Curuguaty: 18 Personen sind heute bei einem Zusammenstoß zwischen Landbesetzern und der Polizeibehörde ums Leben gekommen. Wie die Tageszeitung ABC Color berichtete, beabsichtigte die Polizeibehörde heute, ein von Bauern besetztes Grundstück in Campo Morumbí, in der Nähe von Curuguaty, Departament Canindeyú zu räumen. Das Grundstück gehört dem Politiker und ehemaligen Vorsitzenden der Colorado Partei, Blas Riquelme. Bei Sonnenaufgang versuchte die nationale Polizeibehörde mit Unterstützung einer Spezialeinheit von Ciudad del Este, das besetzte Land zu räumen. Die rund 100 Polizisten waren angeblich nur mit Knüppeln, Abwehr-Schildern und Gummikugeln bewaffnet. Als sie sich einem bewaldeten Teil näherten, schossen die Bauern auf die Polizisten. Es wird vermutet, dass die Landbesetzer Militärwaffen besaßen, da diese auch kugelsichere Westen durchdrangen. In wenigen Minuten wurden Dutzende von Polizisten verwundet. Die Verwundeten wurden in Polizeihubschraubern evakuiert. Auch auf die Helikopter wurde geschossen. Insgesamt verloren bei dem Zusammenstoß 18 Personen ihr Leben. Unter den Verstorbenen befanden sich acht Polizisten, darunter der Chef und der Unterchef der Spezialeinheit. Etwa 80 weitere Personen wurden verwundet. Nach etwa 9 und halb Stunden wurde der Einsatz um etwa 13 Uhr 30 als beendet erklärt und die rund 250 Polizisten abgezogen. Die Gouverneurin von Canindeyú sagte der Presse gegenüber, sie befürchte, dass die Bauern die am Angriff beteiligt waren, nun das Krankenhaus von Curuguaty überfallen könnten, wo sich viele Verwundete befinden. Bewohner der Zone haben ausgesagt, dass seit etwa einem Monat Übungen mit Schusswaffen in der Zone ausgeführt wurden. Der Präsident der Abgeordnetenkammer, Victor Bogado, berief heute Nachmittag für 16 Uhr 30 eine außerordentliche Sitzung des Unterhauses ein. (abc)
Asunción: Der Innenminister hat mit den Organisatoren der diesjährigen Expo die Sicherheit geplant. Wie die Präsidentschaft auf ihrer Internetseite informierte, traf der Innenminister Carlos Filizzola sich mit den Organisatoren der Expo, die vom 7. bis zum 22. Juli auf dem Ausstellungsgelände in Mariano Roque Alonso stattfindet. Bei dem Treffen wurde über den Polizeieinsatz während der Ausstellung gesprochen. Der Innenminister versicherte, dass er sich schon diesbezüglich mit dem Kommandant der Polizeibehörde, Paulino Rojas in Verbindung gesetzt habe. Außer der Ausstellung in Sachen Industrie, Viehzucht, Landwirtschaft, Dienstleistungen und Handel, werden gleichzeitig verschiedene Veranstaltungen mit nationalem und internationalem Charakter stattfinden. Diese Veranstaltungen ziehen eine große Anzahl von Personen an. Aus diesem Grund wird zur Sicherheit und Vorbeugung ein breiter Einsatz der Polizeikräfte geplant. (presi)
Asunción: Argentinische Rechtsanwälte haben vorgeschlagen, ihre Regierung wegen der Handelsschranken zu verklagen. Wie die Tageszeitung La Nación mitteilte, wurden die Handelsschranken auf einem Treffen von Unternehmern der UIP debattiert. Auch Rechtsanwälte aus Argentinien nahmen am Treffen teil, wobei sie die Möglichkeit vorschlugen, die Regierung ihres Landes zu verklagen. Sie erklärten, dass die Regierung vor dem argentinischen Gesetz, wie auch vor dem des Mercosur angeklagt werden könnte. Die Debatte fand gestern Abend in der Paraguayischen Industrieunion statt und wurde von der Paraguayisch-Deutschen Handelskammer organisiert. (lanac)
Alto Paraná: Der Frost am 7. und 8. Juni hat 70 Prozent des Gemüseanbaus im Departament Alto Paraná zerstört. Laut Angaben von Ultima Hora liegt der Verlust bei etwa 10 bis 15 Milliarden Guaranies. Am schlimmsten betroffen waren die Tomaten, Paprika, Gurken und Auberginen. Es wird etwa 3 bis 5 Monate dauern, bis die Produzenten sich von diesem Rückschlag erholen, hieß es. Der Gemüseanbau benötigt eine große Investition, kann aber guten Gewinn einbringen. Wenn jedoch Probleme wie Frost auftreten, ist auch der Schaden groß. Einige der betroffenen Produzenten haben angekündigt, dass sie neue Kredite und eine Neufinanzierung ihrer Schulden beantragen werden. (uh)
Asunción: Petropar wird am Montag Verbesserungen in ihrer Alkoholfabrik einweihen. Wie die Tageszeitung La Nación informierte, wird Petropar am Montag den 18. Juni ihre neue Fabrik für organisches Düngemittel in der Stadt Mauricio Jose Troche, Departament Guairá einweihen. Auch wird dabei der Anfang der Zuckerrohrernte gesetzt werden. Es wird mit der Gegenwart des Staatspräsidenten Fernando Lugo, dem Präsidenten von Petropar, Sergio Escobar, Ministern und Departaments-Autoritäten gerechnet. Die Fabrik für organisches Düngemittel wird es ermöglichen, alle Nebenprodukte der Alkoholherstellung zu verarbeiten. Damit soll die ersehnte null Umweltverschmutzung erreicht werden. (lanac)
Cordillera: Eine neue Methode um Mathematik zu lernen wurde mit Kindern in Cordillera ausprobiert. Wie die Tageszeitung ABC Color schrieb, wurde ein Pilotprojekt in 131 Schulen im Departament Cordillera durchgeführt. Das Projekt bewies, dass 4 und 5 jährige Kinder Algebra, Arithmetik und Geometrie auf eine lustige Weise lernen können. Die Organisation iberoamerikanischer Staaten, die Interamerikanische Entwicklungsbank, Vertreter der japanischen Regierung und das Erziehungsministerium haben gestern ein Abkommen unterzeichnet, um diese Erfahrung auch auf die erste Klasse des Departamentes auszuweiten. Das Programm, “Tikichuela – Matematicas en Mi Escuela” wird nun 5 tausend Kinder und 400 Dozenten erreichen. Wie ein Erziehungsspezialist des BID erklärte, hilft das Programm, die Unterrichtsqualität zu verbessern. Es wird mit Spielen und Musik gearbeitet, wodurch die Kinder angeregt werden, mitzumachen. Die Vorschulkinder, die am Projekt teilnahmen, wiesen danach ein besseres Erlernen der Mathematik auf. (abc)