Mittagsnachrichten am 03. März 2012

Ñacunday: Die Regierung wird eine Volkszählung der Carperos durchführen um festzustellen, wer die Begünstigten der Agrarreform sind. Das sagte gestern der Kabinettvorsteher, Miguel López Perito. Die Zählung war von der Vereinigung der Produktionsgremien, UGP verlangt worden, da es die einzige Lösung ist um zu unterscheiden, wer von der Agrarreform begünstigt werden kann und wer nicht. Victoriano López, einer der Anführer zum Beispiel, hatte schon einmal zuvor ein Grundstück der Regierung erhalten. Am Dienstag wird eine neue Regierungskommission nach Ñacunday reisen, um den Carperos ein neues Angebot zu machen, sagte López Perito. Er detaillierte jedoch nicht, woraus das neue Angebot bestehen wird. Der Kabinettvorsteher sagte auch, dass nur eine gerichtliche Landvermessung bestimmen könne, wem das Landstück am Nationalpark Ñacunday gehöre, das die Carperos momentan besetzt haben. Das Landstück von 2 tausend Hektar befindet sich in einem Gerichtsstreit zwischen der Regierung und dem brasilianischen Sojaproduzenten Tranquilo Favero. Der Vorsteher des Umweltsekretariats, Oscar Rivas gab zu, dass der Nationalpark nicht sachgemäß umgrenzt ist. Er kündigte an, dass die Regierung die 8 tausend 200 Hektar wiedererlangen will, die ursprünglich für die Nationalparks Ñacunday und Yacui bestimmt waren. Die Fläche beider Parks war am 20. August 1975 von dem damaligen Präsidenten Alfredo Stroessner auf nur 2 tausend Hektar reduziert worden. Im Jahr 1993 verschwand der Park Yacui durch ein Dekret ganz und nur 2 tausend Hektar Land blieben für den Park Ñacunday. (abc)

Asunción: Das Industrie- und Handelsministerium hat gestern beschlossen, Beschränkungen für den Import von einer langen Liste argentinischer Produkte einzuführen. Dieses würden ähnliche Hemmnisse sein, wie die von Argentinien eingesetzten Barrieren gegen den Import paraguayischer Produkte, informierte der Vizepräsident der UIP, Eduardo Felippo nach einer Sitzung mit dem Industrie- und Handelsminister Francisco Rivas. Wie Felippo aussagte, arbeiten sie an der Liste der Produkte, deren Import eingeschränkt werden soll. Damit soll die größtmögliche Auswirkung auf den argentinischen Markt und zugleich eine geringe Auswirkung auf den paraguayischen Markt erzielt werden. Mögliche Produkte die einen Effekt auf Argentinien haben könnten sind Weine, sowie auch Grundnahrungsmittel, die durch brasilianische und paraguayische Produkte ersetzt werden könnten und Windeln, die Paraguay zu einem Wert von 30 Millionen Dollar pro Jahr importiert. Außerdem sagte Felippo, dass der Vizeminister für Außenbeziehungen, Manuel Cáceres, einen Protest vor den argentinischen Autoritäten präsentiert hat. Paraguay wird sich von allen Verhandlungen zurückziehen, die Argentinien als derzeitiger Vorsitzender des Mercosur einberuft, bis die Hindernisse für den Export paraguayischer Produkte nach Argentinien gehoben werden. Falls eines der Mitglieder nicht an den Mercosur-Sitzungen teilnimmt, können sie nicht abgehalten werden. Dieses ist eine Art, den höchsten argentinischen Autoritäten unsere Proteste zu vermitteln, sagte Cáceres.  (abc)

Zentral Chaco: Ein Aquädukt könnte 250 tausend Arbeitsstellen im Chaco schaffen. Allein in der Landwirtschaft und Agrarindustrie wurden im Chaco 10 Wachstumspole identifiziert. Laut Daten der Körperschaft Aguas para el Chaco, könnten diese Industrien durch den Aquädukt etwa 250 tausend Personen Arbeit geben, wovon indirekt insgesamt 1 Million 250 tausend Personen profitieren würden. Trotz des Vorteils, den eine beständige Wasserversorgung bringen würde, hat die Regierung bisher noch nicht die zweite Ausschreibung für den Bau des Aquädukts Puerto Casado-Loma Plata gemacht. Laut Daten der Landvereinigung von Paraguay, ARP, wurden im Jahr 2010, 4 Millionen 525 tausend Rinder im paraguayischen Chaco produziert. 36 Prozent mehr als fünf Jahre zuvor. Von dieser Anzahl wurden 25 Prozent der Rinder zum schlachten verkauft. –  Der paraguayische Chaco weist ein starkes sozial-ökonomisches Wachstum auf, jedoch ist die Wasserknappheit nach wie vor ein Problem und Hindernis im Wachstum. (abc)

Asunción: Die Arbeiter des Gesundheitswesen haben ihren angekündigten Streik aufgeschoben. Nach einer Dreiersitzung die gestern im Vizeministerium für Arbeit stattfand, haben die Gesundheitsgremien beschlossen, den für den kommenden Montag angesagten Streik aufzuschieben. Die Verhandlungen sollen am Montag weitergeführt werden, sagte Cesar Pimienta, Vizepräsident der Föderation von Arbeitern im Gesundheitswesen. Die Gremien fordern die Zahlung der Gehälter für November und Dezember, sowie das aguinaldo. Pimienta bestätigte, dass diese Bitten unter keinen Umständen zurückgezogen werden und dass der Streik voraussichtlich am Mittwoch beginnen wird. Aus Kreisen des Gesundheitsministerium verlautete jedoch, dass sie nicht dem Druck nachgeben würden, weil sie niemanden ein Gehalt schulden. Der Direktor des Zentrums für medizinische Notfälle, Enrique Bellassai deutete an, dass der Streik politisch bedingt sei, da die Gremien den Streik 45 Tage nach einer historischen Gehaltserhöhung organisieren. Falls der Streik stattfindet, kommt er in einem ungünstigen Moment, wo die Fälle von Dengue ansteigen. Das Gesundheitsministerium hat jedoch die Krankenbetreuung garantiert und kündigte an, dass denjenigen die am Streik teilnehmen, diese Tage vom Gehalt abgezogen werden, wie es das Gesetz vorschreibt. (uh)

Asunción: Das Interesse der Europäer und Uruguayer an paraguayischen Landstücken ist erheblich gewachsen. Laut Immobilienberatern sind die Estancias im Chaco ziemlich wertvoll und begehrt. Wie diese aussagten, zieht die Immobilienindustrie unseres Landes ausländische Investoren an, besonders aus Argentinien, Brasilien, Uruguay, Spanien, Deutschland und Frankreich. Wie Madgalena Mersán, von Mersán Emprendimientos aussagte, seien die niedrigen Steuern, die 30 Prozent niedriger seien als in anderen Ländern, ausschlaggebend für den Anstieg an ausländischen Interessenten und Käufern von Anwesen. Hinzu käme die Krise des europäischen Marktes, wie auch die Krise der brasilianischen Währung. Allein im Großraum Asunción stieg die Nachfrage der Ausländer im vergangen Jahr um 15 Prozent. Uruguayer ziehen Land im Chaco vor, um Estancias zu halten, sagre Mersán. Sie erklärte weiter, dass die Rechtssicherheit jedoch weiterhin ein Thema sei, da die Landbesetzungen die Investitionen verzögern oder die Investoren verunsichern. Auch würden bessere Flugverbindungen, besonders nach Europa, und ein verbesserter Flughafen diese Industrie begünstigen. (lanacion)

Asunción: Nur etwa 42 Prozent der Dozenten haben die schriftlichen Examen des Ministeriums für Erziehung und Kultur bestanden. Dieses ging aus den ersten Resultaten hervor. Das endgültige Resultat wird erst am 8. März bekanntgegeben werden, wenn auch die mündliche Probe miteinbezogen wird, die gestern noch an mehreren Stellen des Landes durchgeführt wurde. Die Resultate zeigen eine leichte Besserung zu den Vorjahren an. Der Erziehungsminister Victor Ríos schätzte, dass das Endresultat nicht große Variationen aufzeigen würde, aber es wäre noch nicht klar, ob alle offenen Posten mit dieser Anzahl von bestandenen Examen gedeckt werden könnten. 9 tausend 290 Lehrer nahmen an dem Auswahlverfahren für Dozenten und Direktionsämter teil. 59 Prozent der Bewerber für Lehrstellen haben das Examen nicht bestanden, sowie 46 Prozent der Bewerber für Direktionsposten. Rios sagte, sie hätten noch keine Auswertung um sagen zu können,  welches die schwersten Themen für die Dozenten waren. Das schriftliche Examen beinhaltete Fragen über pädagogische Kenntnisse, die alle Lehrer beherrschen sollten, sowie die Gesetzgebung die in diesem Bereich gilt, und die Sprachkompetenz in Spanisch und Guaraní. Wie der Erziehungsminister informierte, bestanden im Jahr 2009 nur 13 Prozent der Bewerber das Examen, im Jahr 2010 waren es 28 Prozent und in 2011waren es 34 Prozent. (uhora)