Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 4. November 2024

Im zentralen Chaco soll in Zukunft die Wasserernte besser funktionieren. Dafür setzt sich die Katastrophenschutzbehörde, SEN, ein. Hier lokal leitete die Departamentsregierung Boquerón am Freitag eine besondere Aktion ein, die sich so nennt: „Ñamopoti ñandé aljibe“. Zu Deutsch heißt das in etwa „Für eine saubere Zisterne“. Im Zuge dieser Initiative werden in den Stadtteilen, Siedlungen und Dörfern bewusst die Hausdächer, Dachrinnen, Wasser- und Abwasserleitungen gesäubert. Dabei wird besonders dort, wo man nicht gewohnt ist, Wasser zu ernten, gezeigt, wie die Wassersammlung funktioniert, die Installationen gepflegt werden und das Wasser genießbar bleibt.
           Die Aktion ist als sogenannte „Minga Ambiental“ gedacht, was so viel bedeutet wie Gruppenarbeit für die Verbesserung der Umwelt. Die Aktion wird von mehreren staatlichen Institutionen geschoben, allen voran von der Katastrophenschutzbehörde, SEN, die seit Juli große Mengen Wasser in den Chaco gebracht hat. (Einladung Gobernación Boquerón) 

Filadelfia hat zahlreiche neu ausgebildete Handwerker. Am Freitag bekamen bei einer feierlichen Zeremonie etwa 70 Menschen ihr Zertifikat ausgehändigt, das ihnen eine Aus- oder Fortbildung in einem Handwerk bescheinigt. Darüber berichtet das Bürgermeisteramt. Jugendliche, Erwachsene, Männer und Frauen hatten sich in Kursen aus- oder fortbilden lassen, zu Motorrad-Mechanikern, Installateuren und Reparateuren von Klimaanlagen und zu Reise- und Tourismusführern. Ähnliche Kurse hatten auch andere Distrikte in den vergangenen Wochen und Monaten zusammen mit dem staatlichen Programm zur Berufsförderung, SINAFOCAL, durchgeführt und in diesen Tagen abgeschlossen. Darunter, wie ZP-30 erst heute früh berichtete, auch der Distrikt Mariscal Estigarribia. (Archiv ZP-30/Municipalidad Filadelfia)

Gesundheitsbehörden erinnern wieder an den Aktionsmonat gegen Prostatakrebs. Im  November will das Gesundheitsministerium unter Männern Bewusstsein über diese Krebsart schaffen, informieren und zur Vorsorge ermuntern. Als Symbol gilt die blaue Schleife, daher der Name der Aktion „Blauer November“. Im Departament Boquerón weist das 16. Gesundheitsregionalbüro seit heute auf die Bewusstmachungskampagne hin.
           Die besteht vor allem darin, auf die Vorbeugung hinzuweisen, die durch frühzeitige Erkennung durch Vorsorge möglich ist. Prostatakrebs ist der meistverbreitete Krebs unter Männern. Er tritt meist ab dem Alter von 50 Jahren auf. Bei erblicher Belastung ab 40, so die Gesundheitsexperten. Die Gesundheitsbehörden in Paraguay machen bereits seit 2019 auf die Vorsorge aufmerksam. Trotzdem meiden viele den Gang zum Arzt in die Vorsorgeuntersuchung, weil das Thema ein Tabu ist. Ärzte weisen darauf hin, dass mit den Fortschritten in der Medizin heutzutage weniger invasive Untersuchungsmethoden möglich seien. Laut den Daten des Fürsorgeinstituts, IPS, aus dem Jahr 2023 sterben jährlich etwa 500 Männer an Prostatakrebs. Im gleichen Zeitraum werden etwa 300 neue Fälle entdeckt und behandelt. Laut den Daten der Urologie-Abteilung beim IPS, kostet die Behandlung von Prostatakrebs etwa 10.000 Dollar pro Patient. Die Lebenserwartung liegt bei vier bis fünf Jahren.
Das Gute bei Prostatakrebs ist, dass er im Vergleich zu anderen Krebsarten sehr langsam fortschreitet. Ungeachtet dessen, ob Symptome auftreten oder nicht, empfehlen Ärzte Männern ab 50 Jahren regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Wenn in der Familie Prostatakrebs vorkommt, sollte die Vorsorgeuntersuchung im Alter von 40 Jahren beginnen. Laut Gesetz 6280 stehen jedem Angestellten und Arbeiter zwei bezahlte Arbeitstage zu, um beim Arzt in die Sprechstunde zu einer Krebsvorsorgeuntersuchung zu gehen. Wie schon im Aktionsmonat gegen Brustkrebs, dem „Rosa-Oktober“, lautet auch für die Kampagne gegen Prostatakrebs das Motto in diesem Jahr: „Wir machen aus der Vorsorge eine Tradition“. (XVI Región Sanitaria/Archiv ZP-30)

Die Inflation hat in Paraguay im vergangenen Monat bei 0 Prozent gelegen. Das geht aus dem monatlichen Inflationsbericht der Zentralbank hervor. Im September hatte es noch eine Teuerungsrate von 0,2 Prozent gegeben. Die Jahresinflation liegt damit nach wie vor bei 2,9 Prozent, die der letzten 12 Monate bei 3,6 Prozent, und damit leicht unter dem Ziel der Zentralbank, die auf 4,0 Prozent hinarbeitet.
In einzelnen Sektoren stiegen die Preise im Oktober deutlich an, vor allem bei importierten Waren. Das ist darauf zurückzuführen, dass der Guaraní gegenüber dem US-Dollar und anderen Währungen an Wert verloren hat. So wurden Fahrzeuge, Haushaltsgeräte und Informatik-Artikel teurer. Die Brennstoffe behielten dagegen ihren Preis oder wurden sogar billiger. Für die kommenden Monate wird allerdings erwartet, dass bei einem steigenden Dollarpreis die Brennstoffe teurer werden, was zu einem Inflationsschub führen könnte.
Höhere Preise gab es im Oktober bei Rindfleisch, weil weniger geschlachtet wurde. Auch frischer Fisch und Obst wurden teurer. Kräftige Rückgänge gab es vor allem im Preis für Gemüse, wegen der für diese Jahreszeit hohen Produktion. Auch andere Lebensmittel wie Käse, Eier, Zucker und Geflügel gingen im Preis zurück. (bcp.gov.py, ZP30)

In Paraguay beginnt heute die Fischschonzeit. Darüber informiert das Ministerium für Umwelt und Nachhaltige Entwicklung, MADES. Innerhalb von Paraguay und an den Wasserläufen, die die Grenze zu Argentinien bilden, wird die Schonzeit 47 Tage dauern. Bis zum 20. Dezember. In Flüssen, die an Brasilien grenzen, gilt das Fangverbot 90 Tage. Bis zum 31. Januar 2025. Die Schonzeit soll dazu dienen, dass sich in den Flüssen und Seen die Fischbestände erholen können. Die Fischer, die in dieser Zeit auf die Einkünfte aus dem Fischverkauf verzichten müssen, bekommen von der Regierung eine Entschädigung gezahlt, wenn sie sich als Berufsfischer angemeldet haben. Auch der Handel von Fischen und Ködern sind während dieser Zeit verboten.
Das Gesetz sieht allerdings auch einige Ausnahmen vor. So können Personen, die am Ufer von Gewässern wohnen und Fische für ihre Ernährung brauchen, vom Ufer aus angeln. Sie müssen dafür allerdings eine Genehmigung haben, dürfen nicht mehr als 5 Kilogramm fischen, und dürfen Fische folgender Arten nicht aus dem Wasser holen: Pacú, Surubí, Dorado und Manguruyú, der unter Artenschutz steht. Auch die Fischzuchtbetriebe dürfen nach wie vor ihrer Arbeit nachgehen. Der Handel von importiertem Fisch und von Zierfischen für Aquarien ist ebenfalls ohne Einschränkungen möglich. (ZP-30/MADES)


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