Tucosfactory bedankt sich für breite Unterstützung ihrer Fans. Wie der Finalist aus dem Chaco, das Unternehmen „Tucosfactory“, gestern Abend bekanntgab, holten den Hauptpreis in dieser Kategorie Projekte aus Mexiko und Kolumbien. Gestern waren in Spanien im Rahmen der internationalen Tourismusmesse, Fitur und des Wettbewerbs „Premios Excelencias“ die Preise vergeben worden. Aus Paraguay waren dieses Jahr zwei Unternehmen nominiert worden. Beide hatten es bis ins Finale geschafft. – In der Kategorie Gourmet, „Tucosfactory“, das heimische Früchte aus dem Chaco sammelt und zu Produkten verarbeitet. Das Unternehmen erklärte in den sozialen Medien, es bleibe die Genugtuung darüber, Finalist in dieser renommierten internationalen Preisverleihung gewesen zu sein und eine große Medienaufmerksamkeit auf sich gezogen zu haben. Tucosfactory bedankte sich bei allen denjenigen, die für das Unternehmen ihre Stimme abgegeben hatten. Über einen Link hatte die Öffentlichkeit online mitstimmen können.
Vor allem bedankte sich das Kleinunternehmen aus dem Chaco bei der SENATUR, – der paraguayischen Tourismusbehörde und ihrer Leiterin, der Ministerin Angie Duarte, für die Unterstützung und das Vertrauen. Finalist bei den Premios Excelencias Gourmet zu sein, habe sie mit Stolz erfüllt, heisst es von Seiten der Geschäftsführung.
Tucosfactory war von der SENATUR in das Rennen um den Preis geschickt worden. Der Tourismusbehörde war dabei zweierlei wichtig zu zeigen: Zum einen, wie das Unternehmen Wildfrüchte aus dem Chaco zu Lebensmitteln verarbeitet, und den sozialen Impakt, den das Unternehmen darstellt, indem es indigenen Frauen ein Einkommen ermöglicht. Denn eines der Hauptziele von Tucosfactory ist laut der Inhaberin, Adeline Friesen, die Lebensqualität indigener Frauen im Chaco zu verbessern. Beteiligt sind heute rund 80 Frauen aus vier Ethnien: Nivaclé, Guaraní, Ayoreo und Enhlet, denen die Fabrik bis zu 9 verschiedene Wildfrüchte abkauft, die sie selbst in der Natur sammeln. Diese Arbeit bereichere das Leben der Frauen auf zweifache Weise, erklärte Frau Friesen in Interviews mit dem Sender Pro und dem Mennoblatt: Die Frauen haben ein Einkommen durch den Verkauf der gesammelten Früchte. Gleichzeitig lernen sie aber auch, diese Früchte wieder in ihre eigene Ernährung einzubinden und bringen ihren Kindern bei, die Früchte aus der Chaconatur zu nutzen. Somit werde nicht nur ihr Einkommen aufgebessert, sondern auch ihre Kultur wiederbelebt, so die Jungunternehmerin.
Die „Premios Excelencias Turísticas” wurden im Jahr 2005 ins Leben gerufen, um Projekte auszuzeichnen, die Tourismus, Gastronomie, Kunst und Kultur miteinander verbinden. Die Preisverleihung findet jährlich bei der internationalen Tourismusmesse, Fitur, in Madrid statt. Tucosfactory war zu dem Preisauschreiben auf der Fitur in Spanien zusammen mit einem weiteren paraguayischen Projekt nominiert worden: Die Initiative „Ruta de la Artesanía“, die das Talent der paraguayischen Handwerker hervorhebt, kam ebenfalls unter die Finalisten. Wie sie zuletzt abgeschnitten hat, konnten wir bis Redaktionsschluss nicht erfahren.
Paraguay hat bereits bei früheren Ausgaben der „Premios Excelencias“ Auszeichnungen erhalten; – im Jahr 2023 mit dem Projekt „Tour Misionero“, das die Kultur und die lokalen Bräuche des Departaments Misiones zu wahren versucht, 2024 mit der „Ruta del Gua’á“, das sich für den Erhalt der Aras im Departament Concepción einsetzt. Gestern wurden die Preise 2025 verliehen, bei denen es zwei paraguayische Initiativen weit nach vorne geschafft hatten. Eine davon, Tucosfactory, kam aus dem zentralen Chaco. (Tucosfactory/Archiv ZP-30/Pro/Mennoblatt)
Die Vereinten Nationen machen Paraguay für den Tod zweier Mädchen während einer Militäroperation vor fünf Jahren verantwortlich. Im September 2020 waren in Concepción bei einer Konfrontation zwischen der Spezialeinheit FTC und der kriminellen Organisation EPP zwei elfjährige Mädchen ums Leben gekommen. Der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes hat die Geschehnisse um Lilian Mariana Villalba und María Carmen Villalba untersucht und dabei festgestellt, dass ihr Tod eine schwere Verletzung des Rechts auf Leben darstellt.
In dem UN-Bericht wird Paraguay dafür kritisiert, den Fall nicht gründlich untersucht zu haben, was auf grobe Fahrlässigkeit oder absichtliche Vertuschung hindeuten könnte. Den Angaben nach hat die paraguayische Spezialeinheit die Mädchen hingerichtet und schnell begraben. Drei Tage später verlangte die paraguayische Justiz ihre Exhumierung, als sich herausgestellt hatte, dass die Mädchen jünger waren als zunächst angegeben. Bei der Autopsie wurden Schusswunden entdeckt. Jedoch konnte nicht festgestellt werden, aus welcher Entfernung die Schüsse abgefeuert worden waren. Der Ausschuss der Vereinten Nationen hat im Rahmen seiner Untersuchung 32 Personen zu dem Fall befragt, darunter Zeugen, Staatsbedienstete und den Kommandanten der FTC. Nun hat der Ausschuss Paraguay aufgefordert, eine ordnungsgemäße Untersuchung durchzuführen, wozu auch die Unterstützung internationaler Experten in Betracht gezogen werden könnte.
Außerdem soll Paraguay seine Regelungen in Bezug auf Polizeibeamte überarbeiten und verbessern. In seinem Antwortschreiben hat Paraguay den Verlust der beiden Menschenleben bedauert, die Vorwürfe jedoch bestritten und sich darauf berufen, die Sicherheitskräfte hätten aus Selbstverteidigung heraus gehandelt. Der Staat betonte außerdem seinen Einsatz für Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht sowie die Bekämpfung des organisierten Verbrechens. (Última Hora/ Archiv ZP-30)
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