Abendnachrichten von Radio ZP-30 am 12. August 2024

Der zentrale Chaco bekommt LINCE-Polizisten. Sie sollen für mehr Sicherheit auf den Straßen sorgen. Dafür haben sich die Lokalregierungen, Bürgermeister und Gouverneur in der Landeshauptstadt eingesetzt. Seit Freitag gibt es sie nun im Departament Boquerón: Die Polizei-Sondereinheit auf Motorrädern, LINCE. Die 12 Polizisten und ihre Maschinen trafen in der vorigen Woche in Filadelfia ein, – am Freitag wurden sie beim Sitz der Departamentsregierung von Gouverneur Bergen der Öffentlichkeit vorgestellt. Wie die Gobernación bekanntgab, werden die LINCE-Polizisten in zwei Gruppen arbeiten: Sechs in Filadelfia und sechs in Loma Plata. Die Motorräder sind sogenannte 700ter, will sagen, sie haben einen Hubraum von 700 Kubikzentimetern. Ausgestattet sind sie mit Sirene und Warnblinkanlage. Unterwegs sind die Lince in der Regel zu zweit auf einer Maschine.

Die motorisierte Sonder-Polizeieinheit wurde in Paraguay im Mai 2017 ins Leben gerufen, vor allem, um Überfälle von Motorradbanditen zu vereiteln, oder diese spätestens danach zu schnappen. Trainiert wurden die Polizisten von Beamten der gleichnamigen Spezialeinheit aus Panama. Die panamaische Grupo LINCE gilt als die beste polizeiliche Motorradeinheit in ganz Lateinamerika. Ihr Leitspruch kommt aus der Bibel, – aus Psalm 23 Vers 4 „Auch wenn es durch dunkle Täler geht, fürchte ich kein Unglück, denn du, HERR, bist bei mir. Dein Hirtenstab gibt mir Schutz und Trost.“

Um den Einsatz der LINCE-Polizei hatten sich die Lokalregierungen im zentralen Chaco seit etwa einem Jahr bemüht. Diese Einheit, die in Paraguay dem Innenministerium untersteht, soll helfen, hier die Sicherheit zu erhöhen. Der Innenminister Enrique Riera hatte im März Filadelfia besucht und sich in Sicherheitsfragen mit Vertretern der Nationalpolizei, Ordnungsämtern und den Präsidenten der Kooperativen beraten. Er stellte das Programm „Fortalecimiento“ vor, das mehr Mittel zur Verbesserung der Sicherheit verspricht, und dann auch den Einsatz von LINCE-Polizisten für Boquerón in Aussicht gestellt. Den rechtsgültigen Rahmen für die Zusammenarbeit bildet ein Abkommen, das der Innenminister, Gouverneur Harold Bergen und die Bürgermeister von Boquerón unterzeichnet hatten. Die LINCE wird man fortan in Loma Plata und Filadelfia im Einsatz sehen. (Gobernación Boquerón/Archiv ZP-30/Bibel Hfa)

Notstand für Mariscal Estigarribia. Der Stadtrat hat in der vorigen Woche beschlossen, über dem gesamten Distrikt den Notstand auszurufen. – Wegen der sich anbahnenden Dürre, wie uns die Vorsitzende des Stadtrates, Nelly Servín, erklärte. Demnach legte der Stadtrat am Dienstag, den 6. August einen Bericht vor, wo die Situation in den verschiedenen Zonen des Landkreises geschildert wird. In dem sehr großen Gebiet fehlt laut dem Bericht vor allem in Dörfern der Eingeborenen Wasser. Dort, wo es am meisten fehlt, will man vom Bürgermeisteramt aus helfen. Durch die Notstands-Erklärung wird der Weg erleichtert, von der Regierung Hilfsgüter zu bekommen und zu verteilen.

Die Stadt Mariscal José Félix Estigarribia wird aus bestehenden Brunnen mit Wasser versorgt, das in Tankwagen der Stadt an die Haushalte geliefert wird. Im Umland ist eigentlich die Behörde ESSAP für die Wasserversorgung durch eigene Brunnen zuständig. Mit der Notstandserklärung müsste nun der neue Krisenstab in Aktion treten, der erst neulich angeregt wurde, als der Leiter der Notstandsbehörde SEN, Arsenio Zárate zu Besuch kam. Zusammen mit den Lokalregierungen war beschlossen worden, auf Departamentsebene und jeweils in den Distrikten eigene Krisenstäbe zu bilden, die in Notsituationen schnell reagieren können. (ZP-30/Archiv) 

Bei der Peaje-Station Pozo Colorado kann man jetzt ohne Bargeld bezahlen. Wie das Nachrichtenportal Hoy informiert, werden ab heute zusätzliche 6 Mautstationen im ganzen Land das elektronische Zahlungssystem einführen, darunter bei Rio Verde auf der Fernstraße 3, bei Horqueta in Concepción und auf der Transchaco bei Pozo Colorado. Das elektronische Zahlungssystem hatte das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation, MOPC, im Dezember 2023 eingeführt, – zunächst in zehn Mautstationen. Die elektronische Zahlungsmethode funktioniert mit Bezahlkarte oder einem QR-Code auf dem Mobiltelefon. Das elektronische Zahlungssystem soll eine zügigere Abfertigung des Verkehrs an den Mautstationen ermöglichen, und zudem garantieren, dass die Erhebung der Maut-Gebühr zurückverfolgt werden kann. Darüber hinaus soll den Fahrern dadurch erspart bleiben, nach Kleingeld zu suchen. Nun können Fahrer auch bei der Mautstation Pozo Colorado von dem Zahlsystem Gebrauch machen. (Hoy/Archiv ZP-30)

Paraguay ist in Südamerika das Land mit den niedrigsten Lebenshaltungskosten. Darüber informiert Latinapress. Ergeben hat das eine Studie des international agierenden Unternehmens „Numbeo“. Das Unternehmen stellt eine Datenbank zur Verfügung, in der die Lebensqualität verschiedener Länder verglichen wird. Ihre Daten umfassen beispielsweise Mietkosten, Lebensmittelpreise, die Kriminalitätsrate oder die Qualität des Gesundheitswesens.

Laut der Datenbank liegt Paraguay auf Platz 1 der Länder in Südamerika, wo man am günstigsten leben kann. Der Lebenshaltungskostenindex in Paraguay beträgt demnach 17,42 Punkte. Dieses Ergebnis gehe dabei vor allem auf die vergleichsweise günstigen Mietkosten und Lebensmittelpreise zurück, so Latinapress. Beispielsweise kostet eine Mahlzeit in einem einfachen Restaurant in Asunción umgerechnet knapp 5 Dollar. Einmal essen gehen in Washington in den Vereinigten Staaten von Amerika kostet hingegen rund 25 Dollar, also etwa fünfmal so viel.

Vergleicht man Paraguay mit anderen Ländern in Südamerika, ist der Index in Bolivien auf Platz zwei. Hier liegt der Lebenshaltungskostenindex bei 17,73. Argentinien ist auf Platz drei der Länder in Südamerika. Liegt der Index in Paraguay bei 17,42 ist er in Argentinien bei 19,34. Uruguay hingegen ist das Land mit den teuersten Lebenshaltungskosten in Südamerika. Hier liegt der Lebenshaltungskostenindex bei über 34 Punkten. (Latinapress, www.numbeo.com)


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