Mittagsnachrichten am 28. Februar 2012

Asunción: Der brasilianische Senat hat den Landkonflikt in Paraguay als extrem schlimm bezeichnet. Aus diesem Grund wollen die Parlamentarier des Nachbarlandes Brasilien die Staatschefin, Dilma Rousseff um Verhandlungen mit der paraguayischen Regierung bitten.  Das informierte der Senator Fernando Collor, der die Situation seiner Landsleute in Paraguay als äußerst besorgniserregend bezeichnete. Der Landkonflikt in Paraguay, von dem vor allem brasilianische Produzenten betroffen sind, wurde gestern von dem brasilianischen Ausschuss für Außenbeziehungen und der Nationalen Verteidigung analysiert. Den Vorsitz dieser Kommission hat der Senator, Fernando Collor de Melo. An der Sitzung nahmen auch der paraguayische Botschafter in Brasilien, César Didier Romero Adorno, sowie die Vertreterin brasilianischer Bürger im Ausland, Marilene Sguarizi teil. Während der Sitzung präsentierte der paraguayische Botschafter ein Schreiben, in dem der paraguayische Staatschef, Fernando Lugo seine Absicht bekundet, eine Lösung für den Landkonflikt zu suchen. Laut Collor de Melo, wolle er sich morgen mit der brasilianischen Staatschefin, Dilma Rousseff zu Gesprächen treffen und sie bitten, so bald wie möglich eine Sitzung mit ihrem paraguayischen Amtskollegen Fernando Lugo anzuberaumen. (abc)

Asunción: Angestellte des Busterminals von Asuncíon haben gestern eine Demonstration durchgeführt. Mit der Protest Maßnahme wollten sie ihre Ablehnung gegen eine Privatisierung oder Beteiligung von Privatunternehmen an dem Terminal Ausdruck verleihen.  Im November hatten uruguayische Unternehmer, der Regierung ein Projekt zur Renovierung des Busterminals in Asunción präsentiert, in das sie investieren wollten. Das Projekt steht unter der Leitung des Unternehmens Estudio Luis Lecueder, einem Verband von Architekten und Unternehmen, die bereits durch ihre Konstruktionsprojekte in der ganzen Region bekannt geworden sind. Das Unternehmen hat auch in Montevideo den Busterminal, Tres Cruces gebaut. Der Busterminal von Asunción wurde in den 80ger Jahre fertiggestellt und seitdem wurden kaum Änderungen und Erneuerungen vorgenommen. Auch im Bereich der modernen Technik vor allem dem Informatiksystem, gehört der Terminal von Asunción zu den am wenigsten entwickelten des Mercosur. Die Angestellten des Busterminals wollen nun eine Privatisierung des Busbahnhofs verhindern. Dadurch ergibt sich eine ähnliche Situation wie die des Flughafens Guaraní, wo durch den Protest der Angestellten ein Projekt zur Privatisierung suspendiert wurde. Auch hier befürchten die Angestellten den Verlust zahlreicher Arbeitsplätze. (abc)

Infante Rivarola/ Villamontes:  Bolivien will im März eine neue Asphaltstraße einweihen. Es handelt sich um die Straße, die bis an die paraguayische Grenze bei Infante Rivarola führt. Wie von Seiten der Bolivianischen Verwaltung für Straßenbau verlautete, sei eine gute Asphaltstraßen zwischen Villa Montes und Infante Rivarola gebaut worden, die in kürze fertiggestellt werde. Die Straße hat eine Länge von 186 Kilometern und wird an die Fernstraße angeschlossen, die nach Santa Cruz führt. Wie es hieß, sei die Fernstraße im Gegensatz zu der im paraguayischen Chaco, solide gebaut worden. Sie verfügt über die notwendige Kanalisation und eine 6 Zentimeter dicke Asphaltschicht. Momentan werden die letzten Details, wie die Errichtung von Verkehrsschildern und Rampen an den Kurven vorgenommen. In Infante Rivarol wird zurzeit ein Kontrollposten errichtet, der sowohl von Paraguay, als auch von Bolivien genutzt werden wird. Der Bau des Kontrollpostens soll die Arbeit der Migrations- und Zollverwaltung erleichtern. Die zunehmenden Handelsbeziehungen zwischen Paraguay und Bolivien hatten die Notwendigkeit zum Bau der Straße ergeben. (abc)

Asunción: Die Bauarbeiten einer Sojaverarbeitungsanlage kommen gut voran. Der neue Industriekomplex befindet sich etwa 45 Kilometer von Asunción entfernt, am Ufer des Paraguayflusses. In die Fabrik, die sich “Complejo Agro Industrial Angostura SA” nennt,  werden 160 Millionen Dollar investiert. Die Anlage wird gemeinsam von den Firmen Bunge und Lois Dreyfus gebaut. Das Ziel der Fabrik ist die Industrialisierung von Soja und somit dem Produkt einen Mehrwert zu verleihen.  Es wird eine der größten Agroindustrien Paraguays werden. Wie seitens der Firmenleitungen verlautete, werden momentan die meisten Sojabohnen exportiert, um im Ausland verarbeitet zu werden. (abc)

Asunción: Der Nationale Dienst für Pflanzenschutz und Saatgutqualität, Senave bereitet eine neue Reglementierung vor, für die Vergabe der Zulassung für den Import von pflanzlichen Produkten. Es handelt sich um eine Akkreditierung und Qualitätssicherungen für Pflanzenschutz, Afidi. Diese soll noch in diesem Semester in  Kraft treten. Die neue Resolution soll das Dekret 139/93 ersetzen, das seinerzeit erstellt worden war, um den Anforderungen des Regionalen Pflanzenschutzkommitees gerecht zu werden. Die Pflanzenschutzzulassung für den Import von Obst und Gemüse, Afidi, wird von der Senave gebraucht, um den heimischen Markt zu schützen. Vor allem wird dadurch der Import von Gemüsearten wie Tomaten, Kartoffel und Mohrrüben aus Argentinien und Brasilien geregelt. (abc)

Asunción/Habanna:  In den letzten Jahren sind zunehmend Kubaner in Paraguay eingereist. Allein im vergangenen Jahr wurde die Einreise von 535 kubanischen Staatsbürgern in Paraguay registriert. Das war die höchste Einwanderungszahl kubanischer Bürger in Paraguay. Die Einwanderung von Personen aus dem Karibikstaat wird besonders seit 2005 verzeichnet. Die USA befürchten jedoch, dass viele Kubaner die Einreise in Paraguay nutzen, um von hier aus später in die USA einzureisen. Während im Jahr 2011  535 Kubaner in Paraguay einreisten, wanderten 461 aus. Im Januar dieses Jahres wanderten 45 Kubaner in Paraguay ein und 10 wanderten aus. Zurzeit haben bereits 477 Kubaner ihre Einwanderungspapiere erhalten, 62 Kubaner haben eine vorläufige Aufenthaltsgenehmigung beantragt und 471 warten auf ihre permanente Aufenthaltsgenehmigung. (lanación)

Asunción: Nur 36 Prozent der Bewerber als Englischlehrer haben das Examen bestanden.  Damit stehen momentan nur für 24 Schulen Englischlehrer zur Verfügung. Ein weiteres Problem ist, dass die meisten dieser Lehrer sich um eine Stelle in Asunción und dem Departament Central beworben haben. Somit bleiben die meisten Schulen im Inland bisher ohne Englischlehrer. Das Erziehungsministerium sieht sich daher gezwungen, eine andere Methode für die Auswahl der Englischlehrer anzuwenden. Der Englischunterricht soll in Form eines Pilotplans in diesem Jahr erstmals in der ersten Klasse staatlicher Schulen unterrichtet werden.  Der Plan soll in 192 staatlichen Schulen gestartet werden. (abc)

Asunción: Mehr als 50 Prozent der paraguayischen Kinder leben in städtischen Zonen. Das geht aus dem UNICEF Bericht 2012 hervor. Bei dem Bericht geht es um die Situation von Kindern. Den Informationen zufolge, haben zahlreiche Kinder aufgrund des Urbanisierungsprozesses nicht den Zugang zu den notwendigen Dienstleistungen. In Paraguay stieg die Bevölkerungszahl in den Städten zwischen 1982 und 1992 um 4,9 Prozent an. In Ländlichen Gebieten dagegen lediglich um 1,7 Prozent. Daraus geht hervor, das die meisten Kinder in Paraguay, in den Städten leben. 2010 waren es insgesamt 1 Million 342 tausend Kindern, die in städtischen Zonen aufwachsen. Das sind 54 Prozent aller Kinder Paraguays. Zwischen 1997 und 1998 waren es noch 49 Prozent der Kinder, die in Städten wohnten. Dem Exekutivdirektor der UNICEF, Anthony Lake zufolge leben die meisten der Kinder in den Städten in Armut und haben nicht Zugang zu den notwendigen Dienstleistungen. Das Problem liegt darin, dass die Infrastruktur und die Dienstleistungen nicht in dem Masse ansteigen, wie die Zuwanderung oder das Wachstum der Städte. Die UNICEF legt daher den Regierungen der Entwicklungsländer nahe, bei der städtischen Planung mehr an die Kinder zu denken und die Dienstleistungen zu erweitern und zu verbessern, damit auch die Kinder sozialschwacher Familien zu ihrem Recht kommen. (uh)

Asunción: Die Wohnungen Paraguays sind heute viel besser ausgestattet, als vor einigen Jahren. Wie aus statistischen Daten der Direktion für Statistiken, Umfragen und Zensus hervorgeht, besitzen die meisten Familien in Paraguay einen Fernseher, Computer, Kühlschrank und Waschmaschine. Bei den Fernsehern handelt es sich dabei meist um einen Flachbildschirm neuester Technologie. Als Gründe für die bessere Ausstattung der Wohnungen wurden die günstigen Finanzierungsmöglichkeiten, wie Zahlung in Raten, sowie ein großes Angebot von preiswerten Produkten genannt. Einen besonderen Boom hat der Handel von Haushaltsgeräten in den letzten Jahren verzeichnet. Immer mehr Familien leisten sich heute auch eine Klimaanlage.  Der Anstieg im Kauf von Haushaltsgeräten wurde besonders ab 2005 registriert. Während 2005 etwa 79 Prozent der Familien im Land einen Fernseher besaßen, waren es 2010 bereits 88 Prozent. Ähnlich sehen die Daten in Bezug auf Kühlschränke aus. Die größte Differenz ist jedoch beim Erwerb von Elektroofen, Computern, Waschmaschinen, Mikrowellenofen, sowie Klimaanlagen zu beobachten.  Hier stieg der Kauf dieser Waren zwischen 2005 und 2010 um 30 Prozent im Jahr an. Die Importe  dieser Waren stiegen dabei zwischen 2005 und 2010 um 365 Prozent. (uh)