Gesetzesprojekt für Frontetiketten auf Lebensmittelverpackungen löst gemischte Gefühle bei der Bevölkerung aus

Darüber sprach die Expertin für Lebensmitteltechnologie, Dalma Gonzales, im Programm Matinal 610 von Radio ZP-30. In der Senatorenkammer liegt ein Gesetzesprojekt vor, nach dem verarbeitete Lebensmittel auf der Vorderseite der Verpackung ein Etikett tragen müssen, das auf einen Überschuss an Inhaltsstoffen hinweist. Darauf soll beispielsweise angegeben werden, ob das Produkt viel Fett oder Kalorien enthält. Dieses Gesetz ist bereits in Argentinien, Uruguay und Chile in Kraft, weshalb man auch in Paraguay dieses Siegel auf Produkten aus diesen Ländern finden kann. Für viele Menschen ist es eine nützliche Information, aber etliche Internetnutzer sehen das Etikett als eine passive Art, Essstörungen hervorzurufen. Die Expertin, Dalma Gonzales, wies darauf hin, dass die Verbraucher durch die Etiketten darauf aufmerksam gemacht werden sollen, ob ein Produkt Nährstoffe enthält, die gesundheitsschädlich sein könnten, wenn sie auf lange Sicht oder im Übermaß konsumiert werden.

            Gonzales erklärte weiter, dass es oft schwierig sei, die Nährwertzusammensetzung auf den Packungen zu interpretieren. Die Frontetiketten sollen das erleichtern. Besonders bei Light-Produkten würde oft angenommen, dass sie gesund seien, so Gonzales. Aber besonders diese Produkte würden oft ein Übermaß an Zucker oder Konservierungsstoffen enthalten, die auf lange Sicht gesundheitsschädlich sein können, erklärte die Lebensmittelexpertin. Durch das Etikett soll dem Verbraucher die Information quasi auf die Hand geliefert werden. Die Entscheidung zum Kauf liegt dann bei dem Kunden.

            Die Initiative des Gesetzes stammt von der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation, PAHO. In Paraguay wurde der Gesetzesentwurf mit einigen Änderungen angenommen und muss erneut vom Senat geprüft werden. Es wird erwartet, dass das Projekt nach den Wahlen wieder aufgenommen wird. (Radio ZP-30)