Asunción: Am Montag hat das Gesundheitsministerium mit der jährlichen Impfkampagne gegen Grippe begonnen. Geimpft werden sollen zunächst Kleinkinder, Senioren und chronisch kranke Personen. Als Risikopatienten werden Asthmatiker, Diabetiker und Personen mit Herzproblemen bezeichnet, die mit der Schutzimpfung bevorzugt werden sollen. Da meist nicht genügend Impfstoff für die gesamte Bevölkerung vorhanden ist, werden zunächst die Risikopatienten, Personen im Alter von mehr als 60 Jahren und Kinder im Alter zwischen sechs und 35 Monaten geimpft. Danach können auch andere Personen eine Schutzimpfung beantragen, solange der Vorrat vorhanden ist. Die Schutzimpfungen gegen Grippe soll ab sofort in den Krankenhäusern des Landes und dem Nationale Fürsorgeinstitut erhältlich sein. Auch die Schutzimpfung gegen Pneumokokken steht zur Verfügung. Die Schutzimpfung soll ab sofort in das Impfprogramm mit eingeschlossen werden. Erhalten sollen die Schutzimpfung alle Kinder unter 2 Jahren, die ab sofort in allen staatlichen Krankenhäusern des Landes und des Nationalen Fürsorgeinstituts kostenlos erhältlich sind.Das Gesundheitsministerium empfiehlt, dass alle Kinder diese Impfung erhalten und hat sich zum Ziel gesetzt, 300 tausend Kinder mit der Schutzimpfung zu erreichen. Die Pneumokokken-Impfung soll gegen die Haupterreger der infektiösen, bakteriellen Pneumonie oder Lungenentzündung, sowie gegen Meningitis schützen. Damit enthält das reguläre Impfprogramm des Gesundheitsministerium nun 9 Schutzimpfungen, die kostenlos an Kleinkinder verabreicht werden, und die gegen 14 Krankheiten schützen sollen. (abc)
Boquerón: Die Überschwemmungen im Zentralen Chaco haben schon zwei Todesopfer gefordert. Wie der Präsident des Departamentsrates von Boquerón, Emiliano Servín aussagte, sind zwei Personen gestorben, da sie wegen der Überschwemmung kein Krankenhaus erreichen konnten. Sein eigener Bruder sei eines der Opfer, sagte Servín dem Radiosender 780 AM gegenüber. Der Bruder hätte im Busch einen Insektenstich erhalten, der ihm starke Bauchschmerzen verursacht hätte. Versuche, ihn mit einem Allrad-antrieb-wagen zu erreichen, scheiterten. Das Fahrzeug blieb im Wasser stecken. Darauf hin wurde beim Nationalen Notstandsekretariats um Hilfe per Hubschrauber gebeten. Dieser konnte ihn jedoch nicht erreichen, da er anderweitig eingesetzt worden war und es dann wieder anfing zu regnen. Eine weitere Person starb an einem Herzinfarkt in General Díaz, da sie auch kein Krankenhaus erreichen konnte. (abc)
Zentral Chaco: Die Überschwemmungen im Chaco betreffen auch schon die Viehzucht. Wie der Präsident der Ländlichen Vereinigung Paraguays in Teniente Esteban Martínez, Manuel Cardozo aussagte, sind bisher 160 Tausend Kopf Vieh von den Überschwemmungen betroffen. Er sagte der Presse gegenüber, dass die Situation im Chaco von der Sicht des Viehzüchters schlimm ist. Der viele Regen würde aber helfen, damit der Winter in der Region nicht so trocken werde, wie in den letzten Jahren, sagte Cardozo. 160 Tausend Kopf Vieh sind derzeit von den Überschwemmungen betroffen, doch seien 90 Prozent der Viehzüchter darauf vorbereitet. Sie hätten künstliche und natürliche Hochstellen, wo das Vieh sich aufhalten kann. Künstliche Stellen seien die Erdanhäufungen neben den Tajamares und natürliche Hochstellen sind die höherliegenden Teile der Feuchtgebiete. (uh)
Asunción: Der nationale Tiergesundheitsdienst Senacsa hat die erste Impfperiode gegen Maul- und Klauenseuche 2012 verlängert. Die Verlängerung der Impfperiode gilt für Viehzüchter die von den Überschwemmungen betroffen sind. Der Präsident der Senacsa, Felix Otazú informierte, dass per Resolution die Impfperiode für den Chaco verlängert wird. Denn momentan sei es unmöglich, die Impfungen hier durchzuführen. Hiermit soll allen Viehzüchtern die Möglichkeit gegeben werden, alle Rinder zu impfen, sobald die Überschwemmungen zurückgehen. (abc)
Asunción: Die Organisation Ärzte ohne Grenzen, MSF, bereitet sich auf den Welt-Chagas-Tag vor, der in diesen Tagen begangen wird. Aus diesem Anlass wurde eine Fotoausstellung vorbereitet, die heute und morgen im Kulturzentrum der brasilianischen Botschaft in Asuncion stattfindet. Die Ausstellung ist jeweils von 16 bis 21 Uhr geöffnet. Zudem werden Vorträge zum Thema der Chagas-Krankheit und Daten in Bezug auf die Krankheit in Parguay gebracht. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen ist seit einigen Jahren im Chaco damit beschäftigt, verstärkt gegen diese Krankheit anzukämpfen. Laut Angaben des Direktors der Senepa, Julio Manzur, gibt es in Paraguay bereits 150 tausend Personen, die mit Chagas infiziert sind. Nachdem seit 2008 in Ostparaguay große Anstrengungen zur Bekämpfung des Überträgers gemacht worden waren, konzentrieren sich die Aktionen zur Kontrolle der Krankheit jetzt im Chaco. Überträger der Krankheit ist der Einzeller Trypanosoma cruzi, bei uns auch als Blutsauger bekannt. Die Raubwanze überfällt Schlafende, sticht und saugt meist unbemerkt Blut, mit Vorliebe in Regionen mit dünnerer Haut wie Lippen oder Auge. Währenddessen defäkiert das Insekt. Die Infektion erfolgt nicht durch den Stich, sondern durch Einreiben des erregerhaltigen Kotes in die frische Stichwunde durch den Menschen selbst oder durch Eindringen des Erregers in unverletzte Schleimhaut. In Lateinamerika sterben jährlich rund 14 tausend Personen an der Chagas Krankheit. (abc)
Asunción: Rund zehn Millionen Dollar an Schadenersatz werden an Agrarproduzenten wegen der Trockenheit ausgezahlt werden. Die Versicherungsgesellschaft Tajy wird die 10 Millionen Dollar an die mit ihnen versicherten Produzenten auszahlen. Tajy ist eine Kooperativs-versicherungsgesellschaft. Die Auszahlung geht für den Verlust durch Trockenheit von etwa 85 Tausend Hektar Anpflanzungen, vor allem von Soja. Diese Informationen gab der Präsident der Fecoprod, Gustav Sawatzky. Sawatzky informierte weiter, dass bis zum Ende dieses Monats 26 Agro-meteorologische Stationen in Betrieb gesetzt werden sollen. Diese werden in den verschiedenen Anbauzonen der Kooperativen eingerichtet. Die Wetterstationen sind durch ein Satellitensystem an die NASA und die Universität von Florida, USA, angeschlossen. Diese Wetterstationen werden es ermöglichen, die Agrarversicherung zu verbilligen, da die klimatischen Risiken besser gemessen werden können. Zu einem anderen Thema sagte Sawatzky, dass der Zusammenschluss von Kooperativen, Fecoprod, den Kooperativsproduzenten in den nächsten Tagen ein Kontaktzentrum zur Verfügung stellen wird. Das Kontaktzentrum wird Hilfe in Bezug auf verschiedene Problemsituationen wie rechtliche Probleme, Invasionen, Umweltschutz, und andere, anbieten. In Bezug auf Brennstoff sagte Sawatzky, dass zum ersten mal in diesem Jahr kein Brennstoff im Produktionssektor fehlte. Das kam dadurch, dass die Kooperativen ein eigenes Logo, ECOP, gegründet hatten. (abc)
Ciudad del Este/Foz do Yguazú: Die Trockenheit, die in weiten Teilen Ostparaguays und über die Grenzen hinaus nach Brasilien verzeichnet wird, beeinträchtigt nun auch die Yguazú-fälle. Es wird geschätzt, dass durch die Trockenheit das Wasservolumen von 1,5 Millionen Liter pro Sekunde auf 600 tausend Liter pro Sekunde reduziert wurde. Das Fehlen von Regen in Ostparaguay und dem Süden Brasiliens hat dazu beigetragen, dass die Wasserfälle zur Zeit nur etwa die Hälfte ihrer normalen Wassermenge aufweisen. Das letzte Mal, dass es dort so wenig Wasser gab, war 2006. Die Iguazú-Wasserfälle bestehen aus 20 größeren sowie 255 kleineren Wasserfällen auf einer Ausdehnung von 2,7 Kilometern. (uh)
Paraguarí/Santiago: Die Fabrik zur Herstellung von Dehydrierten Lebensmitteln, Sustentare, will ab Mitte Jahr seine Produkte nach Chile exportieren. Die Fabrik, die bereits international für die Verarbeitung von Gemüse bekannt ist, hat seit Dezember 2011 eine Fabrik in Paraguarí. Hier werden verschiedene Feldfrüchte und Gemüse-arten dehydriert oder getrocknet. Die Investitionen für den Bau der Fabrik beliefen sich auf 1 Million Dollar. Die Firma Sustenare SA ist Teil des brasilianischen Unternehmens, Sustentare Productos Alimenticios, die in dem Nachbarland Brasilien Mahlzeiten für etwa 500 tausend Schulen vorbereitet. Der paraguayische Aktionär des Unternehmens ist José Espínola. Die Fabrik verarbeitet momentan bis zu 40 tausend Kilogramm Früchte pro Tag. Nachdem die Produktion den heimischen Markt abdeckt, sollen ab Juli dehydrierte Lebensmittel nach Chile exportiert werden. Auch ist ein erster Export von 500 tausend Kilogramm dehydrierter Lebensmittel nach Südafrika, sowie nach Brasilien geplant. Zur Zeit Laufen auch Verhandlungen über einen möglichen Export nach Bolivien. Die neue Fabrik in Paraguarí liegt an der Fernstraße 1 in der Stadt Paraguarí. Neben Gemüsearten und Feldfrüchten sollen hier in Zukunft auch Fruchtsäfte und Nachspeisen aus dehydriertem Obst hergestellt werden. Von der Installation der Fabrik sind etwa 10 tausend Kleinbauern begünstigt, die ihre Erzeugnisse an die Fabrik liefern. (Lanación)