Abendnachrichten von Radio ZP-30 am 4. November 2014

Asunción: Ab morgen dürfen Flugzeuge paraguayischer Fluggesellschaften nur von nationalen Piloten geflogen werden. Wie die Tageszeitung ABC Color berichtete, war die heutige außerordentliche Sitzung des Senats die letzte Gelegenheit, dieses Gesetz zu ändern. Es waren jedoch nicht genügend Senatoren zur Sitzung erschienen um eine Entscheidung zu treffen. Das Gesetz war von den Abgeordneten vorgeschlagen worden und hatte im Juni die Zustimmung der Senatorenkammer erhalten. Laut dem Projekt, müssen paraguayische Fluggesellschaften paraguayische Piloten und Angestellte anheuern. Falls es aus irgendeinem Grund notwendig ist, Ausländer anzustellen, dürfen diese ihr Amt nur maximal anderthalb Jahre ausüben. Landespräsident Horacio Cartes hatte gegen das Gesetz sein Veto eingelegt, und es wurde erneut von den Abgeordneten behandelt und ratifiziert. Heute hatte der Senat auf einer außerordentlichen Sitzung die Gelegenheit, das Veto des Präsidenten zu akzeptieren oder abzulehnen. Es waren jedoch weniger als 23 Senatoren zugegen, so dass die Abstimmung nicht durchgeführt werden konnte. (abc)

Asunción: Ein neuer Richter muss den Fall von Ycua Bolaños übernehmen. Wie aus der Tageszeitung ABC Color verlautete, hat die Richterin Patricia González sich heute von dem Fall des Brandes im Supermarkt Ycua Bolaños abgesondert. Die Untersuchung soll nun dem Richter Rubén Ayala Brun übergeben werden, falls er den Fall akzeptiert. Gonzalez gab als Grund für ihren Rücktritt an, dass sie mit der Rechtsanwältin Victoria Rivas befreundet sei, die die Ankläger vertritt. Wie aus der Presse verlautete, ist der Fall bereits seit mehr als einem Monat von einer Person zur anderen geschoben worden. Juan Pio Paiva, Eigentümer des Supermarktes Ycua Bolaños, hat seine vorzeitige Entlassung aus dem Gefängnis beantragt. Der Antrag kann jedoch nicht behandelt werden, solange kein Richter den Fall übernimmt. Der Supermarkt Ycua Bolaños war im August 2004 abgebrannt, wobei hunderte von Personen ums Leben kamen und weitere Hunderte verletzt wurden. (abc)

Asunción: Das Antidrogen Sekretariat Senad wird im kommenden Jahr eine Studie über die Menge von im Land produzierter Marihuana durchführen. Laut Angaben der Tageszeitung Ultima Hora, will die Senad genau feststellen, wieviel Marihuana in jedem Departament des Landes angepflanzt wird. Wie der Minister der Senad, Luis Rojas, aussagte, sei es notwendig, über genaue Daten zu verfügen, um öffentliche Politiken vorzuschlagen und das Problem von Grund auf zu bekämpfen. Bisher wurden alle Angaben über die Anbaufläche von Marihuana im Land nur geschätzt. Rojas gab zu, dass das Problem der Marihuana im Land komplex ist da der Anbau rentabler ist als traditionelle Anpflanzungen. Der Minister betonte, dass Strategien eingeführt werden müssen um das Problem von Grund auf zu bekämpfen. In diesem Jahr hat die Senad bereits mehr als 2.000 Hektar Marihuana-Anpflanzungen zerstört. Die Zerstörung führt jedoch nur dazu, dass andere Produzenten ihre Droge zu einem höheren Preis verkaufen und ruft außerdem gewaltsame Angriffe und soziale Probleme hervor da viele Ortschaften komplett vom Drogenanbau abhängig sind. (uh)

Asunción: 60 Prozent aller Kinder in Paraguay werden zuhause misshandelt. Laut Statistiken des nationalen Kindheitssekretariates, erleiden 60 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in ihren Heimen physische oder psychologische Misshandlungen. Der kostenlose Telefondienst des Kindheitssekretariates erhält jährlich rund 1.000 Anrufe, in denen Kinder physische oder psychologische Misshandlungen anzeigen. Aufgrund dieser besorgniserregenden Ziffern, wird die nationale Kommission zur Vorbeuge und integralen Betreuung von Gewalt gegen Kinder am Donnerstag eine Pressekonferenz geben. Ziel dabei ist es, die Wichtigkeit eines Gesetzes hervorzuheben, welches die Kinder und Jugendlichen vor demütigenden Strafen und Behandlungen schützt. Das Gesetz würde den Familien auch Werkzeuge geben um Richtschnuren für eine positive Erziehung zu erstellen, informierte Ultima Hora. (uh)

Asunción: Die staatliche Körperschaft für sanitäre Dienstleistung, Essap, benötigt eine Investition in Höhe von 800 Millionen Dollar. Wie Ludovico Sarubbi, Vorsitzender der Essap, aussagte, benötige Paraguay Kanalisationssysteme und Wasser Aufbereitungsanlagen. Für den Bau dieser Anlagen sei eine Investition von mindestens 800 Millionen Dollar notwendig. Diese Investition würde Sarubbi zufolge eine direkte positive Auswirkung auf die Gesundheit der Bevölkerung haben. Am Sonntag und Montag war die Wasserlieferung laut Ultima Hora zu tausenden von Kunden der Essap unterbrochen aufgrund eines Problems in der Anlage und des Bruches eines Wasserrohres. Rund 100.000 Personen mussten aus diesem Grund 24 Stunden ohne fließend Wasser auskommen. Sarubbi zufolge wurden die Wasserleitungen in den sechziger Jahren gelegt und haben bereits ihre Nutzungsdauer erreicht. (uh)

Asunción: Zollbeamte beschlagnahmen Fliesen im Wert von 160 Millionen Guaranies. Die technische Abteilung der Zollbehörde, Detave, hat informiert, dass die wahrscheinlich geschmuggelten Fliesen im Departament Amambay beschlagnahmt wurden. Wie ein Abteilungsleiter der Detave ABC Color gegenüber aussagte, war der LKW aus Brasilien gekommen und hatte angeblich die brasilianische Stadt Ponta Porá an der Grenze zu Paraguay zum Ziel. Der LKW fuhr dabei über paraguayische Straßen und die Detave vermutet, dass die Fliesen in Paraguay vermarktet werden sollten. Im LKW wurden 300 Quadratmeter Fliesen im Wert von 160 Millionen Guaranies gefunden. Der LKW hat einen geschätzten Wert von 200 Millionen Guaranies. (abc)