In La Herencia wird die Regierung den Dorfgemeinschaften bei der Wasserversorgung helfen

Das ist eines der Resultate von dem Arbeitstreffen, das gestern Vormittag in der Zone Río Verde in der Siedlung La Herencia stattfand. Bis 13:00 Uhr saßen die Vertreter von Regierung, Kongress und den Dörfern zusammen, um Lösungen für die brennendsten Probleme in der Siedlung zu finden. ZP-30 war zugelassen, dabei zu sein, und das ist eine Zusammenfassung von dem, was beschlossen wurde:

Die Regierung wird der Siedlungsgemeinschaft eine Ausrüstung zum Bohren von Brunnen spenden. Bisher nutzten die Dörfer eine Ausrüstung, die in Privatbesitz war. Nun soll die Siedlung ein Equipment bekommen, das sie gemeinsam nutzt. Außerdem wird die Regierung dabei behilflich sein, Wassersammelstellen in Form von Tajamares tiefer auszuheben und zu säubern, damit sich dort, wenn Regen kommt, mehr Wasser sammeln kann. In einer nächsten Sitzung will man zusammen mit dem Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht, MAG, einen Plan ausarbeiten, wie man das zur Verfügung stehende Land nutzen kann, damit die Dörfer lernen und dahin kommen können, sich selbst zu versorgen, statt auf Lebensmittel-Lieferungen angewiesen zu sein, was lediglich eine kurzfristige Hilfe ist. Unser Kollege, Lucio Romero, der anwesend war, stellte fest, dass die Dorfsvertreter von La Herencia große Bereitschaft signalisiert hätten, in diesem Thema Verantwortung zu übernehmen und sich einzubringen.

Das Arbeitstreffen, das gestern Vormittag stattgefunden hat. Foto: Lucio Romero/ Radio ZP-30

Zu La Herencia gehören 8 Dörfer: Das Zentrum, das sich La Herencia nennt, ferner La Rosa Cué, Macedonia, Jerusalén, Palo Blanco, Primavera, Palo Azul und Nazareth. Die Siedlungsgemeinschaft liegt in der Nähe der Transchaco bei Kilometer 320, in der Nähe von Río Verde. La Herencia gilt als Siedlung der Volksgruppe Enxet Sur, die über 90 Prozent der rund 1.600 Bewohner ausmachen. Außerdem leben in La Herencia zu kleinen Anteilen Sanapaná, Angaité, Maká, Enlhet Norte, Ava Guaraní und Menschen, die nicht indigener Herkunft sind. Laut Daten des Statistikamtes verfügt die Siedlung La Herencia mit ihren 8 Dörfern über etwas mehr als 10.000 Hektar Land. Etwa die Hälfte ist Naturwald. Da erwägen die Siedler die Möglichkeit des Handels mit Umweltlizenzen. Rund 5 tausend Hektar wären für die Produktion nutzbar. Dafür will man in Zukunft unter anderem mit dem MAG zusammen einen Plan ausarbeiten, der langfristige Lebensmittelproduktionen vorsehen würde; zur Selbstversorgung und zur Vermarktung. Dazu kann noch erwähnt werden, dass die Siedlung in der derzeitigen Trockenperiode bereits drei Mal Lebensmittellieferungen von der Notstandsbehörde SEN bekommen hat. 

Was die längerfristige Wasserversorgung in La Herencia betrifft, sagte der Senator Orlando Penner gestern im Interview mit ZP-30, es gelte, die derzeitige Wasserknappheit zu überbrücken, bis es regnet, was schwierig sei. In absehbarer Zeit stehe die Honigernte an, und er werde sich mit dafür einsetzen, dass die Siedler gute Absatzmöglichkeiten mit einem guten Preis für den Honig bekommen. Aber bis es regnet, würden die Siedlungen Wasser und Lebensmittel über die SEN bekommen müssen. Der Senator betonte dabei, dass man die Blockierung der Fernstraße nicht als gültiges und effektives Druckmittel anerkennen dürfe. 
„Es gibt Rechte. Proteste sind erlaubt. Am Straßenrand demonstrieren ist ok. Aber wo das Recht des anderen beginnt, hört meines auf“, mahnte der Senator.

Gleichzeitig betonte er, dass die Regierung sensibler für die Anliegen der Bewohner werden müsse. Das bedeute Präsenz zeigen und sich mit den Bewohnern zu Gesprächen zusammenzusetzen. Penner schickte voraus, dass es solche Art von Arbeitsgruppen wie gestern in La Herencia in Zukunft noch mehr geben wird. Man plane bereits, demnächst auch im Departament Boquerón ein solches Treffen durchzuführen, so Senator Penner. Er denke an Siedlungen im Pilcomayogebiet und anderen Zonen, wo man jeweils den INDI-Vorsitzenden und einige Minister mitnehmen werde, am besten auch den jeweiligen Gouverneur und Bürgermeister, um sich vor Ort die Anliegen der Menschen anzuhören und an Lösungen zu arbeiten. Soweit eine Zusammenfassung von dem, was gestern in La Herencia, in der Zone Río Verde bei einer Arbeitssitzung zwischen Regierungs-, Kongress- und Dorfsvertretern besprochen wurde. (ZP-30/Archiv)