Die Veranstaltung begann gestern in der Schule von Uj’e Lhavos in Filadelfia und geht noch bis morgen. Das Hauptziel des Kongresses ist, die verschiedenen Dialekte zu vereinen, die es in der Nivaclé-Sprache gibt. An dem Kongress beteiligen sich rund 60 Personen aus verschiedenen Nivaclé-Siedlungen; aus dem zentralen Chaco, aber auch aus argentinischen Siedlungen in der Nähe des Pilcomayo-Flusses. Wie der Leiter der Sprachakademie der Nivaclé, Theo Servín, gegenüber Radio ZP-30 erklärte, hat jeder Nivaclé-Stamm je nach Zone einen unterschiedlichen, charakteristischen Dialekt. Das mache es schwer, die Sprache in den Schulen zu unterrichten, so Servín. Während des drei-tägigen Kongresses beschäftigen sich die Teilnehmer damit, die Dialekte zu analysieren und versuchen, einen Konsens zu finden. Durch eine einheitliche Sprache sollen vor allem die jüngeren Generationen angeregt werden, Nivaclé zu sprechen.
Servín erklärte, dass die jungen Menschen ihre Sprache immer mehr mit anderen Sprachen mischen. Dadurch entstehe dann ein ähnliches Sprachgemisch wie es beim Guaraní und Spanisch der Fall sei, dem „Jopará“, so Servín. Die Vermischung der Sprachen geschieht demnach eher in städtischen Gebieten als auf dem Land. In ländlichen Schulen wird laut Servín nämlich die Nivaclé-Sprache ab dem Kindergarten unterrichtet. In Yalve Sanga bekommen die Schüler auch noch bis zur Sekundarstufe Nivaclé-Unterricht. Um irgendwann einen einheitlichen Sprach-Unterricht sowohl in ländlichen als auch in städtischen Schulen anbieten zu können, versammeln sich noch bis morgen die Mitglieder der Sprachakademie der Nivaclé-Stämme in Filadelfia. (ZP-30)