Missionsnachrichten von Radio ZP-30 am 26./27. Oktober 2013

NATIONALE NACHRICHTEN

Am 5. November wird der evangelikale US-Prediger und Autor Josh McDowell im Centro Familiar de Adoración in Asunción ein eintägiges Seminar zum Thema «La verdad desnuda» bringen. Mit diesem Thema startete Josh McDowell im Jahr 2012 eine Tour durch Lateinamerika. Die Vereinigung der evangelikalischen Pastoren von Paraguay, APEP, lädt zu diesem Seminar ein. Mehr darüber unterhalte ich mich im folgenden Interview mit Herrn Anton Harder, Leiter der Organisation «Decisiones» in Asunción: Interview – A. Harder

Viele Jahre schon ist die Transchaco Mission ein wichtiger Zweig in der Verkündigung und Verbreitung des Evangeliums in Paraguay. Unterstützung erhält die Transchaco Mission von den Gemeinden Nordmennos. Das Ehepaar Wanda und Willy Toews wurde von der Transchaco Mission als Begleitehepaar für die Pastorenehepaare in Ostparaguay eingesetzt. Im folgenden Beitrag berichtet Willy Toews über sein Aufgabenbereich, wie auch Erlebnisse und Erfahrungen der Pastoren, die von der Transchaco Mission begleitet werden: Interview – W. Toews

INTERNATIONALE NACHRICHTEN

Ecuador: Gefängniseinsätze in Ecuador: Ein ehemaliger Häftling leitet in Ecuador eine Organisation, die Kriminelle in den Gefängnissen des Landes besucht und Bibelkurse durchführt. Allein im vergangenen Jahr sind dadurch 250 Personen zum Glauben kommen. Ecuadors Gefängnisse sind übervoll, viele Häftlinge sind aufgrund von Drogenkriminalität hier. Einer von ihnen war Angel Aguirre. Er wurde beim Drogenhandel erwischt und zu einer achtjährigen Haftstrafe verurteilt. In dieser Zeit begegnete er Christen, die im Gefängnis von Jesus erzählten. Angel wurde selber Christ und kam wegen guter Führung bereits nach vier Jahren frei. Wieder Zuhause, berichtete er seiner Familie von der Hoffnung, die er im Gefängnis gefunden hatte und auch seine Frau und Kinder entschieden sich für Jesus Christus. Mit der Zeit wurde Aguirre klar: Ich muss wieder zurück ins Gefängnis, um anderen Häftlingen von Jesus zu erzählen. Zunächst schloss er sich der «Asociación Carcelera Ecuatoriana Evangelica» zu deutsch: Evangelische Gefängnis-Vereinigung an, durch die er zum Glauben gekommen war. Dann aber gründete er in Zusammenarbeit mit der Vereinigung und weiteren christlichen Organisationen die Gefängnis-Bibelschule POE, Gefängniseinsätze Ecuadors. Gemeinsam mit weiteren Mitarbeitern leitet er Bibelkreise in insgesamt acht Gefängnissen im ganzen Land. Schätzungen zufolge gibt es in diesen Haftanstalten mittlerweile 450 gläubige Gefangene, allein im vergangenen Jahr haben sich 250 Insassen für ein Leben mit Jesus Christus entschieden. Doch Angel Aguirre und sein Team setzen sich nicht nur für die Häftlinge ein. Jedes Wochenende ist Besucherzeit: Die Kinder der Insassen dürfen ihre Väter besuchen kommen. Diese Zeiten nutzen die Mitarbeiter von POE, um mit den Kindern zu singen und ihnen biblische Geschichten zu erzählen, damit sie ihren himmlischen Vater kennenlernen. Ein weiterer wichtiger Arbeitszweig ist der Einsatz für entlassene Häftlinge. Sie haben oftmals Schwierigkeiten, sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern, weil viele von ihnen keinen Arbeitsplatz finden und die Familien sie häufig nicht wieder aufnehmen möchten. Dadurch rutschen viele wieder in ihre alten Lebensgewohnheiten zurück. Das POE-Programm für ehemalige Gefangene besteht nicht nur aus Bibelstudium, sondern auch aus Berufstraining und Seelsorge. Ausserdem plant die Organisation die Einrichtung eines Hauses, in der insgesamt zehn Ex-Häftlinge unterkommen können. Neben der Küche und Wohnräumen soll eine Kapelle, eine Bücherei, ein Studierzimmer und ein Arbeitsraum eingerichtet werden.

Brasilien: Christliche Polizisten verändern São Paulo. Polizisten in São Paulo sind teilweise korrupt oder in Drogengeschäfte verwickelt. Andererseits gibt es eine Gruppe von Ordnungshüter, die Gott seit Jahren darum bitten, zum Wohl der Stadt einzugreifen. Tatsächlich stellt man jetzt einen positiven Wandel fest. São Paulo, die grösste Stadt Brasiliens, mit fast 11 Millionen Einwohnern, hat mit über 100 tausend Polizisten die grösste örtliche Polizeitruppe der Welt. Sie ist gut ausgestattet, verfügt über Einheiten zur Luftunterstützung, berittene Kavallerie, eine Anti-Terror-Einheit, Gruppen zur Kontrolle von Tumulten sowie weitere Spezialeinheiten und Abteilungen. Hinter den Kulissen sahen die Dinge jedoch etwas anders aus – trotz der tollen Ausrüstung verschlechterte sich die Sicherheitslage der Stadt stetig. «Sentinel», produzierte ein Video zum Thema. Auf der DVD «Verändernde Kraft» werden die zwei Seiten der Polizei São Paulos unter die Lupe genommen. Zuerst zeigt sie die von Korruption geprägte Direktion. Polizeioffiziere die mit Drogendealern und Gangstern befreundet waren oder andere, welche die Zustände satt hatten und Selbstjustiz verübten. Die Einwohner von São Paulo hatten weder Respekt noch Vertrauen in die Polizei, weil sie Zeugen davon wurden, wie sich Polizisten bestechen liessen, Bürger misshandelten oder sogar töteten. Der Film zeigt jedoch auch das neue Gesicht der Polizeitruppe – genauer gesagt die Veränderung, die im Jahr 2003 begann, als eine Gruppe von Polizisten Gott verzweifelt darum bat doch einzugreifen und die Stadt zu verändern. «Verändernde Kraft» erzählt davon, wie Gott die Gebete erhörte und São Paulo Schritt für Schritt umformt. Der Wandel in der Polizeitruppe und die Auswirkung auf die ganze Stadt, wurde so offensichtlich, dass Polizeidirektionen von anderen Städten nachfragten, wie so eine Veränderung zu bewerkstelligen sei. Der Dokumentarfilm zeigt eine ermutigende Geschichte über Gebetserhörung, Veränderung, Vergebung und Neuanfang.

Deutschland: «Hoffnung für alle» wird 30 Jahre alt. Eine der erfolgreichsten Bibelübersetzungen im deutschsprachigen Raum feiert Jubiläum: Vor genau 30 Jahren veröffentlichte der Brunnen Verlag Basel erstmals die «Hoffnung für alle». Als «Die Bibel, die unsere Sprache spricht» wurde sie bald zum Bestseller: Bis heute verkaufte sie sich rund 1,3 Millionen Mal. Als Martin Luther vor fast 500 Jahren die Bibel ins Deutsche übersetzte, war das für viele Menschen ein Skandal. Geistliche und Intellektuelle rannten Sturm. Die komplexe und wortgewaltige Heilige Schrift in der einfachen Sprache des Volkes? Das schien ihnen mehr als unangemessen. Luther liess sich von der Kritik nicht beirren. Er wollte die biblischen Texte einer breiten Masse zugänglich machen. Damit legte der Reformator auch den Grundstein für eine einheitliche deutsche Sprache und zahlreiche deutsche Redewendungen. Doch nicht alles, was Luther damals übersetzte, ist heute noch leicht zu verstehen. Viele Menschen empfinden die Sprache des Reformators mittlerweile als veraltet und angestaubt. Die Konsequenz: Sie lesen die Bibel nicht mehr. Um Menschen einen neuen Zugang zum «Buch der Bücher» zu ermöglichen, schauten deutsche Übersetzer dem Volk deshalb Anfang der 1970er Jahre erneut aufs Maul. Ihr Ziel: Eine Bibel, die die heutige Sprache spricht. 1983 veröffentlichten sie im Brunnen Verlag Basel erstmals eine moderne Übersetzung des Neuen Testaments unter dem Titel «Hoffnung für alle». Die Kooperation zwischen dem Verlag und der International Bible Society entwickelte sich zu einem Erfolgsprojekt. Ihre schlichte und dennoch moderne Sprache machte die «Hoffnung für alle» zu einem Kassenschlager: Bis heute verkaufte der Verlag rund 1,3 Millionen Exemplare der modernen Bibel. Damit ist diese Übersetzung eines der meist verkauften Bücher im deutschsprachigen Raum geworden. Seit 1996 erscheint der Bestseller als komplette Bibelübersetzung mit Altem und Neuem Testament. Und mittlerweile ist er auch komplett digitalisiert und für Smartphones, als eBook und als Hörbuch erhältlich.

Pakistan: Ein evangelischer Pastor, der seine Mutter und sieben Verwandte bei einem Selbstmordanschlag auf eine Kirche in Pakistan verloren hat, hat den Attentätern vergeben. „Jesus Christus lehrt uns zu verzeihen; deshalb vergebe ich ihnen“, erklärte Aftab Gohar. Der gebürtige Pakistani arbeitet als Geistlicher in einer Gemeinde in Grangemouth, Grossbritannien. Er bete, dass die Täter „eines Tages verstehen, dass es falsch ist, Kinder und andere unschuldige Menschen zu töten“. Am 22. September hatten sich zwei Selbstmordattentäter vor einer Kirche in Peschawar nach dem Sonntagsgottesdienst in die Luft gesprengt. Sie rissen 122 Kirchgänger mit sich in den Tod. Darunter waren Gohars Mutter, ein Neffe und eine Nichte, zwei Onkel, drei Kusinen und zwei weitere enge Freunde. 168 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Gohars 23 Jahre alte Nichte Farah Javed ist als Folge des Anschlags von der Hüfte abwärts gelähmt. Seine Schwester half beim Kindergottesdienst mit 125 Jungen und Mädchen. Gohar reiste nach dem Attentat nach Peschawar. Wie die Londoner Zeitung „The Times“ berichtet, wandte er sich gegen die Unterstellung, dass alle Muslime gewalttätig seien. Viele hätten nach dem Anschlag verletzte Christen in Krankenhäuser gebracht und Angehörige versorgt. In der 130-jährigen Geschichte der Kirche in Peschawar seien die meisten Muslime den Christen mit Respekt und Freundlichkeit begegnet. „Es ist nicht wahr, dass alle Muslime Christen hassen“, sagte Gohar. Von den 174 Millionen Einwohnern Pakistans sind etwa 95 Prozent Muslime, zwei Prozent Christen sowie zwei Prozent Hindus und der Rest Sikhs, Buddhisten und Anhänger anderer Religionen.