Abendnachrichten von Radio ZP-30 am 7. Mai 2024

Paraguay und Brasilien haben sich auf einen Strompreis geeinigt. Der paraguayische Außenminister, Rubén Ramírez Lezcano, verkündete heute auf einer Pressekonferenz, dass bedeutende Schritte erzielt worden seien in den Verhandlungen über den Stromtarif des doppelstaatlichen Wasserkraftwerks Itaipú. Offiziell bekannt gegeben werden soll der neue Strompreis jedoch erst, wenn die Dokumente unterschrieben sind, zitierte das Nachrichtenportal Hoy den Außenminister. Während des gesamten Verhandlungsprozesses habe man Vorsicht walten lassen, argumentierte dieser gegenüber Kommentaren, dass die Regierung die Details verheimliche. Brasilianische Medien haben verlauten lassen, dass der Stromtarif von Itaipú um etwa 15 Prozent auf 19,28 Dollar pro Kilowatt pro Monat erhöht wurde. Eine offizielle Ankündigung steht noch aus.

Der Itaipú-Vertrag war neu verhandelt worden, nachdem er im Dezember nach 50 Jahren ausgelaufen war. Vor allem ging es dabei um den Anhang C, der die finanziellen Grundlagen und die Stromdienstleistungen im Wasserkraftwerk beschreibt. Paraguay verkaufte seinen Strom an Brasilien für 16,71 US-Dollar pro Kilowatt pro Monat. Die paraguayische Regierung wollte den Preis auf 22 US-Dollar anheben; Brasilien war bestrebt, den aktuellen Preis beizubehalten. Die Verhandlungen zogen sich Monate. Nun wurde laut der paraguayischen Regierung eine Einigung erzielt. Der offizielle Stromtarif soll demnächst bekannt gegeben werden. (Hoy/ Última Hora/ Archiv ZP-30)

Asuncións Busunternehmer kündigen Streik an. Nachdem die Regierung und Asuncións Bürgermeister Reformen im Personennahverkehr angekündigt haben, bahnt sich ein Kräftemessen mit dem Cetrapam an. Der Zusammenschluss von öffentlichen Transportunternehmern im Großraum von Asunción gab gestern einen Streik ab dem 20. Mai bekannt, der drei Tage anhalten soll. Darüber berichtet neben anderen Medien heute die Zeitung Última Hora. Demnach ist man im MOPC der Auffassung, dass die Transportunternehmer mehr Subventionen erpressen wollen. Fetram, die eine weitere Vereinigung von Transportunternehmern in der Metropolregion ist, informierte, dass sie sich nicht an dem Streik beteiligen werden. Asuncións Bürgermeister, Óscar Rodríguez hatte gestern einen Plan zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs vorgestellt. Der sieht vor, 100 neue Busse zu kaufen und die Transportunternehmen in einem Konsortium zu vereinigen; außerdem Änderungen im Zahlsystem für Fahrkarten. (Última Hora/ Paraguay.com/ Archiv ZP-30)

Peña wird einige Zeit außer Landes sein. Heute kündigte der paraguayische Staatschef Santiago Peña an, dass er eine Reise in die Vereinigten Staaten plant. Laut Hoy will Peña vom 14. bis zum 18. Mai verreisen. In den USA möchte er sich unter anderem um einen Zugang für paraguayisches Fleisch auf den US-Markt bemühen. Die Auslandsreise des Präsidenten muss der Kongress erst noch genehmigen. (Hoy)

Justizministerium kündigt Neu-Verteilung von Gefängnisinsassen an. In den Haftanstalten soll künftig zwischen Gefangenen unterschieden werden, die dort mit Urteil sind und denen, gegen die noch kein Urteil vorliegt. Justizminister Ángel Barchini sagte gestern laut Última Hora, der Plan solle noch im Mai umgesetzt werden. Zum Tragen kommen sollen dabei die Neubesetzung der Wärterposten und die – so der Minister wörtlich- „militärische Disziplin-Struktur“ aus dem Verteidigungsministerium, die die neuen Gefängniswärter gelernt haben. Barchini betonte, die Gefängnisreform werde langfristig eine Veränderung im Justizvollzugssystem bringen. Dazu müssten allerdings auch kontinuierlich neue Wächter ausgebildet werden, so Barchini. Zu den Reformplänen gehört auch die bereits angekündigte Umsiedelung des Frauengefängnisses „El Buen Pastor“ und des Hochsicherheitsgefängnisses für Schwerverbrecher. (Última Hora)

Die Regierung startet Kampagne zur Vorbeugung von sexuellem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Die Bewusstmachungsinitiative steht unter dem Motto „Wir sind alle verantwortlich“. Wie das Gesundheitsministerium berichtet, wird die Kampagne nun das sechste Jahr in Folge durchgeführt. Im Rahmen des Startschusses der Kampagne wurde auch eine Anleitung vorgestellt, um sexuellem Missbrauch vorzubeugen. Es ist die erste Anleitung, die der Staat ausgearbeitet hat. Anhand dessen soll die Arbeit in Schulen, Kommunen, Familien, Gesundheitsinstitutionen und Kinderämtern unterstützt werden.

Der Minister für Kinder und Jugendliche, Walter Gutiérrez, wies darauf hin, dass sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen strafbar ist und eine Reaktion der Familie, der Gesellschaft und des Staates erfordere. Laut Statistiken finden 90 bis 95 Prozent der Übergriffe auf Minderjährige im familiären Umfeld statt. Im Rahmen der Kampagne „Wir sind alle verantwortlich“ planen staatliche Institutionen, das ganze Jahr hindurch Programme durchzuführen, um sexuellem Missbrauch vorzubeugen. (MSPBS)


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