Auch zu Beginn dieser Woche hat der Katastrophenschutz wieder Tankwagen mit Wasser in Chaco-Siedlungen losgeschickt, die unter Wasserknappheit leiden. Mit dem SEN-Leiter, Arsenio Zárate unterhielten wir uns deshalb heute Vormittag wieder über die aktuelle Situation. Zárate sagte, heute früh seien 22 Wagen in Asunción in den Chaco losgeschickt worden. Sie bringen über 300.000 Liter Wasser.
Abgesehen davon, sagte Zárate, will sich die SEN-Behörde jetzt im Chaco dahingehend einsetzen, dass in Siedlungen, wo Wassermangel herrscht, die bestehenden Systeme zur Wasserlagerung repariert und gewartet werden. Zum Beispiel will man schauen, wo kaputte Zisternen repariert werden müssen und wo Wassersammelstellen im Gelände nicht funktionieren, weil entsprechende Erdarbeiten notwendig sind. Man habe beobachtet, dass Mennoniten und Estanzieros kaum Wassermangel haben, weil sie ihre Wasserlagerstätten instandhalten, erklärte Zárate. Trinkwasser zu ernten und zu erhalten werde immer wichtiger und müsse in den Siedlungen zur Priorität werden, betonte der SEN-Vorsitzende. Er wies darauf hin, dass man im vorigen Jahr im September mit Wasserlieferungen aus der Hauptstadt in den Chaco begonnen habe – in diesem Jahr schon im Juli.
Wenn Gemeinschaften und Institutionen es schaffen würden, ihre Wassersammelstellen gut zu pflegen, werde das nicht nur die SEN stark entlasten, sondern auch das Bildungsministerium, weil dann die Schulen länger Wasser hätten, gab Zárate zu bedenken. Er appellierte an die Chaquños, koordiniert zu arbeiten und zeitig Vorkehrungen zu treffen, damit man vorbereitet ist, wenn der Regen kommt, die Sammelstellen voll werden und Trinkwasser zur Verfügung steht. Zusammen mit dem Gesundheitsministerium will man nun auch an die Gemeinschaftsbrunnen in Siedlungen gehen. Diese seien oft vernachlässigt worden und könnten wieder flott gemacht werden, damit man da Wasser beziehen kann, sagte Zárate. Er wies auf die Notwendigkeit hin, dass ganze Siedlungen ihre Wasservorkommen schützen und darauf achten, dass das Wasser genießbar bleibt.
Nach unterirdischen Süßwasservorkommen im Chaco gefragt, antwortete der SEN-Leiter, hinter Mariscal Estigarribia Richtung La Patria wisse man um unterirdisches Süßwasser. Weiter diesseits von Mariscal Estigarribia habe man bisher wenig in Erfahrung bringen können, über Süßwasservorkommen unter der Erde, auch von den Ureinwohnern nicht.
Zur Situation des Aquäduktes konnte der SEN-Leiter keine Antwort geben. Dafür ist auch eigentlich eine andere Behörde zuständig, nämlich der staatliche Sanierungsdienstleister ESSAP. Sollte das Aquädukt repariert werden, würde es die Arbeit des SEN in Sachen Wasserbeschaffung für den Chaco erheblich erleichtern. Von Seiten des SEN wird immer wieder betont, dass, solange die Wasserknappheit in dieser Jahreszeit besteht, weiterhin Wasser aus Asunción dorthin angeliefert wird, wo es am dringendsten gebraucht wird. (ZP-30)