Ein Brand überraschte gestern über Mittag die Bewohner der Stadt am Paraguayfluss. Er konnte mit Hilfe der Bewohner gelöscht werden und die Stadt entkam nur knapp einer Katastrophe. Heute Vormittag konnten wir mit dem Bürgermeister Moises Recalde sprechen, der sichtlich erleichtert war. Noch liege Rauch über der Stadt, aber es herrsche gutes Wetter, sagte er.
Laut den Schilderungen des Bürgermeisters hatte das Feuer gestern mittags um kurz nach 12:00 Uhr nördlich von Fuerte Olimpo, etwa einen Kilometer vor der Schutzmauer begonnen. Mit dem Nordwind sei das Feuer dann schnell auf die Stadtmauer zugekommen. Der Bürgermeister musste seinen Besuch bei einer Abschlussfeier abbrechen, als er gerufen wurde. Dann war das Feuer bereits bis zum Flughafen der Stadt vorgedrungen. In dieser Situation kam planmäßig ein Flugzeug aus Bahía Negra dort zur Zwischenlandung. Besonders herausfordernd bei den versuchten Löscharbeiten war das Fehlen von Löschwasser gewesen. Viele Freiwillige hätten das Wasser aus ihren privaten Vorräten genutzt, um zu helfen. – Mit Wasser aus Tankwagen, aus Zisternen und mit Eimern waren die Bewohner gekommen. Schließlich konnte das Flugzeug abheben und weiterfliegen. Ein weiteres Flugzeug musste daraufhin für einen sanitären Notfall auf dem Flughafen landen, was Dank des Einsatzes der Bewohner möglich war.
Der Bürgermeister zeigte sich noch merkbar erschüttert von dem Geschehen. Die Situation sei verzweifelt gewesen, viele Bewohner, besonders Kinder seien in Panik ausgebrochen, schilderte Recalde. Er lobte den tatkräftigen Einsatz aller Beteiligten, der Schlimmeres verhindert hatte, und gab zu bedenken, dass die Stadt unzureichend gegen Brände gewappnet ist. Es gäbe keine lokale Feuerwehr, nur eine Zisterne mit Wasserlöschausrüstung, – die sei aber zu dem Zeitpunkt in Toro Pampa gewesen. Laut dem Bürgermeister gilt zu dieser Jahreszeit ab 10:00 oder 11:00 Uhr besondere Brandgefahr, wenn der Nordwind an Fahrt gewinnt. Durch das Feuer gestern wurden Weiden und Infrastruktur von Milch- und Tierzuchtbetrieben beschädigt. Keine Wohnhäuser, aber Korraleinrichtungen und Stallungen. Gott sei Dank sei man vor Schlimmerem bewahrt geblieben, stellte der Bürgermeister fest. (ZP-30/Última Hora)