Die Departamentsregierung Boquerón bereitet sich auf die Verteilung von Schulmahlzeiten vor

In fast zwei Wochen startet landesweit das Regierungsprogramm „Hambre Cero en las escuelas“. Davon profitieren sollen alle Schüler in staatlichen und vom Staat subventionierten Schulen. Das Programm sieht Mittagessen und Zwischenmahlzeiten für Schüler bis zur neunten Klasse vor, die das ganze Jahr hindurch angeboten werden. Im Departament Boquerón hat das Gouverneursamt nun vor Schülern und der Presse eine Verkostung der Zwischenmahlzeiten veranstaltet. Ab August und für die nächsten drei Jahre sollen die Schüler folgende Lebensmittel als Snack zur Verfügung gestellt bekommen: einen Becher Milch, ein Päckchen der sogenannten „Chipitas“, einen Erdnussriegel und ein Päckchen Honig. Darüber hinaus bekommen alle Schüler ein Mittagessen an ihrer Schule. Schüler, die nur am Nachmittag Unterricht haben, bekommen das Essen vor Beginn ihres Unterrichts.  

Für das Departament Boquerón ist das Unternehmen „Granos y Aceites“ damit beauftragt worden, die Lebensmittel in die verschiedenen Distrikte zu liefern. Wie der Leiter der Bildungsabteilung in der Gobernación, Miguel del Puerto, gegenüber Radio ZP-30 erklärte, hat das Unternehmen seinen Hauptsitz in Asunción. Man habe jedoch schon vorher mit der Firma zusammengearbeitet und auch im Departament Alto Paraguay sei das Unternehmen bekannt, so del Puerto. Er wies darauf hin, dass „Granos y Aceites“ das einzige Unternehmen war, das sich für die Ausschreibung des Projektes „Hambre Cero“ im Departament Boquerón beworben hatte.  

Der Firma fällt eine Reihe von Aufgaben zu, was die Organisation und die Zustellung der Lebensmittel betrifft. In Ortschaften, wo die Schulen nicht über einen Speisesaal verfügen, muss ein anderer Ort gesucht werden, wo die Lebensmittel gelagert und die Mahlzeiten zubereitet werden können. Das Unternehmen muss auch Kühlschränke und Tiefkühler liefern und einrichten, um die Lebensmittel zu lagern. Sollte es zu längeren Stromausfällen kommen und die Lebensmittel verderben, ist das Unternehmen verpflichtet, die Esswaren zu ersetzen. Im Normalfall werden die Lebensmittel monatlich geliefert. 

Das Gesetz „Hambre Cero“ besagt, dass die Lebensmittel zu 10 Prozent von lokalen Unternehmen gekauft werden müssen. Auch das Kochen der Mittagsmahlzeiten wird von Freiwilligen der jeweiligen Ortschaft übernommen; hauptsächlich von Müttern der Schüler. Entsprechende Ernährungspläne mit Rezepten wurden von Ernährungsberatern ausgearbeitet. Die Gelder für das Programm „Hambre Cero“ kommen aus einem neuen zentralen Fonds zur Lebensmittelversorgung an Schulen, FONAE. Da fließen zu 80 Prozent FONACIDE-Gelder ein, das heißt, die Lizenzgebühren aus den großen doppelstaatlichen Wasserkraftwerken Itaipú und Yacyretá. Dazu kommen Ressourcen der Staatskasse, die derzeit für Schulmahlzeiten bestimmt waren. Im Vorfeld hatte das Programm zu Diskussionen auf verschiedenen Ebenen geführt, weil man davon ausging, dass andere Rubriken durch das Gesetz „Hambre Cero“ zu kurz kommen würden. Das Programm soll ab August in Kraft treten. Die Zulieferer-Unternehmen müssen schon im Vorfeld dafür sorgen, dass die Lebensmittel rechtzeitig an ihrem Bestimmungsort ankommen. (ZP-30/ Archiv ZP-30)