Missionsnachrichten von Radio ZP-30 am 13./14.Oktober 2012

NATIONALE NACHRICHTEN

Das Ehepaar Martina und Volker Kessler aus Deutschland stattete Paraguay einen Besuch ab. Das Ehepaar Kessler leitet eine Akademie für christliche Führungskräfte in Deutschland. Mehr über Martina und Volker Kessler erfahren Sie im folgenden Interview: Interview – Ehepaar Kessler

Neuland: Am kommenden Mittwoch findet in der Mennonitengemeinde Neuland ein Missionsfrauentag statt. Frau Anganetha Eitzen, Koordinatorin der Indianerfrauenarbeit in der ASCIM, informiert im folgenden Beitrag über den Missionsfrauentag, der jedes 2. Jahr stattfindet. Interview – A. Eitzen

Das Besuchsteam von Radio ZP-30 mit den Missionaren Eulalio Aldana und Arthur Born berichtet über ihre Aktivität im Monat September folgendes:

Die Gemeinde von La Esperanza lud die Missionare zu einer Evangelisation mit der Jugend ein. An drei Tagen brachte Franzisco Fernandez passende Botschaften für die Jugendlichen. An den Nachmittagen wurden einzelne Themen behandelt, wie: Liebe, Sexualität, Alkohol, Drogen, usw. Es gab Entscheidungen für Christus und so manch ein Jugendlicher machte seine Beziehung zu Gott neu. Die Bibelschule von Yalve Sanga führte wieder ein Seminar durch. Daran nahmen sieben Gemeindearbeiter von Laguna Negra teil. Von diesen waren einige das erste Mal dabei. Diese lobten ganz besonders den Wert einer solcher Fortbildung. Die Missionare reisten ausserdem nach Pykasú, Sirácua und Ñu Guazú in der Zone von Nueva Asunción. Dort machten die Missionare eine Umfrage in Bezug auf Radio ZP-30 und brachten einige Programme mit Film. Die Jugend von Nueva Union in Pozo Amarillo, hatte Florencio Acosta als Gastredner zum «Tag des Frühling» eingeladen. Florencio leitet am Samstag Vormittag das Radio-Programm «Puerto Seguro». Das Besuchsteam begleitete Florencio zu dieser Veranstaltung, wo sie anschliessend noch einen Film zeigten. Die Enhlet-Jugend war sehr mutig. Sie haben laut gesungen, musiziert und trugen Coreografie-Tänze vor. Eine ganz besondere und einmalige Erfahrung für die Missionare begab sich mit einem Indianer Ehepaar. Diese hatten die Missionare zu ihrem 2-jährigen Jahrestag ihrer Hochzeit und Taufe eingeladen. Da kommt schon der Gedanke hoch, was ist daran besonders? Nun, schreiben die Missionare, wie es so in der Ehe sein kann, dass man nicht immer einig ist, so war es auch bei diesem Paar. Der Mann sagte eines Tages, ich will von dieser Frau nichts mehr wissen. Die Missionare Eulalio Aldana und Artur Born haben das Ehepaar trotzdem begleitet, besucht und Mut gemacht. Und Gott hat ein Wunder getan. Das ist doch was besonderes! Wir hoffen noch auf mehr Wunder, schreiben die Missionare zum Schluss ihres Berichtes.

INTERNATIONALE NACHRICHTEN

Grossbritannien: In England gehen Christen an Wochenenden in die Partyviertel, um dort ihre Hilfe anzubieten, wo sie nötig ist. Eine Arbeit mit wenig Dank, aber grossen Auswirkungen. Es gibt sie in jeder Stadt: die Kneipen- und Discothekenviertel, die tagsüber wie ausgestorben wirken und sich vor allem an Wochenenden mit überwiegend jungem Publikum füllen, das zunächst noch feucht fröhlich ist, im Laufe des Abends aber immer betrunkener wird. In Grossbritannien mischen sich freitags und samstags zwischen 22 Uhr und 4 Uhr morgens auch uniformierte Gestalten unter die Menschenmenge: die Street Pastors (zu deutsch Strassen-Pfarrer). Es sind Christen, die ihren Glauben ganz praktisch leben möchten, so wie Jesus es tat: Taxis rufen für Personen, die sich selbst nicht mehr auf den Beinen halten können; Orientierung schenken, wo nötig, Krankenwagen anrufen oder einfach ein offenes Ohr für die Anliegen und Nöte der Menschen haben. Colin Fozzard, einer der Freiwilligen dieses Projekts, erklärt in einem Interview: «Taten sprechen lauter als Worte. Etwas für jemanden tun, obwohl er es nicht verdient hat, während andere ihn verurteilen; das ist eine gute Art, zu zeigen, worum es beim Evangelium geht.» Vor jedem Einsatz treffen sich die Freiwilligen, um gemeinsam zu beten und sich so auf den Abend vorzubereiten. Seit das Projekt im Jahr 2003 von Les Isaac, einem Pastor aus London, gestartet wurde, hat sich viel getan. Mittlerweile gehen rund 10 Tausend speziell ausgebildete Freiwillige in 250 Teams in ganz Grossbritannien am Wochenende auf die Strasse. Sogar in Ländern wie Trinidad und Tobago und Australien wurden Gruppen gegründet. Pastor Isaac erhielt in diesem Jahr sogar einen Orden der britischen Königin für seinen sozialen Einsatz. Unterstützt wird die Initiative von den jeweiligen Stadtverwaltungen. Auch die lokale Polizei ist dankbar für die Hilfe. Auch die Menschen, die von einem Lokal zum anderen ziehen, nehmen die Street Pastors nicht als Bedrohung war, trotz ihrer Uniform. «Die Leute fragen uns immer, wer wir sind und weshalb wir das tun. Und wir erklären es ihnen. Vielleicht erinnern sie sich am nächsten Tag nicht mehr genau, aber sie werden sich daran erinnern, dass ein ‚Street Pastor‘ ihnen geholfen hat», so Colin Fozzard. Die Personen erhalten auch eine Visitenkarte und können sich hinterher jederzeit melden. Und die Dinge ändern sich: In einigen Einsatzgebieten ist die Kriminalitätsrate gesunken, seitdem die Teams unterwegs sind, berichtet das Projekt auf seiner Homepage. Die Arbeit hat auch einen weiteren Nebeneffekt: Christen unterschiedlicher Herkunft schliessen sich zusammen, um gemeinsam Menschen zu helfen.

USA: Im US-Wahlkampf wird kaum über Gott gesprochen. Anders als bei früheren Wahlen machen die beiden Kandidaten für das Präsidentenamt, Barack Obama und Mitt Romney, ihren Glauben kaum zum Thema. Sehr zum Leidwesen besonders der weissen Evangelikalen, die etwa ein Viertel der Wähler ausmachen. Sie fürchten, dass Abtreibung und Homo-Ehe sowie andere Fragen der Moral in den Hintergrund rücken könnten. Religion und Politik sind eng verflochten in den Vereinigten Staaten. Gut drei Viertel der US-Amerikaner bezeichnen sich als Christen, rund die Hälfte sagt bei Umfragen, Religion sei ihnen «sehr wichtig». Und so wundert es kaum, dass Präsidentschaftskandidaten gewöhnlich gerne von «Bekehrungserlebnissen» erzählten. Barack Obama bekräftigte im Wahlkampf vor vier Jahren, er sei ein bekennender Christ. Im derzeitigen Wahlkampf spricht Obama wenig über seinen Glauben. Allzu viel haben ihm die Bekenntnisse 2008 auch nicht gebracht. Nur 26 Prozent der weissen Evangelikalen stimmten damals für Obama. Aus Sicht des Amtsinhabers seien Evangelikale «nicht verlässlich», sagte der Religionswissenschaftler David Gushee im Rundfunksender «National Public Radio». Sogar bei optimistischen Szenarien kann Obama im November wegen seiner Befürwortung des legalen Schwangerschaftsabbruchs und der Homo-Ehe wohl nur mit einem kleinen Teil der evangelikalen Stimmen rechnen. Die christliche Wählerschaft in den USA ist gespalten. Romney weiss jedoch auch, dass er als Mormone von vielen Evangelikalen kritisch gesehen wird. Der Wahlkampf ist für ihn eine Gratwanderung. Er vermeidet Details über seinen Glauben, spricht vielmehr unscharf von jüdisch-christlichen Werten. Kirchen dürfen in den USA nicht parteipolitisch tätig sein. Bei der Präsidentschaftswahl nimmt man es jedoch mit der Neutralität nicht immer so genau. Mehrere christliche Organisationen mobilisieren Wähler. Die «Faith and Freedom Coalition» etwa hat nach eigenen Angaben 25 Millionen Wahlbroschüren drucken lassen, die in mehr als 100 Tausend Kirchen verteilt werden sollen. Evangelikale müssten wählen gehen, findet der Evangelist Franklin Graham. Es gebe gravierende Unterschiede zwischen den beiden Parteien, schreibt er auf seiner Website. Die Republikaner träten für die «Heiligkeit des Lebens» ein und für die «biblische Definition» der Ehe. Die Demokraten achteten das Recht auf Leben nicht und rührten die Werbetrommel für gleichgeschlechtliche Ehen. Es sei klar, dass die Vereinigten Staaten sich auf ein göttliches Strafgericht zubewege, so der Evangelist.

Iran: Im Iran findet eine Erweckung zum christlichen Glauben unter Muslime statt. Christen werden im Iran verfolgt und bedroht, dennoch findet eine Erweckung statt und viele Muslime bekehren sich zum christlichen Glauben. Notgedrungen flüchteten in den vergangenen Jahren Tausende Iraner nach Deutschland und leben dort als Glaubensflüchtlinge und Asylbewerber. Schätzungsweise 150 tausend Perser lebten bereits in Deutschland, so viele wie in keinem anderen europäischen Land, heißt es weiter. Christen gehörten im Iran zu einer religiösen Minderheit und werden in den Bereichen Arbeit und Bildung systematisch diskriminiert. Schätzungen zufolge liege die Zahl der heimlichen Konvertiten zwischen 50.000 und 500.000. Auch Muslime, die sich für den christlichen Glauben interessierten, leben im Iran gefährlich. Besuche in Kirchen seien verboten und alles werde von Spitzeln und Polizei überwacht. Wer sich vom Islam abwendet, den erwarte Gefängnis und Folterung. Umso erstaunlicher sei die explosionsartige Ausbreitung des Christentums im Iran, heißt es. Viele Iraner finden durch christliche Satellitensendungen zum christlichen Glauben.

Spanien: Evangelisation auf Rädern. Der christliche Motorradclub «Covered Backs» in Spanien hat sich auf die Fahnen geschrieben, Menschen auf der Strasse für Jesus Christus zu gewinnen. In diesen Wochen haben sie dazu viel Gelegenheit. Zunächst trafen sich im vergangenen Monat 110 Biker, um gemeinsam zum Gefängnis «La Moraleja» in Palencia, Spanien zu fahren und die Gefangenen zu besuchen. Diese Aktion findet jedes Jahr statt, in diesem Jahr kamen Motorradfahrer sogar aus Madrid und Asturias. Die christlichen Biker der Covered Backs nutzen die Fahrt, um von ihrem Glauben weiterzuerzählen. Wir sind Gott dankbar für diese Möglichkeiten, durch die wir Brücken bauen und Freundschaften stärken können. So können wir Vorurteile aus dem Weg räumen, sowohl bei den Leuten, die uns vorbeifahren sehen, als auch bei den Bikern selbst, berichtet Pastor Carlos Laborda, Mitglied der Covered Backs. Bei der Fahrt verteilten sie die frisch gedruckten Biker- und Metalbibeln, Neue Testamente, die mit Lebensberichten von Christen aus dieser Szene angereichert sind. Auch am letzten Septemberwochenende konnten sie insgesamt 300 dieser Neuen Testamente in Escatrón, Zaragoza verteilen. Pastor Labordabittet: «Beten wir doch für die 300 Biker, die eine Bibel erhielten!» Die nächste Aktion der Covered Backs ist die 4. Konferenz christlicher Biker in Bogarra, Albacete im Südosten Spaniens vom 11. bis 14. Oktober. Gemeinsam mit anderen christlichen Motorradclubs treffen sie sich unter dem Motto «Ich will dich mit meinen Augen leiten» von Psalm 32, Vers 8. Sprecher wird Svein Cooks sein, der Präsident eines norwegischen Motorclubs.

Naher Osten: Die Zukunft der Christen ist massiv gefährdet. Das erklärte die Generalsekretärin der Evangelischen Kirchen im Nahen Osten, Rosangela Jarjour, bei der Vollversammlung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, die vom 20. bis 26. September im italienischen Florenz tagte. Allein aus Ägypten seien über 50.000 Christen seit Beginn der Revolution im Frühjahr 2011 geflohen. In ihrer Heimatstadt Homs seien Christen gezwungen worden, den Ort zu verlassen. „Christen haben ihre Häuser, Geschäfte und Kirchen verloren, es wurde geplündert, vieles ruiniert oder verbrannt“, berichtete sie. Überall müssten Christen erleben, dass sie nicht mehr ihre Religion ausüben könnten und ihnen persönliche Freiheitsrechte oder das Rederecht entzogen würden: „Alles, was vorher säkular war, wird nun islamisiert.“ Die Generalsekretärin, deren Organisation rund zwei Millionen Mitglieder von 17 lutherischen, reformierten und anglikanischen Kirchen repräsentiert, appellierte an die christlichen Länder im Westen, ihre Geschwister im Nahen Osten nicht zu vergessen. Sonst bestehe die Gefahr, dass der Rest der Christen ausgelöscht werde.