Die Haft des ehemaligen Polizisten Eusebio Torres ist bestätigt worden. Davon berichtet La Nación. Entschieden wurde das am vergangenen Wochenende vom zuständigen Berufungsgericht, das für den Fall des ehemaligen Polizisten der Stroessner-Regierung verantwortlich ist. Zur Erinnerung: Eusebio Torres ist im Februar angeklagt worden, da er die beiden Brüder Carlos Ernesto und Luis Alberto Casco im Jahr 1976 gefoltert haben soll. Entschieden wurde damals außerdem, dass der Mann im Alter von 88 Jahren in Hausarrest bleiben darf, solange sein Urteil rechtskräftig ist. Am Wochenende wurde seine 30-jährige Haft nun gerichtlich beschlossen. Betont wurde von Seiten des Gerichtes, dass Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht verjähren. Da Torres sich jedoch bereits in einem fortgeschrittenen Alter befindet, müsse er seine Haftstrafe nicht im Gefängnis absitzen. Stattdessen könne er weiterhin in Hausarrest bleiben, so das Gericht. Außerdem dürfe er das Haus verlassen, wenn er wegen gesundheitlichen Problemen einen Arzt aufsuchen müsse, fügte der zuständige Richter zu.
Auch kam das Gericht zu dem Schluss, dass Torres nicht nur die beiden Brüder Casco, sondern auch zahlreiche andere Oppositionelle im ganzen Land gefoltert hat. Von Opfern der Stroessner-Diktatur und deren Nachkommen wurde das Urteil gefeiert. Es war der erste Gerichtsprozess gegen Folterer der Stroessner-Regierung, der öffentlich und mündlich geführt wird. Wie die Zeitung erklärte, hat die Verteidigung nun die Möglichkeit, Berufung einzulegen. (Hoy, Archiv ZP-30)
In Yhú haben die Bauarbeiten für den neuen Sitz des Paraguayischen Instituts für Angelegenheiten der Indigenen, Indi, begonnen. Laut Angaben von Hoy wird der Bau auf einem Grundstück durchgeführt, das für diesen Zweck vom Bürgermeisteramt gespendet wurde. Der Plan ist, die Behörde von Asunción in die Stadt Yhú im Departament Caaguazú umzusiedeln. Der Bürgermeister yon Yhú zeigte sich begeistert von den Plänen. In Ñemby im Departament Central dagegen, wo ebenfalls ein Büro des Indi eingerichtet wird, gab es Proteste von Seiten der Stadtverwaltung und der Anwohner. Sie befürchten, dass in Zukunft Gruppen von Indigenen auf der Straße campen werden, um für ihre Anlegen zu protestieren.
Im Departament Caaguazú leben etwa 13 tausend Indianer. Damit ist Caaguazú das Departament mit der vierthöchsten Anzahl von indigenen Einwohnern. Das geht aus der Volkszählung vom Jahr 2022 hervor. Auf Platz 1 in der Liste liegt Presidente Hayes mit rund 30 tausend Indianern, gefolgt von Boquerón, ebenfalls mit knapp 30 tausend, und Canindeyú, mit 16 tausend Indigenen. (Hoy, Ine)
In Villeta ist am Freitag eine neue Recyclinganlage eingeweiht worden. Wie die Zeitung Última Hora berichtet, nahm an der Feier der Minister für Industrie und Handel, Javier Giménez, teil. Die neue Anlage arbeitet nach dem Maquila-Prinzip. Sie wird Stahlschrott importieren und daraus Maschinenteile für den Bergbau erstellen, die wiederum exportiert werden sollen. Das Unternehmen ist dafür besonders an Stahlschrott mit einem hohen Chromanteil interessiert. Der Betrieb soll jährlich etwa 1.200 Tonnen Stahl verarbeiten und 60 Personen Arbeit geben.
Der neue Betrieb gehört zur Unternehmensgruppe Siom aus Chile. Siom beliefert vor allem Bergbauunternehmen in Chile und Perú mit Maschinen. (5 Dias, Última Hora, siom-mineria.com)
In Villa Hayes sind vier Jugendliche in einem Fluss verschwunden. Última Hora berichtet von dem Fall, der sich in einem Gebiet zwischen den Flüssen Paraguay und Confuso zugetragen haben soll. Laut den zuständigen Polizisten sind dort in der gestrigen Nacht sieben Jugendliche in einem Fluss schwimmen gegangen. Dabei sollen vier von ihnen in der Strömung verloren gegangen sein. Die Stelle sei für ihre starke Strömung bekannt, betonte einer der Beamten. Die sieben Jugendlichen hätten sich daher mit einer Ausrede aus ihren Häusern geschlichen, um an dieser Stelle baden zu gehen. Vermisst werden nun drei Jungs und ein Mädchen, alle im Alter von 15 bis 16 Jahren. Bereits gestern Abend haben an der Stelle Beamte der nationalen Marine mit den Sucharbeiten begonnen, bisher jedoch ohne Erfolg. (Última Hora)
Ein Fragebogen der Unesco soll den Bereich der Künstlichen Intelligenz in Paraguay verbessern. Das Ministerium für Kommunikation und Informationstechnologie, Mitic berichtet von dem Dokument. Es enthält Fragen rund um das Thema Künstliche Intelligenz, auch KI genannt. Laut der Unesco ist es ein Instrument, um die KI zu verbessern, vor allem wenn es um ethische Fragen geht. Bezeichnet wird der Fragebogen mit dem Namen „Ram“, als Abkürzung für „Readiness Assessment Methodology“. Das bedeutet, durch den Fragebogen soll man leichter bewerten können, ob ein Land bereit ist, Künstliche Intelligenzen zu integrieren. Es geht vor allem um die Integration in folgenden Bereichen: Recht, Kultur, Bildung, Wirtschaft und Infrastruktur.
Das Mitic meldete, dass das Dokument allen zugänglich ist, die sich an Diskussionen rund um das Thema KI beteiligen wollen. In dem „Ram“ kann man Ideen und Möglichkeiten für Verbesserungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz teilen und auf Herausforderungen aufmerksam machen. Öffentlich erreichbar ist das Dokument noch bis zum 15. November über die Internetseite des Mitic unter dem Schlagwort „Borrador de Ram“.
Umgesetzt wird der Fragebogen laut dem Mitic bereits in 50 Ländern weltweit, davon 14 in Lateinamerika. Von Seiten der Behörden arbeitet das Mitic an dem Dokument zusammen mit dem nationalen Rat für Wissenschaft und Technologie, Conacyt. (Mitic, IP Paraguay, www.unesco.org)
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