Abendnachrichten am 24. Mai 2012

Asunción: Heute hat das Unterhaus das Veto des Staatspräsidenten Fernando Lugo in Bezug auf die Haushaltserweiterung der Wahljustiz teilweise abgelehnt. Für die Abstimmung wurde die Haushaltserweiterung in zwei Teile geteilt. 65 Milliarden Guaranies wurden für die Einschreibung ins Wahlregister der im Ausland lebenden Paraguayern beantragt. Weitere 150 Milliarden Guaranies sollten an das Oberste Wahlgericht für die Organisation der Wahlen des kommenden Jahres gehen. Der Staatspräsident hatte für beide Teile der Haushaltserweiterung sein Veto eingelegt. Das Veto für das Geld, das im Ausland eingesetzt werden sollte, wurde im Unterhaus aufrecht erhalten. Die Parlamentarier wiesen jedoch das Veto für die Erweiterung der Gelder des Obersten Wahlgerichtes mit 46 zu 30 Stimmen zurück. Damit werden der Wahljustiz 150 Milliarden Guaranies zur Verfügung gestellt, um Staatsbürger in Paraguay ins Wahlregister einzuschreiben und die Wahlen für das kommende Jahr zu organisieren. Der Präsident der Abgeordnetenkammer, Victor Bogado, zeigte sich unzufrieden mit dem Resultat. Er sagte, dass die Paraguayer im Ausland angelogen wurden, da man ihnen vor kurzem das Recht eingeräumt hatte an den Wahlen teilzunehmen. Durch die fehlenden Finanzen werde ihnen jedoch dieses Recht wieder verweigert. Es sei unmöglich ohne die zusätzlichen Gelder mit der Einschreibung fortzufahren. Bogado schlug vor, dass von den genehmigten 150 Milliarden Guaranies für die Wahljustiz, 65 Milliarden für die Einschreibung im Ausland eingesetzt werden sollten. (IPP/lanac)

Asunción: Brasilianische Unternehmer wollen eine Fabrik für Computerzubehör und Ersatzteile in Paraguay einrichten. Wie die Tageszeitung La Nacion informierte, trafen sich die Unternehmer  gestern mit dem stellvertretenden Staatspräsidenten, Federico Franco. Auf dem Treffen informierten die brasilianischen Unternehmer über ihren Plan, eine Fabrik für Computer-ersatzteile und Zubehör in Paraguay einzurichten. Die Fabrik würde eine Investition von 100 Millionen Dollar benötigen und 300 bis 400 Arbeitsplätze schaffen. Die brasilianischen Investoren sind ihrerseits Vertreter koreanischer Firmen. Die fertiggestellten Produkte würden in Länder des Mercosur exportiert werden. Der Name der Firma sowie der Zeitpunkt ihrer Einrichtung in Paraguay wurde nicht bekanntgegeben. Vizepräsident Franco unterstützte die Investoren und versprach logistische und politische Unterstützung, damit das Projekt so schnell wie möglich durchgeführt werden kann. (lanac)

Asunción: Laut Schätzungen der Cadep werden die Exporte in diesem Jahr um 12 bis 20 Prozent fallen. Falls die derzeitigen Exportbedingungen bestehen bleiben, wird der Export in 2012 laut Daten des Zentrums für Analysen und Verbreitung der paraguayischen Wirtschaft, Cadep, um 12 bis 20 Prozent zurückgehen. Bis Ende Jahr würden die Exporte zwischen 4,4 und 4,8 Milliarden Dollar betragen. Wie eine Vertreterin des Cadep aussagte, könnte diese Summe höher liegen falls die Handelsschranken Argentiniens erleichtert werden, der Status von Paraguay wieder auf Aftosafreies Land mit Impfung geändert wird und der chilenische Markt  für den Fleischexport geöffnet wird. Der Rückgang des Exportes wird laut der Cadep jedoch nicht so stark sein wie in 2011. Im April 2012 fielen die Exporte nach Argentinien um 36 Prozent im Vergleich zum April 2011. Die Rubriken von Textilien, Kleidung, Schuhen, Lederwaren, Getränken und Tabak verzeichneten den größten Rückgang an Exporten nach Argentinien. In den ersten vier Monaten dieses Jahres wurden Waren im Wert von 29 Millionen Dollar nach Argentinien exportiert. Das ist ein Rückgang von 15 Prozent im Vergleich zu 2011. Der Import in den ersten vier Monaten dieses Jahres belief sich auf 3,5 Milliarden Dollar. Das sind 3 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Laut Daten der Cadep wurde ein wichtiger Anstieg von 39 Prozent bei den Importen von Maschinen und Ausrüstungen verzeichnet und 30 Prozent bei Metallprodukten. (lanac)

Asunción: Dem Welt-Wirtschaftsforum zufolge ist Paraguay dem Außenhandel gegenüber offener geworden. Laut dem Handelsbeihilfe-Index 2012 ist Paraguay um zwei Punkte gestiegen und in einer besseren Position bei den Ländern, die Handel ermöglichen. Von insgesamt 132 Ländern befindet sich Paraguay auf der 101. Stelle. Im Ranking von 2010 befand es sich auf der 103. Stelle. Von allen lateinamerikanischen Ländern befindet sich Paraguay auf drittletzter Stelle, vor Haiti und Venezuela. Chile ist das Handels-freundlichste Land in Lateinamerika, gefolgt von Uruguay und Costa Rica. Diese drei Länder sind durch besondere Bemühungen an diesem Platz. Unter den Bemühungen befinden sich die Modernisierung der Zollverfahren, Verbesserung ihrer Transport-infrastruktur und transparente Verwaltungspraktiken. Der Index wird ab 2008 jedes zweite Jahr veröffentlicht. Er wird von vielen Ländern benutzt die ihren Handel erweitern wollen, wie auch von Unternehmen die Investitionsentscheidungen treffen müssen. Faktoren, die berücksichtigt wurden um Paraguay einzustufen, waren die Bevölkerung, die Inflation, Export und Import, der gesamte Austausch von Produkten und Dienstleistungen, der Ackerbau, Brennstoffe und Bergbau, wie auch die Produktion. Laut dem Welt-Wirtschaftsforum ist einer der Problembereiche in Paraguay die hohen Kosten und Verzögerung des internationalen Transports. (lanac)

Asunción: Ein Experte hat Paraguay ermutigt, die große Nachfrage nach Biodiesel auszunutzen. Weltweit ist in den letzten Jahren die Produktion und Nachfrage nach Biodiesel erheblich angestiegen. Wie der chilenische Experte in erneuerbarer Energie, Julio Araya aussagte, besitzt Paraguay die geeigneten Bedingungen, um diesen Markt auszunutzen. Araya sprach auf einem Seminar über Technologien für die Herstellung von Biodiesel, das vom Industrie- und Handelsministerium organisiert wurde. Gustavo Pettengil von Rediex erklärte, dass Paraguay Biodiesel exportieren könnte ohne mit der Produktion von Lebensmitteln zu wetteifern. Laut Daten des Industrie- und Handelsministeriums könnten die Landwirte die Produktion von Sorghum, Mais, Futterrüben und Kokosnüssen aufnehmen, um Biodiesel für den Export herzustellen. Laut den Experten werde derzeit nur wenig Biodiesel in Paraguay hergestellt. Die ersten Experimente scheiterten, da Tierfett als Rohstoff gebraucht wurde. Die Erfahrung mit Alkohol war viel besser. Alkohol wird von Zuckerrohr hergestellt und war sehr erfolgreich, durch die hohe Nachfrage, um ihn mit Benzin zu mischen. (IPP)