Mittagsnachrichten am 29. Februar 2012

Ñacunday: Die Carperos befinden sich angeblich nicht auf einem Grundstück des National Parks von Ñacunday. Das versicherte gestern der Umweltminister, Oscar Rivas, nachdem Umweltschützer eine Anzeige diesbezüglich bei der Staatsanwaltschaft erstattet hatten. Zunächst hatte es geheißen, dass die Regierung den Carperos die Erlaubnis erteilt hätte, vorläufig in dem National Park zu wohnen. Sie waren vor einigen Tagen von Sicherheitskräften auf ein Gelände gebracht worden, wo sie vorläufig nach der Räumung der von ihnen besetzten Grundstücke bleiben konnten. Die Anzeige war von den Umweltorganisationen WWF Paraguay, Guyra Paraguay, Moisés Bertoni, dem Institut für Rechte und Umweltökonomie, sowie der WCS Paraguay präsentiert worden. Diese Organisationen befürchteten, dass die Wälder des National Parks von den Carperos abgeholzt werden. Wie sie sagten, verstößt die Besiedlung des Parks durch die Carperos gegen das Strafgesetz, sowie gegen die Umweltgesetze. Der National Park gehört zu den letzten Wäldern des Atlantischen Regenwaldes, einem Naturreservat, der eine reiche Artenvielfalt besitzt. Der zuständige Staatsanwalt  Merlo, sowie Funktionäre des  Nationalen Forstinstituts hatten daraufhin gestern das Gebiet des National Parks besucht, um die Situation zu analysieren. Dort hatten sie angeblich festgestellt, dass es sich bei dem Grundstück, in dem die Carperos vorläufig angesiedelt wurden, nicht um einen Teil des National Parks handelt. Es soll sich hierbei um ein Grundstück handeln, das zwischen dem National Park von Ñacunday und der Firma Agro Toro, des Unternehmers, Tranquilo Favero liegt.  (Py.com)

Asunción:  Führende Politiker der Parteien ANR und Patria Querida haben den Staatspräsidenten aufgefordert, innerhalb von 30 Tagen den Rechtsstaat in der Zone von Ñacunday wieder herzustellen. Ein entsprechendes Abkommen war von den Politiker unterzeichnet worden. Nach Ablauf der Frist würden die führenden Personen beider Parteien gemeinsam vom Parlament aus nach Maßnahmen suchen, um eine andere Lösung für den Konflikt zu suchen. Das Dokument war von der Senatorin und Parteivorsitzendin der Colorados, Lilian Samaniego, sowie dem Vorsitzenden der Partei Patria Querida, Roberto Campos unterzeichnet worden. Die Unterzeichnung fand im Sitz der Wahljustiz im Beisein weiterer Politiker der besagten Parteien statt. In dem Dokument machen sie auch den Innenminister, Carlos Filizzola für die Situation verantwortlich, weil er sich nicht an die Vorschriften zur Räumung und Festnahme der Landbesetzer gehalten habe. Die Vorsitzenden der beiden Parteien riefen auch andere politische Parteien auf, sich der Übereinkunft anzuschließen. (abc)

Asunción: Eine Konzession des Flughafens Silvio Pettirossi wird weiter ausgeschlossen. Wie die Presse informierte, will die Regierung nun 3,5 Millionen Dollar aus eigenen Ressourcen bereitstellen, um einige Bereich des Flughafens zu modernisieren. Das informierte gestern der Flughafendirektor, Victor Velázquez nach einem Treffen mit dem Kabinettschef, Miguel Angel López Perito. Laut Velázquez werde im zweiten Semester dieses Jahres mit den Renovierungsarbeiten begonnen werden, die voraussichtlich im Februar oder März 2013 abgeschlossen werden sollen. Modernisiert werden sollen die Bereiche der Flugsteige oder Gates, über die die Passagiere nach Check-in und Sicherheitskontrolle vom Abfertigungsgebäude in das Flugzeug gelangen. Weiter sollen zwei weitere Durchgänge gebaut werden, durch die die Passagiere direkt vom Wartebereich in ihr Flugzeug gelangen. Zudem soll der Präsidenten-aufenthaltsraum renoviert werden. (abc)

Teniente Irala Fernandez:  Die Munizipalität von Teniente Irala Fernández hat ein Grundstück von 200 Hektar erworben.  Das Grundstück liegt hinter dem neuen Gebäude der Munizipalität. Das Land konnten nach längeren Verhandlungen mit dem Besitzer endlich für einen Preis von 880 Millionen Guaranies erworben werden. Das Grundstück soll zur städtischen Entwicklung beitragen. Hier soll eine Gemeinschaftsviehweide eingerichtet werden, auf dem die Rinder weiden können, die sich bisher am Rande der Transchaco-strasse aufhielten und eine Gefahr für die Auto- und LKW-Fahrer waren. Auch soll hier eine große Wasserreserve angelegt werden, erklärte der Bürgermeister von Teniente Irala Fernández, Roque Ramón Zavala gegenüber der Presse. Die Finanzen zum Kauf des Grundstücks waren während des letzten Besuchs des Staatspräsidenten an die besagte Munizipalität überreicht worden. Das Geld wurde durch das Landwirtschaftsministerium zur Verfügung gestellt und soll durch die Stiftung Yvytu Pyahu verwaltet werden. Der Distrikt Teniente Irala Fernández hat eine Fläche von 13 tausend 100 quadratkilometer und einen Haushaltsplan von 3,3 Milliarden Gauranies, der durch eigene Ressourcen und durch Royalties finanziert wird. In dem Bezirk leben etwa 30 tausend Personen, davon sind die Hälfte Indianer.  (abc)

Asunción/Verona:  Italienische Investoren sehen Paraguay als möglichen Handelspartner für Lebensmittel. In diesen Tagen besucht eine Italienische Investorengruppe Paraguay, um Verhandlungen in Bezug auf den Import von Lebensmittel aus Paraguay zu führen. Es handelt sich um Unternehmer aus der Region Venedig und Verona Italien aus dem Bereich der Lebensmittelbranche. Die Gruppe besuchte gestern den Sitz der Paraguayischen Industrieunion, wo sie sich mit paraguayischen Unternehmern trafen. Bei der Gruppe handelt es sich um Vertreter des italienischen Konsortiums Véneto Food, dem insgesamt 5 tausend Unternehmen der Lebensmittelindustrie angehören. Wie der Vorsitzende des Unternehmens, Emanuele Boccardo erklärte, handelt es sich um private Unternehmen aus den Städten Venedig und Verona, die etwa insgesamt 6 Millionen Einwohner zählen. Diese arbeiten jedoch eng mit Regierungsinstitutionen zusammen. Das Konsortium beschäftigt rund 50 tausend Personen und verfügt über einen Umsatz von 6 Milliarden Dollar im Jahr. Die Unternehmen des Konsortiums stellen unter anderen Käse, Pastas, Kekse, Süßigkeiten und Lebensmittel aus Landwirtschaftserzeugnissen her. Weiter werden auch Fisch- und Rindfleisch verarbeitet. Auf die Frage der Presse, wie ein Handelsaustausch mit Paraguay aussehen könnte, erklärten die Vertreter von Venete Food, dass sie sowohl an einem Import als auch Export interessiert seien. Dabei werde auch an ein Joint Venture mit der Paraguayischen Steviakammer gedacht, um weitere Studien in Bezug auf Stevia zu machen. (abc)

Puerto Falcón/Clorinda:  Argentinien ist dabei, neue Handelsbarrieren für den Import paraguayischer Produkte zu errichten. Wie die Presse gestern informierte, will Argentinien eine Privatfirma im Hafen von Clorinda mit der Kontrolle des Warenhandels zwischen Clorinda und Puerto Falcón beauftragen. Bei der Privatfirma handelt es sich um die Defiba SA, die in Zukunft für die Zollabfertigung verantwortlich sein soll. Diese hat ihr Lokal etwa 5 Kilometer von der Grenze entfernt. Importeure, Exporteure, als auch Vertreter von Transportfirmen reisten gestern nach Clorinda, um mit dem Bürgermeister der argentinischen Stadt bezüglich der neuen Handelsbarrieren zu sprechen. Wie sie sagten, würde die neue Maßnahme zusätzliche Kosten für den Import von Waren mit sich bringen und somit die Preise bis zu 90 Prozent in die Höhe jagen. Der Bürgermeister von Clorinda gab zu, dass dieses auch viele sozialen Probleme mit sich bringen werde und versprach, mit Vertretern der argentinischen Regierung zu verhandeln und nach einer anderen Lösung zu suchen.  Laut Angaben der Presse errichtet die argentinische Regierung seit 2010 immer wieder Handelshindernisse für den Import paraguayischer Waren. So sind zahlreiche Dokumente und eidesstattliche Importerklärungen notwendig, um den freien Handel paraguayischer Produkte in Argentinien zu ermöglichen. (abc)

Asunción: Paraguay ist das erste Land in der Region, in dem Geldüberweisungen per Handy auch aus dem Ausland gemacht werden können. Dieses soll durch Giros Tigo und Western Union möglich sein. Ein entsprechendes Abkommen wurde zwischen der Telefongesellschaft der Marke Tigo und Western Union unterzeichnet und soll in der kommenden Woche in Kraft treten. Durch das Abkommen können in Zukunft auch Überweisungen aus dem Ausland gemacht werden.  Damit ist Paraguay das erste Land in Lateinamerika, das diesen Service anbietet. Dadurch werden Kunden von Tigo mit den Dienstleistungen von Western Union begünstigt, die eine Verbindung durch ihr Netz in mehr als 450 tausend Ortschaften in 200 Ländern der Welt schafft. Heute bietet die Plattform von Giros Tigo bereits ihre Dienstleistungen in Form von Überweisungen in Bangladesh, Canadá, Kenya, Madagascar, Malasia, Filipinas, Tanzania und den USA an. (lanación)