Darüber äußerte sich der Direktor der Abteilung für Klimawandel des Umweltministeriums, MADES, Ulises Lovera, gegenüber Radio ZP-30. Das Forum war von der Katholischen Universität von Asunción organisiert worden. Während der Diskussionsrunde war das Thema Klimawandel auf globaler Ebene analysiert worden, aber auch die regionalen und lokalen Auswirkungen mit Fokus auf Niederschläge und Wasser. Im Allgemeinen wurde zudem über die Verpflichtungen Paraguays im Hinblick auf den Klimawandel gesprochen. Lovera wies darauf hin, dass eine Strategie und ein Marschplan ausgearbeitet werden müsste um die Problematik der Wasserversorgung in Zukunft angehen zu können.
Aus Sicht der Wetterexperten erklärte Julián Báez die Herausforderungen auf globaler Ebene, sowohl die Überschwemmungen als auch die Trockenzeiten, die durch den Klimawandel entstehen würden. Auch die Auswirkungen auf die Landwirtschaft und Viehzucht wurden auf dem Forum erläutert. Der Experte, Andrés Molinas, wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Strategien erarbeitet werden müssen, um den Überschuss an Wasser nutzbar zu machen, der durch die wiederkehrenden Klimaschwankungen entstehen könnte.
Die Podiumsgäste analysierten zudem, wie sich das Niederschlagsmuster in Paraguay verändert hat. Der Direktor für Klimawandel, Ulises Lovera, erklärte, dass in Ostparaguay vor Jahren die Niederschläge ungefähr gleichmäßig über das ganze Jahr verteilt gewesen waren. Der Chaco hat seit jeher seine Regen- und Trockenzeiten, wie in den letzten Jahren durch die Wetterphänomene El Niño und La Niña beobachtet werden konnte. Laut Lovera hat sich in der letzten Zeit vor allem die Wassermenge verändert, die in einem Regenschauer niedergeht. Besonders im Chaco würde pro Regen fast doppelt so viel Wasser fallen als früher, so Lovera.
Er wies darauf hin, dass das bevorstehende El-Niño-Phänomen für die nächsten drei Jahre Überschwemmungen mit sich bringen könnte. Wissenschaftlich gesehen ist das Ausmaß schwer vorherzusehen – es könnten normale Hochwasser geben, bei denen die Flüsse auf den erwarteten Pegelstand ansteigen. Es könnte aber auch zu schwerwiegenden Überschwemmungen kommen; so wie zum Jahresanfang in Concepción und Pedro Juan Caballero, wo innerhalb von 24 Stunden über 200 Millimeter Regen gefallen waren.
Lovera erklärte, dass es keine genaue Vorhersage gebe, wie die Regenzeit ausfallen werde. Aus diesem Grund müssten jetzt schon entsprechende Vorbereitungen getroffen werden, um die Situation meistern zu können, erklärte der Experte. Das Ministerium für Umwelt und nachhaltige Entwicklung, Mades, hat aus diesem Grund einen Marschplan vorgestellt, um sich bis 2030 an den Klimawandel anzupassen. Lovera wies darauf hin, dass besonders mit den Departamentsregierungen und Stadtverwaltungen zusammengearbeitet werden soll. Zu den Vorkehrungen zählen unter anderem funktionsfähige Ablaufsysteme, so Lovera. (ZP-30)