Aus dem Naturpark im Norden, vor der Grenze zu Bolivien werden wieder Brände gemeldet.
Laut dem Leiter der Katastrophenschutzbehörde, SEN, Arsenio Zárate, brennt es seit Freitag – dieses Mal mitten in dem Naturpark Chovoreca, aber in der Nähe des vorigen Feuers von vor über einer Woche. Weil es nun mitten in dem bewaldeten Gebiet und nicht auf Weideflächen brennt, sei anzunehmen, dass dieses Feuer nicht von Menschen gelegt worden sei, sagte der Minister Zárate heute Vormittag im Interview mit ZP-30. Mit schwerem Gerät will man nun in den Wald eindringen und Schneisen ziehen, um den Einsatzkräften den Zugang mit Löschfahrzeugen zu ermöglichen.
Laut dem SEN-Minister ist gestern ein 10-Mann starkes Kontingent in den Norden aufgebrochen, außerdem 50 Soldaten plus Feuerwehrleute. Heute Vormittag stand ein Flugzeug bereit, das weiteres Personal in den Norden bringen soll. Auf dem Betrieb „Tierra Nueva“, der laut Hoy einem Herrn Guido Ferreira gehört, soll die Einsatzzentrale aufgebaut werden, wo es Wasser und Strom gibt und von wo aus man die Löscharbeiten koordinieren wird. Denn laut Zárate sind auch Maschinen des Ministeriums für öffentliche Bauten und Kommunikation, MOPC, der Departamentsregierung Alto Paraguay und des Militärs in den Einsatz geschickt worden.
Der Minister erläuterte, wie sich die Situation vor Ort gestaltet: Das Feuer sei schwer anzugehen. Man müsse den richtigen Zeitpunkt abwarten und nutzen. Es hänge von vielen Faktoren ab, wohin sich das Feuer richtet und wie stark es brennt, vor allem vom Nordwind. Über dem Gebiet ist vorerst ein Hubschrauber mit Wasserbeutel im Einsatz. Mit dem Wasser aus der Luft können die Flammen bekämpft werden, aber in den verbrannten Baumstämmen glühe es weiter, gab Zárate zu bedenken. Deshalb sei eine Abkühlung des Gebietes wichtig.
Indes wurde heute Vormittag in der Hauptstadt Asunción ein Abkommen abgeschlossen, zwischen dem staatlichen Forstinstitut INFONA und dem Verteidigungsministerium. Es ermöglicht eine Werkzeugspende an das Verteidigungsministerium, die bei der Bekämpfung von Bränden zum Einsatz kommen soll.
Über die Ursache des neuen Brandes in Chovoreca gibt es bisher lediglich Spekulationen. Die Vermutung, dass Blitzschlag das Feuer entzündet haben könnte, müsse vom Umweltministerium MADES und vom INFONA bestätigt werden, sagte der SEN-Minister, weil nur diese beiden Behörden in Paraguay über die technischen Mittel verfügen, um eine derartige These von Grund auf zu untersuchen.
Der Rauch aus dem Norden machte sich gestern auch im zentralen Chaco wieder stärker bemerkbar. Der Luftqualitätswert, der bei Loma Plata gemessen wurde, betrug heute Vormittag 174 AQI und liegt damit im roten Bereich, der ungesunde Luft bedeutet. (ZP-30/Hoy/Archiv ZP-30/Aire Paraguay)