Mittagsnachrichten am 11. April 2012

Filadelfia: Die Zahl der durch die Überschwemmung betroffenen Familien steigt weiter an. Um die Situation im Chaco zu analysieren, traf sich die Vorsitzende der Katastrophenschutzbehörde SEN, Gladys Cardozo gestern zu einer Krisensitzung mit den Bürgermeistern des Zentralen Chacos, sowie Vertretern der Departamentsverwaltung von Boquerón. Wie es laut einer ersten Bestandsaufnahme hieß, sind momentan 3 tausend Familien von den Überschwemmungen betroffen. Laut Cardozo sind die Bewohner der Pilcomayo-zone am schlimmsten dran. Allein in der Zone werden 1 tausend betroffenen Familien vermutet. Weitere 2 tausend Familien sind im Zentralen Chaco von den Überschwemmungen betroffen.  Heute werden drei LKW´s mit Lebensmittel erwartet, um diese Familien zu versorgen. Bereits gestern war ein Helikopter der Streitkräfte in den Chaco geschickt worden, der Vorort bei der Verteilung von Lebensmittel und anderen Hilfsmitteln helfen soll.  Angesichts der Situation will die Katastrophenschutzbehörde beim Parlament einen Antrag auf eine Haushaltserweiterung stellen. Es wird geschätzt, dass etwa 5 Milliarden Guaranies notwendig sein werden, um die notwendigen Ressourcen für die Linderung der Situation im Chaco zu beschaffen. Die SEN installierte in diesen Tagen Operationszentren in Pozo Colorado und Teniente Irala Fernández, um von hier aus die betroffenen Familien zu betreuen. Nach den großen Regenfällen am Wochenende stellt die Transchaco-strasse laut Angaben der Zeitung ABC color einen Deich dar, an dem zu beiden Seiten das Wasser weiter ansteigt. Besonders schlimm ist die Situation in Cruce Boqueron und Cruce de los Pioneros. Auch in Yalve Sanga sind 68 Wohnungen unter Wasser. Die Munizipalität von Loma Plata begann deshalb gestern mit der Verteilung von Zeltplanen. Auch die Siedlungen La Abundancia, Pozo Amarillo, Campo Lechuza und Jericó, alles Siedlungen des Distrikts Loma Plata, sind von den Regenfällen stark betroffen. Auch in den Kolonien sind aufgrund der Überschwemmung  viel Aktivitäten lahm gelegt. Wege sind durchgerissen und der Unterricht wurde an vielen Schulen suspendiert. Im Distrikt Filadelfia sind dagegen noch einige Indianersiedlungen von der Trockenheit betroffen. Vor allem in den Ayoreo-sieldungen Jogesui und Ijnapui, etwa 80 bis 100 Kilometer von Filadelfia entfernt, haben die Indigenen ihre Feldfrüchte aufgrund der Trockenheit verloren. Hier baten die Indianer um die Ausrufung des Notstands wegen der Trockenheit.  (abc)

Asunción/Zentral Chaco: Angesichts der Situation im Chaco wollen die Abgeordneten des Departaments Presidente Hayes, Nardi Gómez und Julio Mineur heute im Unterhaus die Ausrufung des Notstands im Chaco beantragen. Das Thema soll laut Angaben der Zeitung ABC Color am morgigen Donnerstag behandelt werden. (abc)

Asunción/Chaco: Der Abgeordnete der Partei Unace, David Ocampos schlägt vor, die Durchführung der Technischen Fahrzeugkontrolle an die Munizipalitäten abzugeben. Wie es hieß, würden dadurch die Kosten erheblich reduziert werden. Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde bereits im Unterhaus präsentiert. Dadurch sollen die Kosten reduziert und die Inspektionszentren an die Munizipalitäten abgegeben werden. Diese Zentren könnten dann durch die Munizipalitäten durch eine Ausschreibung bestimmt werden, um die Dienstleistungen unter der Aufsicht der Stadtverwaltungen durchzuführen. Momentan hat die Nationale Transport Direktion, Dinatran die Verantwortung für die Durchführung der Technischen Fahrzeugkontrollen, ITV. Das Thema der Technischen Fahrzeugkontrolle war bereits vielseitig diskutiert worden und auch von den Munizipalitäten allgemein abgelehnt worden, da dieses ihrer Ansicht zufolge ihre Autorität unterbindet. Auf Bitten der Partei Patria Querida wird das Thema zur Abschaffung der Technischen Fahrzeugkontrolle morgen im Unterhaus behandelt werden.  Der neue Gesetzesentwurf würde eine weitere Alternative zur Durchführung dieser Kontrolle darstellen. (abc)

Asunción: Im Regierungspalast ist die Sicherheit verstärkt worden. Aufgrund einer Drohung in Bezug auf ein Attentat auf die Regierung, ist die Sicherheit in dem Regierungspalast verstärkt worden. Der Chef des Militärkabinetts der Präsidentschaft, Angel Vallovera kündigte gestern an, dass die Sicherheit sowohl durch zusätzliche Sicherheitskräfte, als auch durch Fahrzeuge verstärkt werden würde. Die Maßnahme wurde ergriffen, nachdem bei der Polizei eine Bombendrohung eingegangen war, wobei auch über ein mögliches Attentat informiert worden war. Der Innenminister, Carlos Filizzola schloss nicht aus, dass es sich um eine Drohung durch die EPP handele. Die Polizei sei nun dabei, den Anruf zurückzuverfolgen. (abc)

Asunción: Der Ausschuss für Haushaltsfragen des Unterhauses hat sich gestern einstimmig für die Einführung der Einkommenssteuer ausgesprochen. Der Entwurf war zu Beginn dieses Jahres vom Abgeordneten der Coloradopartei, Cándido Aguilera präsentiert worden und wurde nun in den verschiedenen Kommissionen analysiert. Nach dem der Ausschuss für Haushaltsfragen dem Entwurf nun zugestimmt hat, soll dieser auf der Plenarsitzung des Unterhauses behandelt werden. Falls der Entwurf angenommen wird, werde er das Gesetz 4 tausend 68 außer Kraft setzen, das im November 2010 verabschiedet worden war und die Einführung der Einkommenssteuer bis zum 1. Januar 2013 hinausgeschoben hatte. Der Abgeordnete, Aguilera, sowie der Finanzminister hatten wiederholt darauf bestanden, das Thema noch einmal auf den Verhandlungstisch zu bringen. Ihrer Ansicht nach gäbe es keinen Grund, warum diese Steuer nicht jetzt schon eingeführt werden könne, zumal Finanzen notwendig sind, um den vom Kongress erhöhten Haushaltsplan zu finanzieren. Falls der Kongress die Einführung der Einkommenssteuer zustimmt, kann die Regierung diese Steuer 90 Tage nach der Verabschiedung des Gesetzes in Kraft setzen. (abc)

Asunción: Riesige Mengen an elektronischen Artikeln sind beim Flughafen Silvio Pettirossi am vergangenen Wochenende beschlagnahmt worden. Die Beschlagnahme der Waren wurde auf Anordnung des Staatsanwalts, Arnaldo Giuzzio gemacht, der vermutet, dass es sich bei den Waren um gefälschte Artikel handelt, die illegal in Paraguay importiert wurden. Die Staatsanwälte für Wirtschaftsdelikte, der Registrierung von Marken und Eigentumsrechte, Arnaldo Giuzzio und Soledad Quiñones untersuchten insgesamt 7 Lastkraftwagen, auf denen sich die elektronischen Waren und Zubehör für Mobiltelefone befanden. Die Untersuchungen wurden im Warenlager der Nationalen Zolldirektion auf dem Flughafengelände vorgenommen. Laut Quiñonez handelte es sich bei den Waren meist um Mobiltelefone, Mp3-Geräte, Ladegeräte, Batterien und Chips. Diese waren mit einem Transportflugzeug aus Hong Kong ins Land gebracht worden und hatten den Flughafen Guaraní in Minga Guazú, Alto Paraná zum Ziel. Die Untersuchungsarbeiten sollen bis morgen durchgeführt werden. (abc)

Asunción: Der Handel mit Heilkräutern in Paraguay hat einen Tagesumsatz von 1 Milliarde Guaranies. Das geht aus einer Untersuchung des Ingenieurs, Juan Carlos Scavonne hervor, der gestern sein Buch über Heilkräuter in Paraguay vorgestellt hat. Wie er sagte, stelle der Verkauf von Heilkräutern vor allem für die Kleinbauern wichtige Einnahmen dar. Wie es hieß, gibt es auf dem paraguayischen Markt etwa 180 verschiedene Gewürz- und Heilkräuter.  Zu den Gewürzkräutern, die in Paraguay besonders gute Einnahmen erzielen, zählen Orégano und Rosmarin.  Dabei sind für den Anbau der meisten Gewürze keine Investitionen notwendig. Für den Anbau von einem Hektar Orégano kann eine Ernte von 3tausend 500 Kilogramm erzielt werden. Mit dem derzeitigen Preis von 10 tausend Guaranies pro Kilogramm können die Bauern Gewinne von bis zu 35 Millionen Guaranies pro Hektar erzielen. Bei Rosmarin kann mit einer Ernte von 1 tausend 200 Kilogramm pro Hektar gerechnet werden. Der aktuelle Preis liegt bei 15 tausend Guaranies pro Kilogramm. Der Landwirtschaftsminister, der bei der Buchvorstellung zugegen war, erklärte, dass der Anbau von Gewürzen und Heilkräutern von der Regierung gefördert werde. Das Buch, das vom Agronom-ingeneur, Juan Carlos Scavonne geschrieben wurde und gestern präsentiert wurde,  ist eine Sammlung der Landwirtschaftlichen Geschichte Paraguays und bezieht sich vor allem auf die Heilkräuter, die in Paraguay angebaut werden. Das Ziel des Buches ist die Wissensförderung im Bereich des Heilkräuteranbaus in Paraguay. Die Arbeit wurde vom Paraguayischen Landwirtschaftsministerium und der Organisation Iberoamerikanischer Staaten, OEI, unterstützt. Das Buch ist eine Fortsetzung einer Sammlung, die mit dem Handbuch für Kleinbauern von Professor Matías Gibert begann. In dem Buch werden mehr als 100 heimische Heilkräuter beschrieben. Dabei wird auch auf ihre Eigenschaften und die richtige Anwendung hingewiesen. Das Ziel des Buches ist es, der Bevölkerung neben ihrer Kenntnis über Heilkräuter ein Instrument mit Agrarwissenschaftlichem Standart zur Verfügung zu stellen, wodurch auch einige Falschinformationen korrigiert werden sollen. Die Heilkräuter werden in alphabetischer Reihenfolge sowohl bei ihrem Volkstümlichen Namen in Spanische und Guaraní, sowie ihrem Wissenschaftlichen Namen genannt. (abc)