Agua Dulce entwickelt sich zu einem neuen strategischen Knotenpunkt auf der Landkarte

Am vergangenen Samstag wurden in der Ortschaft an der Grenze zum Nationalpark Defensores del Chaco wichtige Ankündigungen gemacht. Wie der Vorsitzende der Landwirtschaftlichen Vereinigung von Agua Dulce, APAD, Celso Muxfeld, im Interview mit Radio ZP-30 erklärte, soll im Zentrum des Städtchens demnächst ein Handels- und Wohngebiet entstehen. Laut Muxfeld stehen dafür etwa 500 Hektar Land zur Verfügung. Es seien bereits Grundstücke vermessen und aufgeteilt worden, die über einen privaten Landeigentumstitel verfügen, so Muxfeld.  

Der APAD-Vorsitzende erklärte, dass das Landstück für etwa 200 Familien ausgegeben ist, die in der Gegend auf Landwirtschafts- und Viehzuchtbetrieben arbeiten. Laut Muxfeld arbeiten in der Zone rund 5.000 Menschen. Sie sollen die Möglichkeit bekommen, in ihrem Umfeld einzukaufen, zur Schule und zum Arzt zu gehen. Für die Entwicklung von Agua Dulce setzt sich auch die Departamentsregierung Alto Paraguay ein.  

Zudem befindet sich in Agua Dulce ein Regionalbüro des Tiergesundheitsdienstes, SENACSA, im Bau. Laut Daten von SENACSA ist der Distrikt Bahía Negra, zu dem auch Agua Dulce gehört, eines der Distrikte von Paraguay, in denen das meiste Vieh geimpft wird. Im Landkreis Bahía Negra befinden sich nach Angaben von SENACSA rund 400.000 Kopf Vieh. Das Regionalbüro von SENACSA soll bei der Verwaltung und Kontrolle des Tierbestandes behilflich sein. Erwartet wird, dass das neue Gebäude in Agua Dulce zwischen Juli und August eingeweiht werden kann.  

Der Distrikt Bahía Negra reicht von dem gleichnamigen Städtchen am Paraguayfluss bis zum bolivianischen Grenzstein „Hito Cuatro – Teniente Gabino Mendoza“, der gleichzeitig die Grenze zum Departament Boquerón bildet. Die Regierung unter Präsident Santiago Peña hat angekündigt, dass während der laufenden Amtszeit die Fernstraße 16 asphaltiert werden soll. Das Straßenprojekt nennt sich „Corredor Transnacional del Sur“. Die Strecke stellt eine Nord-Südachse durch den Chaco dar. Sie beginnt in Ávalos Sánchez, im südlichen Chaco in der Pilcomayo-Zone, wo auch die Fernstraße 5 in Richtung Osten beginnt. Die Fernstraße 16 führt nordwärts über Campo Alegre, Tiege und den Distrikt Boquerón nach Villa Choferes del Chaco, wo sie die Transchaco kreuzt, und weiter über Filadelfia nach Westen und dann weiter nordwärts. Weiter geht die 16 über Teniente Montanía, Madrejón, Agua Dulce und bis zur Grenze mit Bolivien, wo die Straße jetzt rüber bis nach Roboré in die Provinz Santa Cruz de la Sierra im Nachbarland führen soll. Die Verlängerung der Fernstraße 16 würde der zweite Grenzübergang nach Bolivien per Land sein. Mit dem Projekt soll nach Angaben von Präsident Peña noch während seiner Regierungszeit begonnen werden. (ZP-30/ Archiv ZP-30/ RCC)