Gestern ist wieder der Welt-Down-Syndrom-Tag begangen worden

Auch im zentralen Chaco machten Gesundheits-, Bildungs- und soziale Institutionen auf den Aktionstag aufmerksam. Bei der Schule „Rinconcito de Amor“ in Filadelfia, wo man besonders viel Wert auf die Inklusion von besonderen Menschen legt, war es für die betroffenen Kinder wie ein zweiter Geburtstag. Ángel Neri, der für die Aufnahme von Kindern in der Institution zuständig ist, erzählte von dem Schulfest im Interview mit ZP-30. Lehrer und Schüler waren in Gelb gekommen. Denn die Gelb-blaue Schleife erinnert an den Welt-Down-Syndrom-Tag. Dieser Tag soll auf betroffene Menschen aufmerksam machen und auf ihr Recht, mitbeteiligt zu werden. – Im Alltag, beim Arbeiten, in der Schule oder auch beim Sport. Bei „Rinconcito de Amor“ wurden die Kinder mit Down Syndrom gestern besonders gefeiert. Von einem lokalen Reiterhof waren Therapeuten mit Pferden gekommen, auf denen die Kinder ein paar Runden reiten konnten. Außerdem gab es leckeren Kakao zu trinken und es wurde gespielt.
In Paraguay werden jährlich etwa 130 Kinder mit Down-Syndrom geboren. Eine Erklärung des Syndroms, das von Experten auch „Trisomie 21“ genannt wird: Jede menschliche Zelle besteht aus 23 Chromosomen-Paaren. Das heißt, jedes der 23 Chromosomen gibt es zweimal in jeder Zelle vom Menschen. Beim Down-Syndrom ist das anders. Das 21. Chromosom gibt es 3-mal. Menschen mit Down-Syndrom haben in jeder Zelle ein Extra-Chromosom. Darum heißt das Down-Syndrom auch Trisomie 21. Tri steht für Drei. 21 für das 21. Chromosom. Trisomie 21 heißt also: Das 21. Chromosom gibt es dreimal. Menschen mit Down-Syndrom fallen meist durch ihr Aussehen auf. Der Kopf ist eher rund. Die Augen stehen leicht schräg. Die Muskeln von Menschen mit Down-Syndrom sind oft weich und Betroffene sind oft sehr gelenkig.
Die meisten Menschen mit Down-Syndrom entwickeln sich langsamer als viele andere Menschen. Sie haben eine Lern-Beeinträchtigung. Trotzdem können sich viele Menschen mit Down-Syndrom sehr gut entwickeln. Dafür brauchen sie von Anfang an eine gute Förderung. Viele Menschen haben durch das Down-Syndrom auch körperliche Probleme. Bei jedem Betroffenen ist es unterschiedlich. Neri erzählte, es sei rührend zu sehen, was die Kinder erreichen, wenn sie früh gefördert werden. Wie stolz die Kinder sind, wenn sie etwas alleine schaffen, was sie vorher nicht konnten.
Am Down-Syndrom-Tag gab es gestern Mut-machende Statements von öffentlichen Einrichtungen: Das Gesundheitsministerium stellte klar: Menschen mit Down-Syndrom haben dieselben Rechte in der Gesellschaft, wie alle anderen auch. Dem schloss sich das Sanatorium Eirene an. Andere Institutionen erinnerten mit verschiedenen Socken-Paaren daran, dass Gott uns wunderbar verschieden geschaffen hat. Die deutsche Bundesvereinigung Lebenshilfe reiht auf, was Menschen mit Down-Syndrom besonders gut können: Sie sind oft freundlich und aufgeschlossen. Sie können häufig gut mit anderen Menschen umgehen. Sie können viel Fantasie haben und sie können lustig sein. Sie können auch eigensinnig sein und schnell wütend werden. Menschen mit Down-Syndrom können Sprechen, Lesen und Schreiben lernen. – Und als Erwachsene oft fast selbständig leben. Sie haben heute eine Lebenserwartung von 65 Jahren, können aber auch bis zu 80 Jahre alt werden. (ZP-30/Archiv/Lebenshilfe/Nachrichtenleicht.de/MSPBS/Flyer von Eirene, Sozialdienst Fernheim, Primarschulen Fernheim/Rinconcito de Amor)