Abendnachrichten am 22.Juni 2012

Asunción: Heute um 17 Uhr 30 wurde das Urteil gefällt im  Amtsenthebungsverfahren gegen  Staatspräsident Fernando Lugo. Mit 39 von 45 möglichen Stimmen, stimmte der Senat gegen Fernando Lugo. Somit ist Fernando Lugo nicht mehr der Präsident von Paraguay und der bisherige Vize-präsident Federico Franco übernimmt mit sofortiger Wirkung das Amt des Präsidenten. Vor dem Kongress gab es erste Zusammenstöße zwischen den Anhängern von Fernando Lugo und der Polizei. Der Tagesverlauf sah heute so aus, dass um 12 Uhr 15 das Amtsenthebungsverfahren gegen  Fernando Lugo fortgesetzt wurde. Lugo entschied laut Presseberichten, nicht selber am Verfahren teilzunehmen. Stattdessen wurde er von Adolfo Ferreiro, Emilio Camacho und Enrique García vertreten. Diese legten nacheinander, für eine Stunde und 45 Minuten die Verteidigung für Lugo vor. Die Verteidiger sagten vor allem, dass die Anklage kein Fundament habe. Sie sagten Lugo hätte keine Straftat begangen und es könne nicht bewiesen werden, dass er für die Tragödie in Curuguaty, die Welle von Gewalttätigkeiten und die Invasionen verantwortlich sei. Camacho sagte, die Abgeordneten hätten keinen einzigen Beweis gegen Lugo präsentiert. Er sagte auch, dass das Urteil für Lugo schon beschlossen sei, bevor er seine Verteidigung vorbringen konnte. Die Vertreter von Nicaragua, Venezuela und Bolivien erstatteten eine Anzeige vor der Organisation Amerikanischer Staaten, OEA, dass das Amtsenthebungsverfahren gegen Lugo ein verschleierter Regierungssturz sei. Sie wiederholten ihre Unterstützung für Lugo und sagten, die OEA könne eine neue Regierung die aus diesem Verfahren entstehe, nicht anerkennen. Lugo weigerte sich heute, mit der paraguayischen Presse zu sprechen. Einem argentinischen Radiosender gegenüber sagte er jedoch, er würde das heutige Urteil respektieren.
Das Urteil wurde nun gefällt und ab sofort ist also Federico Franco der Präsident von Paraguay.

Alto Paraguay: Das Departament Alto Paraguay ist auf Grund der Regenfälle immer noch vom Rest des Landes abgeschnitten. Seit letztem Samstag hat es unaufhörlich geregnet, was die Wiederherstellung der öffentlichen Wege unmöglich macht. Insgesamt hat es in der letzten Woche rund 100 Millimeter in der Zone geregnet. Nur für eine Woche waren die Wege passierbar, bis die Regenfälle erneut begannen. Am Wochenende steckte ein Passagierbus auf dem Weg zwischen Loma Plata und Puerto Casado für zwei Tage fest, wie Ultima Hora berichtete. Traktore des Ministeriums für öffentliche Bauten und Verkehr, die in der Zone arbeiteten, kamen dem Bus zu Hilfe. Auch der Weg zwischen 22 Paragros und Toro Pampa ist in sehr schlechtem Zustand. Maschinen des Ministeriums arbeiteten an der Aufarbeitung dieser Strecke, mussten jedoch wegen schlechtem Wetter die Arbeiten einhalten. Der einzige Zugang zu Alto Paraguay ist im Moment nur per Boot über Bahía Negra. Die Zone ist schon seit vier Monaten abgeschnitten, was die Bewohner besorgt. Durch diese Situation können sie ihre Aktivitäten wie Handel, Landwirtschaft und Viehzucht nicht normalisieren. (uh)

Villa Choferes del Chaco: Heute gegen Mittag ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall auf der Ruta Transchaco, in der Zone von Villa Choferes del Chaco. Ein Gas-lastwagen, der auf dem Weg nach Bolivien war, stieß mit einem Viehtransporter zusammen, der die Kreuzung bei Villa Choferes del Chaco überquerte. Das Fahrerhaus des Gas-lastwagens brannte vollständig aus. Bei den Löscharbeiten waren die Freiwillige Feuerwehr aus Filadelfia und Neuland beteiligt, mit zusätzlichen Wasser-tankwagen der Wegbauabteilungen der Kolonien Neuland und Fernheim. Der Fahrer des Viehtransporters erlitt Verletzungen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Der Fahrer des Gas-lastwagens erlitt lediglich einen Schock, laut Angaben der freiwilligen Feuerwehr gegenüber Radio ZP-30.

Asunción: Die Munizipalität von Asunción erhielt gestern eine Bombendrohung. Wie die Tageszeitung La Nación informierte, rief ein Mann um etwa 11 Uhr 45 bei der Munizipalität an und sagte eine Bombe befände sich im Hauptgebäude der Munizipalität. Die Polizeibehörde wurde sofort informiert. Die Polizei evakuierte das Gebäude und untersuchte es nach Sprengstoff, fand jedoch nichts. In den letzten Tagen sind wiederholt Bombendrohungen gemacht worden, vor allem nach dem Massaker in Curuguaty am vergangenen Freitag. Laut dem Direktor der Verkehrspolizei der Munizipalität von Asuncion, sollen dadurch die Polizeikräfte in Unruhe versetzt werden, inmitten der politischen Krise im Land. (lanac)

Asunción: Es wird erwartet dass der Import von Agrochemikalien in diesem Jahr einen Rückgang erlebt. Laut Angaben der Tageszeitung La Nación, erwartet der Sektor der Agrochemikalien, dass der Umsatz in diesem Jahr zurückgehen wird. Der Grund dafür ist ein Vorrat an Produkten, die durch die lange Trockenheit im Sommer nicht gebraucht wurden. Pro Jahr werden Agrochemikalien im Wert von über 300 Millionen Dollar importiert. Dieser Betrag wird in diesem Jahr niedriger liegen, da einige Rubriken genügend Chemikalien auf Vorrat haben. Durch die ausbleibenden Regenfälle gab es nicht viel Krankheitsbefall an den Pflanzen, berichtete die Presse. (lanac)

Asunción: Das für heute Abend geplante Volksfest San Juan Ára in Asunción wird nicht stattfinden. Aufgrund der politischen Unsicherheit entschied die Munizipalität von Asunción, das Volksfest zu suspendieren, wie die Tageszeitung Ultima Hora informierte. Das Fest San Juan, mit Musikbeiträgen und dem Verkauf von typischem Essen, sollte heute abends auf der Plaza de la Democracia stattfinden.  Es wurde kein neues Datum für das Fest angegeben, es könnte jedoch im Laufe der kommenden Woche durchgeführt werden. (uh)