In Filadelfia hat eine Fortbildung über die Vorbeugung von Menschenhandel stattgefunden

Der Workshop richtete sich an Medienschaffende, die sich dafür in den Räumlichkeiten des Museums „Centro de Interpretación del Gran Chaco Americano“ in Filadelfia versammelt hatten. Im Fokus standen die Auswirkungen, die der Bau der „Bioceánica“ auf die Situation des Menschenhandels haben wird. Die Koordinatorin der Fortbildung, Rosa María Ortiz, erklärte gegenüber Radio ZP-30, dass die Vorbeugung nicht allein in den Händen der Behörden liegen könne. Um das lokale Netzwerk der Zusammenarbeit zu stärken, hatten sich im Juli die Bürgermeister der fünf Distrikte aus dem Zentralen Chaco getroffen. 

Ortiz wies darauf hin, dass das Thema Menschenhandel unter der Bevölkerung weitgehend unbekannt sei. Es gäbe Unwissenheit oder Ignoranz, so die Koordinatorin der Fortbildung. Der Menschenhandel sei eine der größten Verbrechen weltweit, und übersteigt noch den Drogenhandel. Durch die zunehmende Mobilisierung werde sich der Menschenhandel noch verschärfen, so Ortiz. Medienschaffende hätten den Auftrag, die Bevölkerung auf das Thema aufmerksam zu machen, sie zur Vorsicht zu mahnen und sie vorzubereiten, Situationen zu erkennen, in denen Menschenhandel geschehen könne, erklärte die Koordinatorin. Aus diesem Grund sind Medienschaffenden heute in dem Thema fortgebildet worden.  

Frau Rosa Ortiz erklärte weiter, dass einer der größten Mängel im Chaco die fehlende Präsenz der staatlichen Behörden sei. Vor allem das Zivilregister sei notwendig, denn ohne Ausweisdokumente könne eine vermisste Person praktisch nicht gesucht werden, da sie formell nicht existiere, so Ortiz. Aber auch die Bevölkerung habe die Aufgabe, Hinweise auf Menschenhandel zu erkennen, sagte sie. Besonders bei Angeboten aus dem Ausland müsste aufgepasst werden. Arbeits- oder Reiseangebote sollten auf ihre Rechtmäßigkeit geprüft werden, so Ortiz. Wenn man auf Reisen im Ausland ist, sollte man seine Ausweisdokumente nicht an fremde Personen übergeben.  

Auch sollte man nicht mit Personen mitgehen, die man nicht kenne, oder die sich nicht entsprechend zu erkennen geben würden. Darüber hinaus solle man eine Vertrauensperson über seinen Aufenthaltsort benachrichtigen, die im Notfall die Behörden verständigen könne. Frau Rosa Ortiz wies darauf hin, dass der Bau der Bioceánica die internationalen Verbindungen verstärken werde, jedoch auch den Menschenhandel, wenn die Bevölkerung darüber nicht genügend aufgeklärt werde. (ZP-30)