Präsidentschaft von Alfredo Stroessner ein Ende setzten. Gekämpft wurde vor allem an drei Orten, die als Stroessner-Treu galten: beim Regierungspalast, bei der zentralen Polizeikaserne und beim Sitz von Stroessners Leibwache. Von offizieller Seite ist nie die Zahl der Toten und Verwundeten veröffentlicht worden. (Última Hora, Wikipedia)