Mittagsanachrichten von Radio ZP-30 am 27. Januar 2025

Heute werden im zentralen Chaco wieder Wasserlieferungen aus Asunción erwartet. Der Senator Orlando Penner besucht heute die Zone Rio Verde, wo das Wasser hinkommen soll. Im Gespräch mit Radio ZP-30 sagte Penner, er werde sich vor Ort mit Siedlungsleitern treffen und da sein, wenn die Tankwagen eintreffen. Laut Angaben des Senators haben die Hitze der vergangenen Wochen und ausbleibende große Regen dazu geführt, dass das Wasser in der Zone für die Versorgung der Menschen nicht mehr ausreicht, – geschweige denn für das Vieh.
Die Wetterverhältnisse deuten an, dass es wieder ein hartes Jahr werden könnte, so Penner. Es fehlen die großen Regen, die für Überschwemmung sorgen und den Boden übersättigen. Das bereitet zunehmend Sorge. 220.000 Liter Wasser sollen heute kommen und an 13 Siedlungen von Río Verde verteilt werden. Involviert sind der Katastrophenschutz, SEN, und das Verteidigungsministerium. Der Senator Penner wies darauf hin, dass dieses nur eine Soforthilfe sei, als Übergang, um die Not zu lindern. Die Tatsache, dass mitten im Sommer schon wieder Wasser aus Asunción geliefert werden müsse, sei ein klares Zeichen dafür, dass man an grundlegenden Lösungen zur Wasserversorgung im Chaco arbeiten müsse. Penner wies in diesem Zusammenhang auf das Aquädukt hin, das zumindest eine Teillösung bringen sollte. Er hoffe auf Alternativen zur verlässlichen Wasserversorgung.
Hoffnung legt man jetzt in die Studien, die in mehreren Instanzen laufen, und in 2 bis 3 Monaten zeigen sollen, welche Investition am passendsten wäre, wenn es darum geht, Wasser im größeren Stil in die paraguayischen Chacosiedlungen zu bringen. Wenig Hoffnung sieht der Senator für ein funktionierendes Aquädukt. Das Material und die Bauart verhindern, dass das System hält. Es werde dort immer Probleme geben, mahnte er. Bis klar ist, welche Groß-Investitionen langfristig den Chaco mit genügend Wasser versorgen können und diese in Funktion treten, wird man an Teillösungen arbeiten.
Eine davon ist, Brunnen zu bohren, die Grundwasser liefern. In den Siedlungen von Rio Verde wurde nach Wasser gesucht und man hatte auch welches gefunden. Weil sich nach langem Pumpen in großen Stil das Wasser verschlechtert, bleibt das eine Teillösung. Genau wie die Einrichtung von Wasser-Sammelflächen. In Irala Fernández wurden unlängst mit Hilfe des Verteidigungsministeriums Tümpel gesäubert und Kanäle gebaut, um Wasser schnell weiterzuleiten. Dort hofft man auf eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Siedlungen, der Lokal- und der Zentralregierung. Dass man sich an einen Tisch setze, sich respektiere, unterstütze und gemeinsam zur Tat schreite, so Penner.
Zur Sprache kamen auch das Grundwasser von La Patria, – und die Frage, ob die Möglichkeit bestünde, dieses in die Zone von Nueva Asunción zu leiten. Der Senator versprach, diese Frage mit nach Asuncion zu nehmen, um sie im Kongress zu diskutieren. Er wies darauf hin, dass man überlegen müsse, wie man die Unterwasser-Reserve wieder auffüllen könnte. Außerdem müsse man drauf achten, den Siedlern von La Patria genügend Wasser zu lassen. Es dürfe ihnen nicht weggenommen werden, wenn es danach dort zu Wassermangel komme, gab er zu bedenken.
Auf die Frage nach einem neuen System zur Wasserversorgung wollte der Senator nicht näher eingehen. Vielmehr verwies er auf die Studien, die in den nächsten Monaten zeigen werden, was eine gute Alternative sein könnte. Als dringendes Anliegen äußerte der Senator, dass man für große Regen betet. (ZP-30)

In Filadelfia hat am Freitag eine Infoveranstaltung über Sorge- und Umgangsrecht von getrenntlebenden Eltern stattgefunden. Eingeladen hatte das Frauen-, Kinder- und Jugendamt der Gobernación Boquerón. An dem Nachmittag ging es im Sitz der Departament-Regierung um die Ausgestaltung des Umgangs der Elternteile mit den gemeinsamen Kindern. Die Gouverneursgattin, Ruthie Bergen, betonte zur Einleitung, wie wichtig es sei, sich zu informieren. So oft seien Eltern, die sich trennen, schlecht informiert, und wüssten deshalb nicht Bescheid, um das Sorge- und Umgangsrecht, gab Frau Bergen zu bedenken.
Der Nachmittag sah so aus, dass anschließend die Richterin für Kinder- und Jugendrecht des Deparamtens Boquerón, Rossana Ortíz, einen Vortrag hielt, über Vereinbarungen, die in diesem Thema rechtlich möglich sind, welche Bürogänge notwendig sind und wann welches Gericht zuständig ist. Es ging spezifisch um Vereinbarungen darüber, wo das Kind im Falle einer Trennung wohnen wird; – da spricht man von „acuerdo de convivencia“, und wie das Besuchsrecht des anderen Elternteils aussehen soll; dann ist von „acuerdo de relacionamiento“ die Rede.
Das paraguayische Gesetz besagt unter anderem, dass im Falle einer Trennung der Eltern, das Kind bis zu einem Alter von fünf Jahren vorzugsweise bei der Mutter bleiben muss. Es sei denn, der Vater erhebt Anzeige gegen die Mutter, wegen Verletzung der Sorgfaltspflicht und kann vor Gericht ausreichend belegen, dass das gemeinsame Kind bei der Mutter nicht gut aufgehoben ist. Zur Sprache kam auch der Umgang mit einem eventuellen neuen Partner in der Beziehung zum Kind. Zu bedenken gab man, dass die Begriffe „Stiefmutter“ und „Stiefvater“, eher negativ behaftet sind. Nach dem Vortrag gab es Zeit, sich über Fragen, Erfahrungen und Anliegen auszutauschen; – auch, um Fragen an die Sachverständigen zu richten. (ZP-30/Archiv)

Ex-Innenminister Bower zu 15 Jahren Haft verurteilt. Darüber berichten die nationalen Zeitungen. Im Justizpalast von Asunción hat am Samstag das Strafgericht die mündliche und öffentliche Verhandlung gegen den ehemaligen Innenminister, Walter Bower, fortgesetzt. Das Gericht hatte im Dezember einen Einspruch von Bowers Verteidigung abgelehnt. Der Verhandlung am Samstag wohnte Bower per Videokonferenz bei, aufgrund gesundheitlicher Komplikationen.
Das Gericht hat es nun für erwiesen angesehen, dass Bower, sowie die Polizisten Osvaldo Vera und Merardo Palacios im Jahr 2000 zwei Polizisten gefoltert haben, die an einem Putschversuch gegen den damaligen Staatspräsidenten Luis González Macchi beteiligt gewesen sein sollen. Ende 2019 wurden die drei Angeklagten wegen fehlender Beweise für unschuldig erklärt. Der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte verurteilte Paraguay deswegen im Jahr 2023 und erteilte den Auftrag, den Fall wieder aufzunehmen. Innerhalb eines Jahres sollten die für die Folter verantwortlichen Personen verurteilt und bestraft werden. Im Oktober 2024 waren die drei Angeklagten schließlich für schuldig befunden worden.
Der zweite Teil des Prozesses sollte im Dezember wieder aufgenommen werden. Die Anhörung wurde jedoch ausgesetzt, da Bower krankgeschrieben wurde. Die Verhandlung war schließlich am vergangenen Samstag wieder aufgenommen worden, und Bower, Vera und Palacios zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Bower muss laut Gerichtsurteil für 15 Jahre ins Gefängnis; Palacios und Vera je 12 und 6 Jahre. Alle drei müssen ihre Haftstrafe im Gefängnis von Viñas Cue absitzen. (Última Hora/ Archiv ZP-30)

Heute wird der erste paraguayische Richter beim Internationalen Gerichtshof für Menschenrechte vereidigt. Darüber schreibt Hoy. Der paraguayische Jurist, Diego Moreno, war im Juni 2024 bei der Generalversammlung der Organisation Amerikanischer Staaten, OAS, als Mitglied in den Gerichtshof gewählt worden. Damit wird nun erstmalig ein Paraguayer als Richter beim IACHR tätig sein. Moreno wird für den Zeitraum 2025 bis 2030 antreten.
Der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte ist ein internationales Gericht mit Sitz in San José, Costa Rica. Gegründet wurde es 1979 auf Grundlage der amerikanischen Menschenrechtskonvention. Gemeinsam mit der Interamerikanischen Menschenrechts-Kommission hat das Gericht die Aufgabe, die völkerrechtlichen Bestimmungen zum Schutz der Menschenrechte in den Ländern der OAS durchzusetzen. Der IACHR setzt sich zusammen aus sieben Richtern der Mitgliedsstaaten der OAS. Die Richter sind jeweils für sechs Jahre im Amt und können nur einmal wiedergewählt werden. Ihre Hauptaufgabe ist, die amerikanische Menschenrechtskonvention auszulegen und anzuwenden.
Der paraguayische Jurist, Diego Moreno, ist seit mehr als 20 Jahren im Amt tätig. Studiert hat er an der Universität von Salamanca, der Columbia University in New York und der Katholischen Universität von Asunción. Moreno hat einen Doktortitel in Verfassungsrecht und einen Masterabschluss in Rechtswissenschaften. Moreno ist der erste paraguayische Richter am Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte, seit Paraguay dem Gremium vor 45 Jahren beigetreten ist. (Hoy/ Última Hora/ Archiv ZP-30)

Der Bahnhof von Ybytymí soll restauriert werden. Dafür hat das nationale Kultursekretariat ein Projekt ausgearbeitet, wie das Nachrichtenportal Hoy schreibt. Das Projekt soll am kommenden Mittwoch der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Restaurierung ist Teil eines weitreichenden Planes der Regierung, Orte in Paraguay zu restaurieren, die als immaterielles Kulturerbe eingestuft wurden. Insgesamt stellt das doppelstaatliche Wasserkraftwerk Itaipú für das Projekt fünf Millionen Dollar zur Verfügung. Ebenfalls restauriert werden sollen die Bahnhöfe von Areguá, und San Salvador im Departament Guairá, sowie die Tempel Ñandejara Guasú in Piribebuy und San Buenaventura in Yaguarón. (Hoy/ IP Paraguay)

Paraguay bewährt sich bei der Konditorei-Weltmeisterschaft in Frankreich. Bei dem internationalen Wettbewerb belegte das paraguayische Team den 13. Platz weltweit, wie Última Hora berichtet. Aus dem amerikanischen Raum errang Paraguay den zweiten Platz. Insgesamt haben an der Konditorei-Weltmeisterschaft 18 Länder teilgenommen. Das paraguayische Vierer-Team entschied sich bei der Thematik für die Blüte des Mburucuyá, die in allen Desserts repräsentiert wurde. Paraguay hat sich bei der Konditorei-Weltmeisterschaft in Frankreich nicht nur durch seine Kreativität ausgezeichnet, sondern auch durch Eisskulpturen. Den ersten Platz weltweit belegte Japan, gefolgt von Frankreich und Malaysia. (Última Hora/ ABC Color)

Paraguay prüft engere Zusammenarbeit mit Belize und Guatemala. Wie die Zeitung La Nación informiert, hat sich der paraguayische Außenminister, Rubén Ramírez Lezcano, mit seinen Amtskollegen Carlos Ramiro Martínez aus Guatemala und Francis Fonseca aus Belize getroffen. Vor allem ging es bei den Treffen darum, die bilateralen Beziehungen zu stärken und neue Bereiche der Zusammenarbeit zu erkunden. Mit dem Außenminister von Guatemala sprach Ramírez auch über Kooperationsprojekte, die in naher Zukunft umgesetzt werden könnten.
Mit Belize hat Paraguay vereinbart, eine gemeinsame Agenda aufzustellen, um die Beziehungen zu vertiefen. Auch wurden regionale Herausforderungen diskutiert und beide Seiten waren sich einig, dass es mehrere Bereiche der Zusammenarbeit gibt, die gestärkt werden könnten, um eine engere Zusammenarbeit zu erreichen. (La Nación)


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