Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 12. November 2024

Alfalit wird 30 Jahre alt. Die Organisation begann in Paraguay offiziell 1994 mit Alphabetisierungskursen für Erwachsene. Initiator war damals eine Gruppe Menschen um den Pastor und Bibelschullehrer Flavio Florentín, der der erste Leiter war. Die Vision: Den Wunsch und die Fähigkeiten von vulnerablen Menschen wahrzunehmen und zu stärken. Das sind Menschen, die nicht in der Lage sind, Herausforderungen aus eigener Kraft zu bewältigen, und daher unter Krisen besonders leiden. Und laut Alfalit gehören dazu auch diejenigen, die nicht lesen und schreiben können. Deren Lebensbedingungen will Alfalit zum Positiven verändern. Die Prioritäten von Alfalit sind daher drei: Ständige Bildung durch Alphabetisierung, Grundschulbildung und Vorschulbildung. Das Einüben von sozialen Kompetenzen und das Erlernen einer gesunden Arbeitseinstellung, durch Vorträge über Werte, Prinzipien, Finanzen und Gesundheit. Und die dritte Priorität ist die Ermächtigung von Menschenrechten und sozialer Organisation. Das geschieht bei Alfalit durch Befähigung in Themen wie Bürgerrechte, – pflichten und -beteiligung. Da sollen die Teilnehmer lernen, innerhalb einer Gemeinschaft Fürsorge zu üben. Aber man soll auch Mechanismen finden, das Miteinander in einer Gemeinschaft zu pflegen, auszuwerten, zu korrigieren, sowie Bedürfnisse, Rechte und Pflichten wahrzunehmen und zu formulieren. Im Jahr 2006 übernahm Leonard Janz die Leitung von Alfalit Paraguay. Er hat sich seither stark für das Alphabetisierungsprogramm eingesetzt. Denn bei Alfalit ist man davon überzeugt, dass das Lesen- und Schreibenlehren viel weiter geht als der Unterricht an sich. Es bedeute, die Türen zu neuen Möglichkeiten zu öffnen, das Vertrauen wiederherzustellen und Leben zu verändern durch all das, was mit dem Lesen- und Schreibenlernen einhergeht, so Janz. Mit den Projekten will man nicht nur einzelne Menschenleben verändern, sondern ganze Gemeinschaften stärken. Alfalit Paraguay ist heute hauptsächlich in Caaguazú, San Pedro, und Caazapá tätig. Durch die Alphabetisierungs-Kurse können Jugendliche und Erwachsene im Laufe von 3 Jahren die Primarschule schaffen, indem sie 8 Monate pro Jahr lernen. Dabei wird der Schulabschluss nachgeholt oder das zu Ende gebracht, was bei Schulabgängern auf der Strecke blieb. Laut der Verantwortlichen für die Alphabetisierungsprogramme, Soledad Brítez, ist Caazapá das Departament, wo am wenigsten Erwachsene lesen und schreiben können. Frau Brítez betonte im Interview mit ZP-30, man sehe bei Alfalit, wie Menschen verändert würden, wie sich durch das Lesen- und Schreibenlernen der Verstand öffnet und sich unzählige neue Möglichkeiten für die Betroffenen eröffnen. Heute Vormittag fand auf dem Hof der Deutschen Indianer-Pioniermission in Asunción eine Feier statt. Gemeinsam mit Freunden von Alfalit und denen, die in irgendeiner Weise Teil davon gewesen sind, feierte man 30 Jahre Bestehen der Alphabetisierungs- und Entwicklungsorganisation. (Alfalit/ZP-30)In einer großangelegten Operation der Sicherheitskräfte werden heute Gefangene in das Hochsicherheitsgefängnis von Minga Guazú gebracht. Darüber berichtet die Tageszeitung Última Hora. Aus den Gefängnissen von Pedro Juan Caballero, Ciudad del Este und Encarnación sollen 13 Gefangene nach Minga Guazú gebracht werden. Einige der Gefangenen werden in Hubschraubern transportiert. Das Gefängnis von Minga Guazú wurde im Mai dieses Jahres eingeweiht. Es hat Platz für rund 1.200 Häftlinge. Unterteilt ist die Anstalt in acht Einheiten, die voneinander getrennt sind. Eine der Einheiten gilt als Hochsicherheitstrakt, mit Einzelzellen für Gefangene, die als besonders gefährlich gelten. Hier sind sowohl Männer als auch Frauen untergebracht. Sie haben zwei Stunden täglich Hofgang, und sind die restliche Zeit allein in ihre Zellen gesperrt. Sie dürfen, abgesehen von ihren Anwälten, keinen Besuch empfangen. In dem Trakt ist neben anderen auch die EPP-Anführerin Carmen Villalba untergebracht. (Última Hora, ABC Color, Ministerio de Justicia, Swissinfo)Im Kongressgebäude in Asunción ist gestern der Beginn eines Feuers entdeckt worden. Wie das Nachrichtenportal Hoy berichtet, wurde gestern auf dem vierten Stock Rauch festgestellt. Eine Untersuchung ergab, dass der Rauch durch einen Kurzschluss innerhalb eines Luftkanals verursacht wurde. Das Problem konnte nach kurzer Zeit beseitigt werden, bevor sich das Feuer ausbreiten konnte. Bereits vor einem Jahr hatte es durch einen Fehler in der Klimaanlage Rauch im Kongressgebäude gegeben. Damals war kritisiert worden, dass die Rauchmelder nicht Alarm geschlagen hatten. Das aktuelle Kongressgebäude ist etwa 20 Jahre alt. Im Jahr 2017 war es von Protestierenden verwüstet und angezündet worden, und musste infolgedessen renoviert werden. Der aktuelle Kongresspräsident Basilio Núñez hat kürzlich angekündigt, dass beim Kongressgebäude erneut Renovierungsarbeiten und ein Anbau notwendig sind. Es wird auch erwogen, ein neues Kongressgebäude an der nördlichen Uferpromenade zu bauen. (Hoy, Última Hora, Wikipedia)Die Abgeordnetenkammer hat den Staatshaushalt für das kommende Jahr verabschiedet. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, folgten die Abgeordneten dem Vorschlag der Haushalts-Kommission. Zu der Haushaltskommission gehören Parlamentarier aus beiden Kongresskammern. Im nächsten Schritt muss der Senat den Haushaltsplan begutachten. Findet der Plan dort eine Mehrheit, wird er dem Staatspräsidenten zur Unterschrift vorgelegt. Der Haushalt 2025 sieht Ausgaben des Staates in Höhe von 133 Billionen Guaraníes vor, 14 Prozent mehr als für das laufende Jahr. Besonders kritisiert wurde an dem Haushaltsplan, dass die Parlamentarier zusätzlich zu ihrem Gehalt von rund 30 Millionen Guaraníes monatlich etwa 5 Millionen Guaraníes für Brennstoff erhalten. Der Haushaltsentwurf für das kommende Jahr sieht außerdem ein Defizit von 1,9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes vor. Laut Gesetz darf das Defizit nicht die 1,5 Prozent überschreiten. Im Jahr 2020 wurde das Gesetz vorübergehend außer Kraft gesetzt. Aufgrund der Folgen der Covid-19-Pandemie wurde damals ein Defizit von mehr als 7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes verzeichnet. (ABC, La Nación, mentu.com.py)


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