Erste staatliche Uni in Mariscal Estigarribia

Die soll es schon bald geben, wenn es nach dem Willen des Bildungsrates der Distriktverwaltung geht. Gestern gab es eine erste öffentliche Gesprächsrunde zum Thema. Sie fand am Vormittag virtuell auf einer Plattform statt, die der Bildungsrat im Internet eingerichtet hatte. Jeder, der wollte, konnte sich daran beteiligen. Eingeladen hatte man dazu Gerardo Gómez, von der Nationalen Agentur für die Bewertung und Akkreditierung der Hochschulbildung, ANEAES. 

Es geht um das Anliegen, in der Stadt Mariscal José Félix Estigarribia eine erste staatliche Universität zu haben. Und zwar nach dem Modell der UNA-Filiale, die es bei Neu-Halbstadt gibt; eine Zweigstelle der Fakultät für Agrarwissenschaften der Universität von Asunción, wie Alicia Gamarra vom Bildungsrat Mariscal Estigarribia im Interview mit ZP-30 erläuterte. Mit der Gesprächsrunde gestern und weiteren, die folgen werden, will man laut Frau Gamarra herausfinden, wieviel Interesse in dieser Sache auf Munizipalitäts- und Departamentsebene in den Verwaltungskreisen besteht und wie folglich die Lokalregierungen das Anliegen unterstützen würden, zum Beispiel durch ein Entgegenkommen bei der Suche nach einem Grundstück oder bei der Infrastruktur. Frau Gamarra gab zu bedenken, was für bürokratische Schritte bis zur Niederlassung einer Uni-Filiale notwendig sind: Das Vorhaben müsste in einem Gesetzprojekt formuliert und dem Abgeordneten für Boquerón mit in den Kongress gegeben werden, danach würden die bürokratischen Schritte im Bildungsministerium anstehen.  

Nun geht es aber erstmal darum, herauszufinden, ob die Allgemeinheit eine Hoch- oder weiterführende Schule in Mariscal will, und welcher Art diese sein könnte. Die Idee ist, durch mehrere Gesprächsrunden herauszufinden, in welchen Fachrichtungen sich Jugendliche in Mariscal Estigarribia ausbilden lassen sollten. Ob auf Universitätsniveau oder doch in einem praktischer orientierten Ausbildungsberuf? Denkbar wäre laut Frau Gamarra die Krankenpflege, wenn man bedenkt, dass es in Mariscal das staatliche Regionalkrankenhaus gibt. Oder eine höhere Bildung in den Bereichen Landwirtschaft oder Handwerk, um den Dienstleistungssektor zu stärken.  Auf jeden Fall sollte es, wenn in Mariscal an eine Hochschule gedacht wird, eine staatliche Universität sein, damit die Studienkosten niedrig bleiben, betonte die Vertreterin des Bildungsrates. Schon bald soll ein weiteres Forum um Weiterbildungsmöglichkeiten in Mariscal Estigarribia stattfinden. (ZP-30)