Die israelische Botschaft soll Paraguay Segen bringen. So lautet der Wunsch in Textform, den der Rabbiner gestern an den Türpfosten der Botschaft in Asunción anbrachte. In einer beeindruckenden Zeremonie eröffnete Israel nach sechs Jahren wieder seine Diplomatenstelle in Paraguay. Gekommen waren, unter anderem, der Sprecher des Einkammerparlamentes des Staates Israel, Amir Ohana und Paraguays Staatspräsident Santiago Peña. Nach Angaben von ABC Color waren außerdem Menschen gekommen, die Angehörige von Opfern des Hamas-Angriffes am 7. Oktober 2023 sind. Der feierliche Akt umfasste neben dem Durchtrennen des Bandes am Eingang, ein besonderes Ritual: Der israelische Parlamentssprecher Ohana hatte eine Mesusa mitgebracht, die ein Rabbiner am Eingang befestigte. Eine Mesusa ist eine Schriftkapsel, die die Juden traditionell an Türpfosten hängen. Die Mesusa enthält zwei Abschnitte aus dem Schma Jisrael, das zu den wichtigsten Gebeten im Judentum zählt. Enthalten sind Verse aus dem sechsten und dem elften Kapitel des fünften Buch Mose. Die Mesusa hängt nun an den Türpfosten der israelischen Botschaft in Asunción. Laut dem israelischen Politiker soll so von dem Gebäude ein Segen für Paraguay ausgehen. Auf diese Weise zeige sich die enge Beziehung zwischen den beiden Ländern, hieß es. Paraguay ist neben Argentinien das einzige lateinamerikanische Land, dass Israel seit Beginn des Kriegs in Gaza öffentlich unterstützt.
Anlässlich der gestrigen Feierlichkeiten hatte Staatspräsident Santiago Peña bekanntgegeben, dass die paraguayische Botschaft in Israel im Dezember von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt und dort neu eröffnet wird. Peña hatte diesen Schritt schon im vergangenen Jahr angekündigt und bereits einen zuständigen paraguayischen Botschafter ernannt: Alejandro Rubín Cymerman. Erst die Entscheidung der paraguayischen Regierung, die Botschaft nach Jerusalem zu versetzten, hatte Israel dazu bewegt, seine Botschaft in Asunción wieder zu öffnen. Diese war seit sechs Jahren geschlossen gewesen. Hintergrund war die Verlegung der Botschaft zwischen Jerusalem und Tel Aviv gewesen, die sich in den Amtszeiten von Horacio Cartes und Mario Abdo Benítez zugetragen hatte. Der Sitz der Botschaft in Israel ist ein brisantes Thema, weil damit auch die Anerkennung von Jerusalem als Hauptstadt Israels verknüpft ist. (Archiv ZP-30., ABC Color, Michael Schneider, Última Hora, wikipedia, www.mre.gov.py)
Im Todesfall Ismael Domínguez hat man einen Verdächtigen ausgemacht. Ein 20-Jähriger soll dem 15-jährigen Fußballspieler am vergangenen Wochenende die Tritte verpasst haben, die nach einem Gemenge auf dem Feld zu seinem Tod führten. Davon geht die Polizei nach den neusten Ermittlungen aus, wie das Nachrichtenportal Hoy informiert. Gestern haben die Beamten zusammen mit den betroffenen Fußballvereinen die Situation vom Wochenende nachgestellt. Dabei hat einer der Jugendlichen nun den mutmaßlichen Tatverdächtigen identifiziert. Er soll zu der Gewalt angestachelt und dann selbst das Spielfeld betreten haben. Laut der Polizei haben sich weitere Fußballer der beiden Teams dieser Aussage angeschlossen. Laut den Beamten ist der Verdächtige nicht unbekannt. Er soll schon früher an derartigen Streitereien auf dem Feld beteiligt gewesen sein. Neben dem 20-jährigen Tatverdächtigen soll es allerdings noch drei weitere Haupttäter gegeben haben, die laut Polizei minderjährig sind.
Der 15-jährige Ismael Domínguez war am Wochenende bei einem Freundschafts-Fußballspiel nach einem Streit auf dem Feld ums Leben gekommen. Das Spiel bestritten die Jugend-Mannschaften der Vereine Boquerón FBC aus Asunción und Nacional FC aus San Bernardino. Den Berichten nach war es während des Spiels zu einem Streit gekommen, bei dem der 15-Jährige von dem Verein Nacional zu Boden gefallen war. Er soll mehrere Fußtritte erhalten haben, unter anderem am Kopf. Der Teenager war im Trauma-Krankenhaus von Asunción an den Folgen gestorben. Die Staatsanwaltschaft hatte daraufhin die Ermittlungen aufgenommen. Nun hat man einen mutmaßlichen Täter identifiziert. (ABC Color, Hoy, Archiv ZP-30)
Santiago Peña wird für 11 Tage ins Ausland reisen. Laut der Zeitung Última Hora wird der paraguayische Staatschef am Sonntag zuerst in die Vereinigten Staaten reisen, um dort in New York an der Generalversammlung der Vereinten Nationen teilzunehmen. Am 29. September reist Peña dann weiter nach Mexiko. Dort findet am 1. Oktober die Amtsübernahme der gewählten Präsidenten Claudia Sheinbaum statt. Staatschef Peña wird voraussichtlich bis zum 2. Oktober außer Landes sein. Seine Reise ist bereits vom Kongress genehmigt worden. Für längere Auslandsaufenthalte muss der Präsident zunächst die Erlaubnis vom Kongress einholen. (Última Hora/ Hoy)
In San Lorenzo ist gestern das Projekt zur Reform im öffentlichen Personenverkehr vorgestellt worden. Stattgefunden hat die Veranstaltung in den Räumlichkeiten des Zusammenschlusses von öffentlichen Transportunternehmern im Großraum von Asunción, Cetrapam. Vorgestellt wurde das Projekt vom Vizeminister für Verkehr, Emiliano Fernández. Dieser betonte, dass man durch die Reform ein Geschäftsmodell für den Personenverkehr einführen wolle, dass sicher und effizient ist. Konkrete Pläne sind unter anderem: den Fuhrpark zu erneuern, die Fahrtrouten der Busse zu überarbeiten und das Angebot zu verbessern. Um diese Pläne umsetzen zu können, bedarf es jedoch der Unterstützung der Busunternehmen und der Fahrer, so Fernández.
Die Unternehmen reagierten skeptisch auf die Pläne. Sie betonten, dass die Regierung ihnen Rechtssicherheit bieten müsste, wenn sie ihre Unterstützung wolle. Probleme, die die Busunternehmen sehen, liegen zum Beispiel in der Lieferung von Bussen. Die von der Regierung angeschafften Busse seien oft von schlechter Qualität. Die Busunternehmen seien aber dafür verantwortlich, dass ihre Fahrzeuge die strengen Richtlinien der Regierung erfüllen, so die Kritik. Außerdem müssten die neuen Busse dafür ausgerichtet sein, um auf den oft schlechten Straßen von Paraguay zu fahren. Laut den Busunternehmern sind die aktuellen Vorstellungen der Regierung zu sehr auf das Verkehrssystem von modernen Industrieländern ausgelegt. (ABC Color, Archiv ZP-30)
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