Im zentralen Chaco verschlechtert sich weiterhin die Luftqualität

Das Portal des Umweltministeriums zeigte von der Messstation Loma Plata heute bei Redaktionsschluss 181 AQI. Werte zwischen 151 und 200 AQI liegen im roten Bereich der Skala und gelten als ungesund. Menschen, die sensibel auf Rauch reagieren, rät das Ministerium längere und anstrengende Aktivitäten im Freien zu vermeiden, sie auf Drinnen zu verlegen oder zu verschieben. Der Rest der Bevölkerung wird aufgefordert, wenn möglich intensive Arbeit im Freien zu reduzieren und regelmäßig Pausen einzulegen. Die schlechte Luft im zentralen Chaco trägt der Nordwind aus Gebieten her, wo es in Bolivien, Brasilien und Peru brennt. – Auch aus dem nördlichen paraguayischen Chaco, wo es wieder brennt.  

ZP-30 konnte heute Vormittag den Minister der Katastrophenschutzbehörde, SEN, Arsenio Zárate unterwegs am Telefon erreichen und eine Lagebeschreibung aus dem Norden bekommen. Laut dem Minister sind in der Zone des Natur-Reservats Chovoreca etwa 100 Leute an den Löscharbeiten beteiligt. Darunter Feuerwehrleute, Soldaten und Estanzia-Arbeiter. Der Minister sprach von 20.000 Hektar, die derzeit in Brand stehen. Man hoffe, dass die Winde im Laufe des Tages das Feuer nicht weiter anfachen, damit es unter Kontrolle gebracht werden kann.  

Nach den Löscharbeiten gefragt, sagte Minister Zárate, dass es stellenweise gelungen sei, durch Bulldozer gezogene Schneisen in das Brandgebiet vorzurücken. Aber an weiteren Stellen kommt man nur aus der Luft heran. Im Einsatz ist man deshalb dort per Hubschrauber, der aus einem Beutel Wasser runterlässt. Beim Militär sei man darum bemüht, mehr Hubschrauber zu bekommen, die die Löscharbeiten unterstützen könnten, so der SEN-Chef. Er sprach sich für harte Strafen gegen Brandstifter aus, als Abschreckung, und Geländesäuberung durch Feuer zu unterlassen.  

Der Minister sprach auch von den Bränden, die in der Region in den Nachbarländern die Luft belasten – in Chile, Bolivien und Brasilien. Man hoffe auf Regen, der eindeutig das beste Mittel im Kampf gegen die Feuer ist, so Zarate. In Bolivien hatte man in den vergangenen Tagen künstlich Regen herbeigeführt. Die Behörden von Santa Cruz hatten am Donnerstag letzter Woche die Wolken bombardiert, um Regenfälle zu erzwingen. Beim sogenannten „Wolken bombardieren“ oder „Wolken impfen“ wird mit Raketen Silberjodid in die Wolken geschossen. Die Chemikalie soll die Bildung von Regen oder Hagel in der Atmosphäre beschleunigen. (ZP-30/Archiv) 

Foto: Mit freundlicher Genehmigung
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