Am vergangenen Wochenende besuchten Vertreter des Instituts für ländliche Entwicklung und Landbesitz, INDERT, den Chaco. Dabei wurden Daten in den genannten Ortschaften erhoben, wie der Vorsitzende des INDERT, Francisco Ruiz Díaz, gegenüber Radio ZP-30 erklärte. Das Projekt zielt darauf ab, die Landeigentumsurkunden an Nueva Mestre und Campo Aceval auszustellen. Laut Ruiz Díaz gehören dem INDERT große Landflächen im Chaco, die aufgrund verschiedener Motive keine Landeigentumstitel haben. Die meisten Grundstücke mit Titel gehören laut Ruiz Díaz zu Großgrundbesitzern.
Im Falle von Nueva Mestre leben rund 250 Familien seit etwa 34 Jahren auf dem Land, ohne dass jemals die Eigentumstitel ausgehändigt wurden. Der Distrikt Campo Aceval wird seit 1977 bebaut und bewohnt und ist zudem als eigenständiger Distrikt zugelassen, verfügt jedoch nicht über eigenes Land. Das INDERT hat sich nun zum Ziel gesetzt, diese Situationen zu ändern und die Titel auszuhändigen. In Kürze soll laut dem INDERT-Vorsitzenden eine Sitzung einberufen werden, auf der die Bewohner der Gebiete informiert werden.
Bei der Landbesetzung müssen dem INDERT nach einige Kriterien eingehalten werden, damit die Landeigentumsurkunde ausgehändigt werden kann. Laut Ruiz Díaz wird der Zeitraum, in dem die Landbesetzer auf dem Grundstück ansässig gewesen sein müssen, bevor sie die Eigentumstitel erhalten können, im Gesetz nicht festgelegt. Das Institut legt jedoch fest, dass seit der Landbesetzung keine Konflikte mit Nachbarn vorliegen dürfen. Zudem richtet sich das Landinstitut danach, ob das Grundstück bebaut oder für Produktion verwendet wird. Laut Ruiz Díaz muss es auf dem Grundstück mindestens ein Haus oder einige Ackerfelder geben, damit die Landbesetzung anerkannt wird. Im Fall von Nueva Mestre und Campo Aceval im Departament Presidente Hayes handele es sich bereits um eine historische Landbesetzung, so der INDERT-Vorsitzende. Aus dem Grund ist die Institution darum bemüht, die Ländereien zu formalisieren. (ZP-30/ IP Paraguay)