Das Buch „Der kleine Prinz“ erscheint in Nivaclé

In Filadelfia wurde die Sonderausgabe des Literatur-Klassikers gestern vorgestellt. Die Übersetzung des Kinderbuches von Antoine de Saint-Exupéry war von der paraguayischen Behörde für Sprachenpolitik vorangeschoben worden. Sie will damit unter den Nivaclé das Lesen fördern und dieser Volksgruppe den Zugang zu universeller Literatur ermöglichen. Unterstützt haben das Projekt mehrere Organisationen und Institutionen, denen Bildung, Kultur und die Förderung von Sprachen ein Anliegen ist, insbesondere von indigenen Sprachen.    

„Der kleine Prinz“ ist ein modernes Kunstmärchen, das von Antoine de Saint Exupéry in Ich-Form geschrieben wurde. Die Erzählungen gelten als Kritik gegen den Wertezerfall der Gesellschaft und als Fürsprecher für Menschlichkeit und Freundschaft. Das populärste Zitat aus „Der kleine Prinz“ ist die Aussage des Fuchses, den der Prinz während seiner Reise trifft: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Das mit Illustrationen des Autors versehene Buch erschien 1943 in New York, wo sich Saint-Exupéry im Exil aufhielt. Bis heute wurde der kleine Prinz in über 600 verschiedene Sprachen und Dialekte übersetzt und ist damit laut Wikipedia das am häufigsten übersetzte Buch, nach der Bibel und dem Koran.    

In seiner Nivaclé-Sonderausgabe heißt das Buch „Pa Vatenach“. Es wurde gestern im Regierungssitz der Gobernación Boquerón präsentiert, – von dem Vorsitzenden der Nivaclé-Sprach-Akademie, Theo Servín, der zusammen mit Abelino Falcón das Werk übersetzt hat. Laut Angaben des Ministers für Sprachenpolitik, Javier Viveros, wurde vor einigen Monaten das Anliegen vorgebracht, das Buch in eine indianische Sprach von Paraguay zu übersetzen, – neben Guaraní, in der es das Buch schon gibt. Man hatte sich schließlich darauf geeinigt, die Sprache Nivaclé zu wählen und dabei mit der Sprach-Akademie zusammenzuarbeiten, die es schon gab. Revidiert wurde die Übersetzung von der Magister Mirta Pérez. In dieser ersten Auflage wurden 2.000 Bücher gedruckt. Laut Minister Viveros, der selbst Buchautor ist, ist der kleine Prinz ein kleines Buch, das äußerlich gesehen wenig Seiten hat, wo aber im Herzen sehr viele Seiten mehr entstehen, wenn man es liest. (Gobernación Boquerón/Der kleine Prinz/Wikipedia)